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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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ist ziemlich hell, nicht? Es ist eine Halogenlampe.«
    Er winkte Ashley in das Wohnzimmer hinein. »Sieh dich ruhig um«, sagte er laut, um das Rauschen der Wellen unter dem Haus zu übertönen. »Es ist echt erstaunlich.«
    »All diese alten fünfziger-Jahre-Möbel sind wirklich witzig«, meinte Ashley, während sie sich gehorsam in dem Raum umschaute und ihren Blick dem hellen Strahl von Brians Taschenlampe folgen ließ. »Selbst ein alter Fernseher steht noch da. Sieh mal, wie klein die Bildschirme damals waren.«
    Brian richtete den Lichtstrahl auf das Gerät. »Sechzehn Zoll«, meinte er.
    »Aber ich bin schon mal hier gewesen, weißt du nicht mehr?«, erinnerte sie ihn.
    »Klar, weiß ich.«
    »Also, was ist dann das große Geheimnis?«, fragte sie ungeduldig.
    Ich fühle mich unbehaglich in diesem Haus, dachte sie, während sie ihren Blick über die dunklen Möbel schweifen ließ. Ich mag es nicht, wie dieses Haus schwankt. Ich mag auch nicht das Rauschen des Ozeans direkt unter dem Fußboden. Es ist, als wäre man auf einem alten Schiff, auf einer Reise ins Nichts. Unheimlich.
    »Ich werde dir nun mein Geheimnis zeigen«, sagte Brian. »Aber zuerst muss ich dir sagen, wie sehr ich dich mag.«
    »Danke«, erwiderte Ashley verlegen. Dann fügte sie schnell hinzu: »Ich mag dich auch.«
    Und bevor sie zurückweichen konnte, hatte Brian seine Arme um sie gelegt und presste seinen Mund auf ihren. Die Taschenlampe fiel polternd auf den Boden und rollte weg.
    Ashley ließ sich seine Zärtlichkeit gefallen. Dann erwiderte sie seinen Kuss. Aber nach einer Weile fing Brians Leidenschaft an, sie zu erschrecken.
    Sie versuchte, den Kopf zurückzuziehen, versuchte, einen Schritt zurückzutreten. Doch Brian zog sie nur noch fester in seine Arme, hielt sie mit überraschender Kraft an sich gedrückt und küsste sie weiter. Härter, wilder.
    Bis es kein Kuss mehr war.
    Bis es sich feindlich und wütend anfühlte, wie ein brutaler Angriff.
    Ashley stemmte beide Hände gegen seine Brust und wollte ihn wegstoßen. Er wich keinen Zentimeter zurück.
    Sie drückte noch stärker und zog den Kopf zurück, drehte ihr Gesicht von ihm weg. »Brian … bitte …«
    Er keuchte, und sein Atem streifte heiß über ihre Wange. »Ich mag dich sehr, Ashley«, sagte er schließlich.
    Sie trat zurück, erleichtert, dass er sie endlich losgelassen hatte.
    »Die Überraschung«, erinnerte sie ihn. »War das etwa die Überraschung?«
    Brian bückte sich, um die Taschenlampe aufzuheben. Als er sich aufrichtete, sah sie den verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht. »Traust du mir nicht?«
    Sie zwang sich zu lachen, um die angespannte Situation zu entschärfen, »Hey, Brian, wie lange willst du mich noch auf die Folter spannen? Bring endlich deine Überraschung her.«
    Seine Miene verhärtete sich, wurde fast grimmig. »Ich kann sie nicht herbringen. Du musst schon mitkommen, wenn du sie sehen willst.«
    »Okay«, erwiderte Ashley, unfähig, ihre Ungeduld zu verbergen. »Geh vor. Es wird wirklich spät, weißt du. Wo ist sie?«
    Er hielt die Taschenlampe in Taillenhöhe und leuchtete damit in sein Gesicht. In dem gelben Licht sah er richtig unheimlich aus, Angst einflößend, wie ein Halloween-Vampir. Eine fast unnatürliche Erregung glitzerte in seinen Augen.
    »Das Geheimnis ist im Schlafzimmer«, sagte er. »Komm mit.«
    »Hoppla!« Ashley blieb stehen. »Im Schlafzimmer?«
    Nach dem unangenehm intensiven Kuss hatte sie nicht unbedingt das Bedürfnis, Brian ins Schlafzimmer zu folgen. »Nein, ich glaube, ich komme lieber nicht mit.«
    »Ashley, los, komm!«, rief er fast weinerlich, und seine Stimme hob sich dabei um mehrere Oktaven. »Du musst es einfach sehen! Ich habe es noch keinem Menschen gezeigt.«
    »Lass uns morgen zurückkommen«, schlug sie vor, mehr als ein bisschen verängstigt. »Du weißt schon. Bei Tageslicht.«
    »Ashley.« Brian sagte ihren Namen fast missbilligend und schüttelte den Kopf. »Ich werde ganz bestimmt nichts versuchen. Ehrlich nicht.«
    Sie zögerte und betrachtete forschend sein Gesicht.
    »Bitte verletze meine Gefühle nicht«, bat er leise. »Ich habe dir heute Abend mehr über mich erzählt, als ich sonst jemals einem Menschen anvertraut habe. Bitte. Ich habe dir vertraut. Jetzt musst du auch mir vertrauen.«
    »Okay«, sagte sie, zu müde, um noch länger Widerstand zu leisten. »Okay, ich komme mit.«
    Sie holte tief Luft und folgte ihm in den Flur. Brian ließ den Lichtkreis seiner Lampe im Gehen über den

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