Das Strandhaus
rief Maria alarmiert. Sie rannte auf das Wasser zu, blieb jedoch nach ein paar Schritten wieder stehen, als sie merkte, dass Stuart und Ronnie lachten.
Sie waren tropfnass, ihre weiten Schwimmshorts klebten an ihren Beinen. Nasser Sand haftete an ihren Füßen, als sie auf die erschrockenen Mädchen zukamen.
»Hey, Ronnie, was ist denn daran so witzig?«, wollte Amy wissen.
Weit draußen im Meer kämpfte Buddy mit den Wellen. Nur sein Kopf und seine Schultern waren in dem glitzernden, blaugrünen Wasser sichtbar, während er verzweifelt mit einer Hand winkte.
»Wir müssen ihm helfen«, drängte Maria. »Warum seid ihr weggelaufen und habt ihn allein gelassen?«
Stuarts Grinsen wurde noch breiter. Er hielt eine marineblaue Badehose hoch. »Wir haben ihm die Hose geklaut.«
»Was?«
Maria sah Buddy jetzt wie wild mit beiden Händen fuchteln, doch seine Schreie wurden vom ständigen Rauschen der Brandung übertönt.
»Wir haben ihm die Hose geklaut«, wiederholte Stuart. Er schwenkte die Schwimmshorts wie eine Flagge triumphierend in der Luft herum, um Buddy zu verhöhnen.
»Seht ihn euch an! Er wird sich sonst was abfrieren …« begann Ronnie.
Maria unterbrach ihn, indem sie Stuart die Badehose aus der Hand riss und sie Ronnie um die Ohren schlug. »Wie konntet ihr das tun? Das ist nicht lustig!«
Ronnie schnappte ihr die nasse Hose weg. »Und ob es das ist!«, erklärte er und brach in prustendes Gelächter aus.
Die anderen drei mussten ebenfalls lachen.
Es war schon irgendwie witzig.
Besonders, wenn man sah, wie Buddy auf den Wellen hüpfte und verzweifelt rief und mit beiden Armen winkte, unfähig, herauszukommen oder sich auch nur dem Strand zu nähern.
»Er wird erfrieren!«, sagte Maria und starrte auf die Schwimmshorts, die Ronnie Stuart wie einen Turban um den Kopf gewickelt hatte. Und dann musste sie wieder kichern. »Das Wasser ist immer noch eisig kalt!«
»Na und?«, fragte Stuart achselzuckend.
»Buddy hasst solche Scherze«, fuhr Maria fort. »Warum müsst ihr zwei immer auf ihm herumhacken?«
»Weil er so seltsam ist«, erwiderte Stuart schnell.
»Weil er so ein Spießer ist«, fügte Ronnie hinzu.
»Stimmt. Er ist so spießig, dass es nicht zum Aushalten ist«, ergänzte Stuart.
»Armer Kerl«, meinte Amy leise und blickte aufs Wasser hinaus.
»Wo sind die Rettungsschwimmer?«, fragte Maria, während sie den Strand absuchte und ihr Blick schließlich auf der leeren Beobachtungsplattform haften blieb. »Wie können sie Buddy einfach da draußen lassen, ohne …«
»Die Rettungsschwimmer fangen erst in einer Woche mit ihrer Arbeit an«, erklärte Amy.
»Komm schon, Stuart.« Maria wollte die Badehose packen, aber Stuart wich ihr lachend aus. »Gib Buddy seine Hose zurück.«
»Komm doch und hol sie dir«, sagte er spielerisch, zerrte sich die Hose vom Kopf und wedelte damit vor ihrer Nase herum wie ein Torero bei einem Stierkampf.
»Nun hört mal, Jungs. Wir können ihn doch nicht seinem Schicksal überlassen. Denkt dran, gestern sind Haie ziemlich dicht am Ufer gesehen worden. Und da draußen könnten Quallen sein!«, rief Amy hitzig.
Beide Jungs brüllten vor Lachen.
Maria setzte zu einem Hechtsprung auf die Badehose an, verfehlte jedoch ihr Ziel.
Das löste ein begeistertes Fangen-Spiel aus, während die Hose zwischen Stuart und Ronnie hin- und herflog und die Mädchen eifrige, aber erfolglose Versuche machten, Buddys Hose zu erwischen.
Buddy hatte inzwischen aufgehört zu rufen und zu winken. Er trieb ruhig auf den Wellen und beobachtete das Spiel am Strand.
»Hab sie!« Lachend schnappte Maria sich die Badehose und rannte davon.
Sie war am Rand des Wassers angekommen, und die Wellen schwappten bereits um ihre Knöchel, als Stuart hinter ihr hergeflitzt kam, sich von hinten auf sie stürzte und sie zu Boden riss. Noch im Fallen schleuderte sie die Hose mit aller Kraft aufs Meer hinaus.
»Uff!« Sie schlug lang auf den nassen Sand auf, Stuarts Arme immer noch um ihre Taille. »Geh runter von mir!«
Lachend rollte er sich weg. Als Maria aufschaute, trieb Buddys Badehose knapp hinter der Linie, wo sich die Wellen am Strand brachen, und Buddy bahnte sich verzweifelt einen Weg zu der Stelle, halb laufend, halb schwimmend, sein attraktives Gesicht vor Wut verzerrt.
»O nein!« Maria stöhnte, als die Hose in die Tiefe sank und in den grünlichen Wellen verschwand, bevor Buddy sie erreichen konnte.
Er tauchte unter, als ein hoher Brecher donnernd über seinem Kopf
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