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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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einem Menschen täuschen kann.«
    »Küchler, ich habe keine Ahnung, was für ein Spiel hier gespielt wird, aber ich falle nicht darauf rein. Ich werde es herausfinden, und wenn ich dafür Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss.« Und an Durant und Kullmer gewandt: »Ich schwöre Ihnen, ich habe nichts damit zu tun.«
    Julia Durant ging zu Küchler und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Küchler nickte lächelnd. »Einverstanden.«
    »Dr. Blumenthal«, sagte Durant, »ich würde gerne einen Moment unter vier Augen mit Ihnen sprechen. Gehen wir rüber ins Sekretariat. Bitte.«
    »Ich weiß zwar nicht, was Sie sich davon erhoffen, aber …«
    »Kommen Sie mit, es ist besser für Sie.«
    Blumenthal fügte sich notgedrungen der Bitte und folgte der Kommissarin nach drüben. Sie machte die Tür hinter sich zu, legte einen Finger auf die Lippen, setzte sich auf die Schreibtischkante und bat Blumenthal mit einer Handbewegung, auf dem Schreibtischstuhl Platz zu nehmen.
    »Dr. Blumenthal«, sagte sie im Flüsterton, »meine Kollegen und ich wissen, dass Sie unschuldig sind. Sie sind von Küchler reingelegt worden, wir haben auch eindeutige Beweise dafür.«
    »Was für Beweise?«, fragte Blumenthal mit erhobener Stimme.
    »Pssst, nicht so laut. Unten warten Herr Berger, Herr Müller und noch ein paar Beamte nur auf mein Kommando, hochzukommen. Ich werde jetzt anrufen und sie heraufbitten. Und dann habe ich noch eine Überraschung für Küchler. Sobald ich mit dem Telefonieren fertig bin, gehen wir wieder rein, und Sie machen mir zuliebe ein zerknirschtes Gesicht. Spielen Sie mit?«
    »Ich verstehe zwar immer noch nicht, aber …«
    »Es dauert nur noch ein paar Minuten, dann werden Sie alles verstanden haben. Machen Sie einfach mit, auch wenn’s schwer fällt.«
    Julia Durant rief über Handy bei Berger an. »Sie können jetzt hochkommen und Laskin mitbringen.«
    Anschließend ging sie mit Blumenthal wieder in sein Büro, wo Küchler hinter dem Schreibtisch saß. »Und, waren Sie erfolgreich?«
    »Ich denke schon.«
    »Also gut, dann können wir ja jetzt gehen.« Er stand auf und gab das Zeichen zum Aufbruch, doch Durant hielt ihn zurück, indem sie eine Hand hob und den Kopf schüttelte.
    »Ich glaube, wir haben etwas übersehen. Auf die fünf Minuten kommt es doch auch nicht mehr an. Der Planer muss irgendwo hier sein. Es ist ein sehr großes Büro.«
    »Frau Durant, Ihr Spürsinn in allen Ehren, aber die Beweislage ist doch jetzt schon eindeutig. Diesen Terminplaner werden wir schon noch finden, das heißt, Dr. Blumenthal wird uns sagen, wo er ist. Das stimmt doch, oder? Einem harten Verhör sind auch Sie nicht gewachsen, Herr Generalstaatsanwalt!«
    Er hatte es kaum ausgesprochen, als erst Berger und dann Müller den Raum betraten. Küchler zog die Stirn in Falten und sah die beiden überrascht an.
    »Was führt Sie denn hierher?«
    »Wir wollten uns nur mal ein bisschen umsehen. Frau Durant hat uns vorhin angerufen, und da dachten wir, wir könnten vielleicht ein wenig behilflich sein. Ach ja, wir haben auch jemanden mitgebracht, der unter Umständen etwas mehr Licht in das Dunkel bringen kann. Darf ich bitten«, sagte Berger und wandte sich zur Tür. Mittlerweile hatten sich Hellmer und Müller zu den beiden Männern gestellt, die mit Küchler gekommen waren.
    Laskin trat durch die Tür. Das ohnehin schon weiße Gesicht von Küchler wurde mit einem Mal noch weißer, seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Er schluckte schwer, was Durant nicht entging.
    »Herr Laskin, wieso sind Sie denn hier? Sind Sie etwa von der Polizei?«, fragte er und schien dabei sichtlich bemüht, die Fassung zu wahren.
    »Nein, Herr Küchler«, antwortete Durant an Laskins Stelle, »er ist weder von der Polizei, noch ist er tot, wie Sie das geplant hatten. Sie haben ausgespielt. Sie können vielleicht andere täuschen, aber nicht Herrn Laskin. Als Sie sich vorhin getroffen haben, hat er Sie sofort erkannt, aber Sie ihn nicht, und das war Ihr großer Fehler. Ein Gesicht wie das Ihrige vergisst man nicht, und Herr Laskin hat eine Art fotografisches Gedächtnis. Und Pierre Doux oder George W. Baker ist tot. Und Ihre beiden Gorillas, die angeblich zu seinem Schutz vor dem Haus in der Cronstettenstraße postiert waren, wurden verhaftet. Sie haben sich alles sehr gut ausgedacht, fast perfekt. Sie haben sogar mich getäuscht, und das will schon was heißen. Das ist das einzigeKompliment, das ich Ihnen machen kann. Aber die Beweise gegen Sie sind

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