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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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schließlich reicht. Wortlos nimmt er sie entgegen und faltet sie je zweimal. »Geht es dir gut?«
    »Gut wäre übertrieben.«
    Sie wirkt erschöpft. Als wäre das Leben bereits aus ihr gewichen.
    Sie schenkt sich etwas Wasser ein.
    »Verdammt!« In einem plötzlichen Anfall von Verzweiflung schleudert sie den Trinkbecher zu Boden und beginnt zu schluchzen. »Ich möchte nicht sterben. Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass sie mir das antun!«

163
    Bei der Sicherheitsfirma schaltet sich sofort der Anrufbeantworter ein. Bis morgen sei niemand erreichbar, heißt es.
    »Haben Sie die Privatnummer des Besitzers?«, fragt Megan.
    »Ja, der Mann heißt John Doran-Smith. Ich habe eine Mobilnummer.« Jimmy blättert durch sein Notizbuch und tippt die entsprechende Nummer.
    Niemand geht ran.
    Jimmy hinterlässt eine ernst klingende Nachricht und bittet um baldigen Rückruf wegen einer dringenden polizeilichen Angelegenheit.
    Irgendetwas geht da vor, so viel ist Megan inzwischen klar. Ihre Gedanken schweifen zurück zu Lee Johns. Was verschweigt er ihnen? Es gibt drei Hauptgründe, warum Leute wie er plötzlich beschließen, der Polizei zu helfen: Entweder sie haben Angst vor dem Gefängnis. Oder sie brauchen Geld für irgendetwas, vermutlich Drogen. Oder sie stecken in einer ganz üblen Sache drin und wissen nicht, wie sie da wieder rauskommen sollen.
    Megan wendet sich an Jimmy. »Wollte Johns Geld von Ihnen?«
    »Nein, keinen Penny.«
    »Er hat nur mit Ihnen geredet, weil sein Kumpel Grabb ums Leben gekommen ist?«
    »Ja.«
    »O Mann! Wir sollten uns eigentlich selbst rauswerfen.« Ihr Gesicht läuft rot an. »Wie konnte ich nur so dumm sein? Bestimmt hat er Grabb geholfen, als sie Timberland ermordeten und Lock entführten.«
    Rasch wählt Jimmy Lee Johns’ Nummer. Megan ist inzwischen klar, dass sie ihn nicht hätten gehen lassen dürfen. Zu dem Zeitpunkt war sie mit ihren Gedanken noch halb bei Sammy gewesen.
    »Er geht nicht ran, Boss.« Wie zum Beweis hält Jimmy das Telefon hoch.
    »Wissen Sie, wo er wohnt?«
    Mehr braucht sie nicht zu sagen. Jimmy lässt den Wagen an.
    »Beten Sie, dass er da ist, Jimmy.«

164
    Der Besuch des Meisters kommt unerwartet.
    Vertrauenswürdige Mitglieder des Inneren Kreises sorgen dafür, dass im Eiltempo die restlichen Plastikplanen angebracht werden. Binnen kürzester Zeit ist das ganze Gelände geräumt und gesichert. Erst als erfahrene Späher draußen von dem provisorischen schwarzen Vorhang Stellung bezogen haben, begibt sich der Meister durch den Gang unter der Straße auf das geheiligte Gelände.
    Der Tag geht bewölkt zu Ende, im Westen versinkt die Sonne in traurigem Grau. Die Zeit ist von höchster Bedeutung. Der Meister geht den Rand des Feldes entlang. Wie immer wird er den Kreis der sich an den Armen haltenden Steinriesen auf einer Sonnenlinie betreten, die vom Fersenstein zum Altarstein verläuft. An dem aus fünf großen Trilithen bestehenden Hufeisen hält er inne und kniet nieder.
    »Geheiligte Herrscher unseres Universums, ich werfe mich vor euch zu Boden und bitte um eure Führung und Weisheit. Ich tue das in all meiner irdischen Gebrechlichkeit und Ergebenheit. Ich habe mich mit ganzer Kraft dem Ritual der Erneuerung verschrieben und alle Vorkehrungen für eure Ehrung getroffen. Diejenige, welche ihr auserwählt habt, ist bereit. Wir stehen tief in eurer Schuld und leisten damit einen kleinen Beitrag für all die Segnungen, die wir euch verdanken.«
    Als er hochblickt, entdeckt er am Himmel finstere Wolken. Das Tageslicht wirkt noch gedämpfter als zuvor. Vielleicht braut sich ein unerwartetes Gewitter zusammen – eine Naturgewalt, verstärkt durch die Geheiligten.
    »Erhabene Herren, unsere Feinde versammeln sich. Sie rücken näher wie die Wolken, welche Sonne und Mond umgeben. Ich weiß, dass dies eine Prüfung ist, die unseren Glauben und unsere Entschlossenheit als Jünger auf die Probe stellen wird, doch ohne eure Führung und euer Einverständnis kann ich sie nicht durchführen.«
    Er spürt, wie seine Arme schwer werden. Erschöpft lässt er sie sinken, als hätte er damit eine schwere Last gehalten. Er muss nun nichts mehr sagen. Die Geheiligten wissen alles.
    Sie sind in seinem Kopf und seinen Zweifeln. Sie rasen durch jedes Molekül seines Wesens. Als sie fertig sind, liegt er auf dem Boden und ringt keuchend nach Luft. Aber der Meister hat seine Antwort.
    Er weiß, was er tun muss.

165
    Kylie knallt den Hörer auf.
    Ihr Mann, dieser geizige alte

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