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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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an. Ich werde alles Erforderliche in die Wege leiten.«
    Kylie Lock ergreift zum ersten Mal das Wort. Sie möchte nur eine einzige Frage stellen, und der schrille Unterton ihrer Stimme verrät, wie sehr sie sich vor der Antwort fürchtet. »Bitte sagen Sie mir ganz ehrlich, Mister Hunt, ob Sie glauben, dass meine Tochter noch am Leben ist.«
    Der Polizeichef antwortet, ohne zu zögern: »Daran besteht für mich kein Zweifel. Ich bin zuversichtlich, dass wir sie bald finden werden.«
    Kylie lächelt erleichtert.
    Thom Locks Augen erzählen eine andere Geschichte. Wäre er an der Stelle des Polizeichefs gewesen, hätte er genau dasselbe gesagt. Er kennt die Wahrheit. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass seine Tochter das Ganze lebend überstehen wird.

83
    Megan hält es keine Minute mehr in der Arbeit aus. Sie fährt ihren Computer herunter, packt ihr Zeug zusammen und verlässt auf dem schnellsten Weg das Gebäude. Ihr einziger Trost ist, dass Sammy nun doch nicht bei Adam übernachten muss.
    Vor lauter Wut darüber, dass man sie nicht mehr an dem großen Fall mitarbeiten lässt, hätte sie beinahe Gideon Chase übersehen, der gerade auf den Eingang zusteuert. Er macht einen sehr niedergeschlagenen Eindruck. Allem Anschein nach quälen ihn noch viel düsterere Gedanken als sie. »Gideon!«, ruft sie.
    Er hebt den Kopf und zwingt sich zu einem schwachen Lächeln. »Inspector«, sagt er, während er in ihre Richtung abbiegt, »zu Ihnen wollte ich gerade.«
    Megan wirft einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Sie hätten vorher anrufen sollen. Ich muss meine Tochter abholen. Ist es sehr dringend, oder kann es bis morgen früh warten?«
    Er wirkt enttäuscht. »Kein Problem, so eilig ist es nicht.«
    Doch sie merkt ihm an, dass er das nur aus Höflichkeit sagt. »Worum geht es denn? Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
    Obwohl er das Gespräch schon seit einer Stunde im Geiste probt, weiß er nun nicht, wo er anfangen soll. »Sie hatten recht. Ich habe Ihnen nicht in allen Punkten die Wahrheit gesagt.«
    »Was meinen Sie damit?« Im ersten Moment fällt ihr gar nicht mehr ein, welcher Lüge sie ihn bezichtigt hat.
    »Ich kann Ihnen genau beschreiben, wie der Mann ausgesehen hat, der ins Haus meines Vaters eingebrochen ist.« Er hält ihr sein Handy hin. »Ich habe sogar ein Foto von ihm gemacht.«
    Sie nimmt ihm das Telefon aus der Hand. Es ist kein gutes Foto. Zum einen hat er es verwackelt. Hinzu kommt der billige Blitz. Außerdem hätte Gideon beinahe einen Teil des Gesichts abgeschnitten. Er hat alles getan, was man nicht tun sollte, wenn man ein gutes Foto machen möchte. Trotzdem ist genug da, womit Megan arbeiten kann. Ein Gesicht zu ihrem Täterprofil.
    Eingehend betrachtet sie den Schnappschuss von dem untersetzten Mann mit den runden Schultern und dem kurzen blonden Haar. Er ist genau der Typ, den sie sich vorgestellt hatte: ein männlicher Weißer, Mitte dreißig, um die achtundachtzig Kilo, ziemlich breit gebaut, Brustumfang etwa einhundertfünf bis einhundertzehn.
    »Ich habe es gemacht, bevor ich ihn eingesperrt habe«, erklärt Gideon. »Wenn Sie genau hinschauen, dann können Sie in seiner Hand das brennende Papier sehen.«
    Sie kneift die Augen zusammen. Er hat recht. Das Foto ist doch besser, als sie zunächst dachte. Auf jeden Fall handelt es sich dabei um Beweismaterial. »Warum wollten Sie nicht, dass wir davon erfahren?«
    Er zuckt mit den Achseln. »Das ist schwer zu erklären. Ich habe mir wohl eingebildet, ich könnte den Kerl vor Ihnen aufspüren.«
    »Wieso war Ihnen daran gelegen?«
    »Ich wollte ihn über meinen Vater ausfragen. Herausfinden, in was er verwickelt war. Was für eine Rolle das Ganze in seinem Leben gespielt hat.«
    Sie spürt, dass tatsächlich mehr dahintersteckt als nur das Bedürfnis, den Täter persönlich zur Rechenschaft zu ziehen. »Was meinen Sie mit ›das Ganze‹?«
    Gideon erstarrt. Einerseits möchte er es ihr erzählen, weil er hofft, sich mit ihrer Hilfe endlich einen Reim darauf machen zu können, andererseits befürchtet er, dass sie ihn für verrückt halten könnte. »Mein Vater hat sein Leben lang Tagebuch geführt. Seit er achtzehn wurde, hat er jedes Jahr dokumentiert.«
    Megan kann sich nicht daran erinnern, in den Berichten etwas über im Haus gefundene Tagebücher gelesen zu haben. »Und?«
    »Ich glaube, sie könnten wichtig sein.« Gideon mustert sie prüfend. Er fragt sich, wie sie reagieren wird. »Wissen Sie etwas über die Steine und die Jünger der

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