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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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Persönlichkeit wie Caitlyn Lock erfordert eine sorgfältige Planung, langfristige Beschattung und fachmännische Ausführung. Wir sprechen von der Tochter des amerikanischen Sicherheitsberaters. Der Tätertyp, der eine solche Aktion plant, verfügt für gewöhnlich über eine umfassende militärische Ausbildung und Maschinengewehre. Solche Leute kommen nicht mit leeren Händen und erschlagen jemanden dann mit irgendeinem herumliegenden stumpfen Gegenstand, bei dem es sich
möglicherweise
um einen Felsbrocken handelt.«
    Gibson wirft Megan einen abschätzigen Blick zu. »Sonst noch was, Detective Inspector Baker?«
    Sie fühlt sich gedemütigt und eingeschüchtert. Ihr ist klar, dass die Männer ihr Urteil über sie bereits gefällt haben und ihr nur noch eine einzige letzte Chance bleibt, um sie eines Besseren zu belehren. »Ja, Sir. Die Spurensicherung hat am Türgriff und an einem Fenster des Campingbusses Fingerabdrücke gefunden. Sie stimmen mit denen eines ortsansässigen Kriminellen überein.« Sie sieht Willis direkt in die Augen. »Bei dem Mann handelt es sich um einen
Klein
kriminellen namens Sean Grabb aus Winterbourne Stoke. Er wohnt nicht weit von Stonehenge entfernt.«
    Gibson wirft einen Blick zu Rowlands hinüber. »Veranlassen Sie, dass jemand diesen Grabb überprüft? Falls es sich so verhält, wie Detective Inspector Baker vermutet, dann ist der Mann vielleicht nur zufällig auf den Campingbus gestoßen.« Der Commander wendet sich wieder Megan zu. »Es ist durchaus denkbar, dass Ihr
Klein
krimineller unterwegs war, um aus Scheunen und Schuppen Werkzeug zu stehlen, dabei aus purer Neugier einen Blick in den Campingbus warf und eine böse Überraschung erlebte.«
    »
Denkbar
ist vieles«, kommentiert Rowlands mit einem spitzen Unterton.
    Megan wittert eine Chance, aus diesem Kreuzfeuer doch noch als Siegerin hervorzugehen. »Sir, wenn Sie wollen, kann ich mich wegen Crabb gleich an die Arbeit machen.«
    Gibson schiebt den Bericht der Pathologin zu Tompkins hinüber. »Man hat mir gesagt, Sie und Detective Sergeant Dockery hätten andere wichtige Aufgaben zu erledigen.«
    Megan kämpft gegen den Drang an, wortlos aufzuspringen und hinauszustürmen. »Sir …«
    »Sie können gehen, Baker«, fällt ihr der Commander ins Wort und nickt zur Tür hinüber. »Wir sind Ihnen dankbar für die Arbeit, die Sie geleistet haben.«
    Megan atmet erst wieder, als sie draußen ist, und begibt sich schnurstracks zur Damentoilette. Hinter verschlossenen Türen stößt sie einen lauten Schrei aus und schlägt mehrmals heftig gegen die Wand. Diese Mistkerle werden
ihren
Spuren nachgehen!

81
    Caitlyn spürt den Stimmungsumschwung. Die Kapuzenmänner, die sie aus ihrem Höllenloch holen, wirken nervöser und vorsichtiger als sonst. Langsamer. Weniger entspannt. Sie schöpft Hoffnung. Vielleicht haben sie ja beschlossen, sie laufenzulassen. Doch ihre Hoffnung schwindet rasch wieder. Vermutlich verlegt man sie nur an einen anderen Ort. Von Eric weiß sie, dass Entführer das oft so machen. Eine weitere seiner nutzlosen Weisheiten.
    Kaum hat sie sich an das Licht gewöhnt, werden ihr die Augen verbunden. Sie will sich ins Gesicht fassen, doch im gleichen Moment spürt sie Hände an ihren Gelenken. Sie legen ihr Handschellen an. Kaltes Metall schneidet ihr ins Fleisch.
    Die Männer führen sie einen Gang entlang. Caitlyn hat Probleme mit dem Gleichgewicht, weil sie nichts sehen kann. Sie schwankt, als wäre sie seekrank. Unsichtbare Hände lotsen sie um mehrere Ecken und bringen sie dann in einem Raum zum Stehen, in dem es mindestens zehn Grad wärmer ist.
    »Setzt sie hierhin.«
    Die Stimme gehört einem Mann. Er klingt gebildet. Britisch. Respekteinflößend.
    Sie wird auf einem Stuhl platziert. Ein gutes Gefühl. Holz und Leder, kein kalter Stein.
    »Caitlyn«, spricht der Mann sie an. Ruhig und bedächtig. »Wir werden dir jetzt ein paar Fragen stellen. Einfache Fragen. Es ist sehr wichtig, dass du sie uns wahrheitsgetreu beantwortest. Hast du verstanden?«
    Sie ruft sich ins Gedächtnis, was Eric ihr eingebläut hat. Baue Kontakt zu deinen Entführern auf – irgendeine Form von Kontakt. Davon kann es abhängen, ob du überlebst oder stirbst. »Ja, ich habe verstanden.«
    »Gut.« Die Stimme klingt zufrieden.
    »Kann ich etwas zu trinken haben? Ich bin sehr durstig.«
    »Selbstverständlich.« Er gibt einem der Helfer ein Zeichen.
    »Kein Wasser«, bittet sie, »alles, nur kein Wasser. Wasser habe ich hier schon bis

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