Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
Vom Netzwerk:
ist genau so, wie Sie gesagt haben.«
    »Wirklich?«, fragt Lisa, sichtlich schockiert.
    »Wirklich«, wiederholt Jimmy stolz.

76
    Der Meister fasst sich bei seinem Telefonat mit Draco so kurz wie möglich. »Konntest du unser internes Problem lösen?«
    »Bedauerlicherweise nein. Unser Mann war nicht erreichbar.«
    »Auch nicht telefonisch?«
    »Bisher nicht. Er geht unter keiner seiner Nummern ran. Ich habe ihm mehrere Nachrichten hinterlassen, aber er reagiert nicht. In der Firma hat er sich krank gemeldet.«
    »Glaubst du, er ist tatsächlich krank?«
    »Nein. Ich war bei ihm zu Hause. Da ist er nicht, und sein Wagen auch nicht.«
    Der Meister bemüht sich, positiv zu denken. »Er stand in letzter Zeit ziemlich unter Druck. Möglicherweise hatte er das Gefühl, einen Tapetenwechsel zu brauchen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Entspräche das seinem Wesen?«
    Draco ist sich nicht sicher. »Möglich. Ich habe ein paar Leute damit beauftragt, bei seinen Freunden anzufragen, wo er hingefahren sein könnte. Wir versuchen außerdem, einen von ihnen dazu zu bringen, sich bei ihm zu melden. Vielleicht ruft er da zurück.«
    »Gut.«
    Draco verspürt das Bedürfnis, seinen Meister zu beruhigen. »Wir finden ihn schon.«
    »Genau das erwarte ich auch von euch. Moment mal.« Er legt eine Pause ein, weil ein Assistent ihm ein paar Dokumente zur Unterschrift vorlegt und ihn mit gedämpfter Stimme daran erinnert, dass er mit einem Grafschaftsrichter zum Mittagessen verabredet ist. Er wartet, bis der Assistent gegangen ist, ehe er sein Gespräch mit Draco wiederaufnimmt. »Und was die andere Angelegenheit betrifft, habe ich einen Plan, der uns eine kleine Atempause verschaffen wird. Können wir uns treffen?«
    »Natürlich. Wann?«
    Der Meister wirft einen Blick in den Terminkalender auf seinem Schreibtisch. »Heute Nachmittag, drei Uhr. Ich habe nur eine Stunde Zeit, also sei pünktlich.«

77
    Megan und Jimmy parken knapp zwei Kilometer von der ausgebrannten Scheune entfernt. Sie befinden sich mitten auf der größten grasbewachsenen Kreideplatte im nordwestlichen Europa, einer eintönigen und abgelegenen Ebene von schier endloser Weite.
    In einer flachen, von Feldblumen gesprenkelten Mulde stoßen sie schließlich auf die verkohlte Ruine, eine hässliche schwarze Wunde in der weichen grünen Haut der Ebene von Salisbury. Megan deutet auf die Spuren im Gras: Reifenspuren und Fußspuren, die zur Scheune und von ihr wegführen. »Haben unsere Leute Abdrücke von den Reifenspuren genommen?«
    »Ich glaube schon.«
    Sie runzelt die Stirn. »Sie sind Detective Sergeant. Entweder Sie
wissen
es oder dem ist
nicht
so. Überprüfen Sie das.« Nachdem sie ein paar Schritte gegangen sind, merkt Megan an seiner Miene, dass sie ihn mit ihrer plötzlichen Frostigkeit verletzt hat. Sie bleibt stehen. Ihr ist bewusst, dass man mit etwas Zeit und Geduld einen guten Polizisten aus ihm machen könnte. »Sperren Sie Augen und Ohren auf, Jimmy, dann werden Sie hören, wie Ihnen das Gras Geschichten erzählt – Geschichten darüber, wer hier gekommen und gegangen ist.« Sie tritt dicht neben ihn, damit sie mit dem Zeigefinger seinen Blick lenken kann. »Die tiefen Eindrücke dort drüben stammen von den Fahrzeugen der Feuerwehr.« Sie dreht Jimmy herum und deutet erneut mit dem Finger. »Und da drüben haben wir Abdrücke von mindestens drei verschiedenen Fahrzeugarten, die allesamt viel leichter waren als die der Feuerwehr. Ich schätze mal, ein Teil der Spuren stammt von unserem Campingbus, der Rest vermutlich von zwei anderen Wagen.«
    »Warum zwei?«
    Sie wünschte, sie hätte ein Maßband dabei, um es ihm besser erklären zu können. »Sehen Sie sich die Tiefe und Breite der einzelnen Spuren an. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Dicke der Reifen und die Länge der Radstände ziehen. Können Sie jetzt erkennen, dass es sich um unterschiedliche Spuren handelt?«
    Er nickt. »Also zwei Wagen. Das bedeutet, mindestens zwei Leute.«
    »Gut. Sorgen Sie dafür, dass ein paar Experten von der Verkehrspolizei die Abdrücke gründlich untersuchen. Bestimmt hat die Spurensicherung schon einen Blick darauf geworfen, aber die vom Verkehr können so was am besten.« Sie geht in die Knie und betrachtet die Spuren im langen Gras. »Frage: Warum fahren diese Leute mit zwei Autos, statt gemeinsam mit einem?«
    Nachdenklich lässt Jimmy für einen Moment den Blick schweifen, ehe er es wagt, eine Vermutung zu äußern: »Einer bleibt in der

Weitere Kostenlose Bücher