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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sie holte ihre Karte aus der Tasche und gab sie Laskin, der einen Blick darauf warf und sie einsteckte.
    »Und was ist mit diesem andern Mann, wie heißt er gleich noch mal?«, fragte er.
    »Wiesner. Auch was seine Person angeht, tappen wir bis jetzt im Dunkeln. Es gibt aber absolut keinen Hinweis darauf, dass er und Irina sich kannten. Und das ist für uns das große Rätsel. Die Frage ist auch: Warum wollte der Killer es so hinstellen, dass es wie Mord und Selbstmord aussieht? Auch darauf haben wir noch keine Antwort gefunden.«
    Laskins Gesichtsausdruck versteinerte sich für einen Moment. Er stand langsam wieder auf und stellte sich ans Fenster, den Kommissaren den Rücken zugewandt, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    »Ich werde alles tun, um Ihnen zu helfen«, sagte er leise. »Sie werden von mir hören.«
    »Was heißt das?«, fragte Hellmer.
    »Sobald mir etwas eingefallen ist.« Er drehte sich um, tigerte wieder ruhelos mit gesenktem Kopf umher und murmelte dabei einige unverständliche Worte vor sich hin.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Durant.
    Er hob den Blick und sah die Kommissarin aus seinen dunklen Augen an. »Nichts weiter, es war hebräisch. Sie wissen ja sicherlich, dass ich aus Israel stamme.«
    »Natascha hat es uns gesagt.«
    »Ich schwöre bei Gott, ich werde Ihnen helfen. Aber jetzt muss ich zurück nach Köln, ich habe morgen Vormittag einen wichtigen Termin in Düren. Ich melde mich bei Ihnen. Haben Sie meine Adresse und Telefonnummer?«
    »Die Telefonnummer ja, Ihre Adresse bis jetzt nicht«, antwortete Durant. Hellmer holte seinen Block hervor, und Laskin diktierte ihm.
    »Wann kann Irina beerdigt werden?«, fragte er.
    »Es kann von unserer Seite aus alles in die Wege geleitet werden.«
    »Irina soll das schönste Begräbnis bekommen, den schönsten Sarg, das schönste Kleid, von allem nur das Feinste. Jeder soll wissen, dass sie eine besondere Frau war, auch wenn manche sie nur als Hure gesehen haben. Aber es gab Zeiten, da waren Huren heilig. Sie hat leider zur falschen Zeit gelebt.« Er machte eine Pause, stützte die Hände auf die Rückenlehne des Sessels und fragte: »Wie wurde sie genau umgebracht?«
    »Sie wurde erschossen«, erwiderte Durant.
    »Das reicht mir nicht. Wie wurde sie erschossen?«
    »Ein Schuss in den Kopf und einer ins Herz.«
    Laskin tippte sich an die Nasenwurzel und anschließend links neben das Brustbein. »So?«
    »Genau so«, antwortete Julia Durant.
    »So arbeiten Auftragskiller. Zumindest in Israel.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe, als ich beim Militär war, einmal einen Film darüber gesehen.«
    »Aber auch in andern Ländern gehen Auftragskiller auf diese Weise vor«, sagte Durant.
    »Ich weiß. Ich wollte nur Ihre Vermutung bestätigen. Was für eine Waffe und welches Kaliber wurde benutzt?«
    »Beretta, 9 mm.«
    »Schalldämpfer?«
    »Ja.«
    »Dann war es ein Auftragsmord. Ich werde jetzt fahren, doch morgen Abend komme ich wieder und bleibe, bis die Beerdigung vorbei ist. Ich werde sehr trauern«, sagte er, hauchte Natascha einen Kuss auf die Wange, streichelte ihr kurz und zärtlich übers Haar und nickte den Kommissaren zu. »Wie gesagt, ich melde mich bei Ihnen. Auf Wiedersehen.«
    Natascha begleitete ihn nach draußen. Sie flüsterten, dann hörten die Beamten, wie die Tür ins Schloss fiel. Natascha kam zurück und setzte sich wieder. »Jetzt haben Sie Daniel kennen gelernt. Er verfügt über exzellente Kontakte, das weiß ich. Und er wird Ihnen helfen.«
    »Gut, dann machen wir uns auch auf den Weg. Es ist spät geworden. Das Heft bekommen Sie wie versprochen morgen zurück. Und keine Angst vor Gebhardt, der wird Ihnen nie mehr etwas tun.«
    »Danke für alles«, sagte Natascha und umarmte Julia Durant. »Ich habe die ganze Zeit inständig gehofft, einmal jemanden wie Sie kennen zu lernen. Es gibt nicht viele Menschen, denen ich wirklich vertraue. Aber das bringt wohl mein Beruf mit sich.«
    »Das ehrt mich. Und denken Sie dran, wir vertrauen Ihnen auch. Und bevor ich’s vergesse, Sie sollten so schnell wie möglich das Schloss auswechseln lassen, denn wie es aussieht, hat der Mörder von Irina einen Schlüssel zu dieser Wohnung.«
    »Mein Gott, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht«, entfuhr esNatascha, die mit einem Mal kreidebleich wurde. »Würde das ein Schlüsseldienst auch heute Nacht noch machen?«
    »Das kostet aber eine Menge Geld«, sagte Hellmer.
    »Das ist mir egal. Ich will nur nicht, dass plötzlich jemand

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