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Das Strandhaus

Das Strandhaus

Titel: Das Strandhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. L. Stine
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Fußboden wandern.
    Er bog in das Schlafzimmer ein und richtete den Lampenstrahl auf die Decke, damit das Licht den gesamten Raum erfasste.
    »Ich bin hier schon mal gewesen«, sagte Ashley erneut und musterte das Zimmer in dem trüben Licht. Nichts hatte sich verändert, seit sie es das letzte Mal betreten hatte.
    An dem Tag, an dem sie Lucys Seidentuch gefunden hatte.
    »Hier entlang«, sagte Brian und wies mit der Taschenlampe auf den Wandschrank.
    »Was?«
    Er ließ hastig die Schranktür aufgleiten. Und trat dann in den Schrank hinein. Das Licht der Taschenlampe wurde augenblicklich schwächer. Der eben noch hellgelbe Lichtstrahl wirkte plötzlich grau.
    »Komm rein«, rief Brian.
    »In den Schrank?« Ashley machte ein paar Schritte auf ihn zu und hielt dann zögernd inne.
    »Ja, hier in den Schrank. Nun komm schon«, rief er ungeduldig. »Beeil dich.«
    Sie blieb unschlüssig vor der offenen Tür stehen. Was für ein riesiger Schrank. So dunkel, trotz des flackernden, matten Lichts der Taschenlampe. So tief. So unergründlich.
    »Brian, nun hör mal. Warum müssen wir unbedingt in den Schrank?«, fragte sie nervös.
    »Komm einfach herein!«, gab er giftig zurück.
    Sie spähte in das Innere. Der graue Lichtstrahl schien zu verblassen, noch bevor er die Wände erreicht hatte.
    »Los, nun mach schon! Komm!«
    »Nein«, sagte Ashley. »Ich will nicht.«
    »Komm sofort herein!«, kommandierte Brian mit scharfer, wütender Stimme.
    Er griff grob nach ihrer Hand und zerrte sie in den Schrank.
     
    Ashley fand sich von dem unheimlichen grauen Licht eingehüllt, als wäre sie in eine Wolke hineingegangen.
    Sobald sie den Schrank betreten hatte, ließ Brian ihre Hand wieder los. Er kehrte ihr den Rücken zu und machte ein paar Schritte vorwärts, und es sah aus, als verschwände er in grauen Dunstschleiern.
    »Brian, bleib stehen!«, rief Ashley verängstigt. Ihre Stimme klang erstickt, seltsam gedämpft.
    Es war kalt im Innern des Schranks. Kalt und feucht. Die Luft roch modrig, und Ashley spürte, dass sie Mühe hatte zu atmen.
    »Folge mir«, kommandierte Brian aus der Dunkelheit. Sein Ton war immer noch scharf. Es war ein Befehl, keine Bitte.
    »Ich will nicht«, sagte sie. »Ich mag das hier wirklich nicht.«
    »Was magst du nicht?«
    Obwohl er nur zwei Meter von ihr entfernt war, musste sie angestrengt blinzeln, um ihn in den wabernden grauen Schatten auszumachen.
    »Ich kann nichts sehen«, protestierte sie. »Ich kann nicht sehen, wohin ich gehe. Ich sehe überhaupt nichts. Noch nicht mal die Schrankwände.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es unglaublich ist«, erwiderte er. »Komm von der Tür weg. Du musst mir folgen!«
    »Warte eine Sekunde, okay?«, bat Ashley. »Warum kannst du mir nicht erklären, was wir hier wollen? Warum musst du so geheimnisvoll tun? Du machst mir echt Angst!«
    Plötzlich brach Brian aus dem verschwommenen Grau hervor und baute sich drohend vor ihr auf. Seine Miene war verkrampft, seine dunklen Augen blitzten verärgert.
    Er packte Ashley an der Schulter. Hart. Und verstärkte seinen Griff noch, bis ihre Schulter schmerzhaft zu pochen begann.
    »Hör auf, dich wie ein verängstigtes Baby aufzuführen«, sagte er, während er sich dicht zu ihr vorbeugte, ihr die Worte förmlich ins Gesicht spuckte.
    »Lass mich los«, rief sie. Der Schmerz in ihrer Schulter ließ sie einen Wimmerlaut ausstoßen.
    Brian lockerte seinen Griff nur ein wenig.
    »Lass mich los, Brian. Es ist mein Ernst. Ich gehe jetzt.«
    »Nein, das tust du nicht«, erwiderte er barsch. Sein Ausdruck war kalt, seine Stimme gedämpft und bedächtig. »Du bist mir schon zu weit gefolgt.«
    »Zu weit? Herrgott noch mal, wovon redest du eigentlich?« kreischte Ashley.
    »Folge mir.«
    Als er ihre Schulter drückte, begann Ashley Farben zu sehen, blitzende Orange- und Gelbtöne, zuerst nur matt, dann immer heller.
    Brian ließ ihre Schulter los, ergriff ihre Hand und zerrte sie brutal hinter sich her.
    Die flackernden orangefarbenen und gelben Lichter kamen näher, wurden noch greller.
    Was geht hier vor?, fragte Ashley sich voller Angst.
    Brian zog sie noch tiefer in den Schrank hinein.
    Und dann fühlte Ashley zu ihrem Entsetzen eine Hand, eine andere Hand, die eiskalte Hand eines Fremden sich von hinten um ihre Taille schlingen.

10. Kapitel
    Ashley stieß einen gellenden Schrei aus.
    Sie holte tief Luft und schrie noch einmal.
    Das flackernde gelbe und orangefarbene Licht stammte von einer Kerosinfackel. Die Flammen

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