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Das Syndikat der Spinne

Das Syndikat der Spinne

Titel: Das Syndikat der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ihn arbeiten und an ihn zahlen.«
    »Hat er sonst irgendwelche Leistungen von Ihnen verlangt? Sex?«, fragte Durant.
    Natascha nickte kaum merklich. »Aber Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr mich das immer angeekelt hat. Er ist ein Schwein, ein mieses, verkommenes Schwein.« Mit einem Mal brach es aus ihr heraus, als hätte es lange Zeit wie glühendes Magma in ihr gebrodelt. »Und das Schlimmste war, er hat nie ein Kondom benutzt. Und er steht auf perverse Spiele. Er hat mich jedes Mal regelrecht vergewaltigt, so ist es mir zumindest vorgekommen.«
    »Hat er Sie auch geschlagen?«
    Sie lachte erneut bitter auf. »Ja, das gehört zu seinem Spiel. Er ist der größte Zyniker und Sadist, den ich kenne.«
    »Wann haben Sie ihm zuletzt Geld gegeben?«
    »Immer am Ende des Monats, also vor etwa drei Wochen.«
    »Und Sie sind nie auf die Idee gekommen, sich der Polizei anzuvertrauen?«
    Natascha sah die Kommissarin mit einem vergebenden Blick an, ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. »Wem denn, bitte schön?! Er hatte mich in der Hand. Es hätte immer Aussage gegen Aussage gestanden, und wem, frage ich Sie, hätte man eher geglaubt, einer Hure oder einem … anständigen … Polizisten? Außerdem hat er einen Schlüssel zu der Wohnung, und es wäre ein Leichtes für ihn, herzukommen, ein Päckchen Heroin zu verstecken und … Na ja, alles Weitere können Sie sich selbst denken.«
    Julia Durant hatte Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren und all ihren Frust aus sich herauszuschreien. Doch sie sagte ganz ruhig: »Können Sie sich erinnern, wie oft Sie ihm Informationen zugespielt haben?«
    »Ich habe alles aufgeschrieben für den Fall, dass mal jemand wie Sie kommt, dem ich das Ganze erzählen kann. Warten Sie, ich hol es.«
    Natascha stand auf und ging in ihr Zimmer. Durant sah Hellmer an und sagte leise: »Wenn das alles stimmt, ist diese Drecksau dran. Ich weiß zwar noch nicht, wie wir das deichseln, aber irgendwie schaffen wir’s.«
    »Diesmal verwette
ich
meinen Arsch drauf. Dieser gottverdammte Scheißkerl! Jetzt wundert mich nicht mehr, dass der sich so tolle Klamotten leisten kann«, flüsterte Hellmer.
    Natascha kam mit einem einfachen Schreibheft zurück. Sie legte es auf den Schoß und las vor. Sie hatte in den vergangenen fünf Jahren Gebhardt sechsundzwanzigmal über Drogen- und Menschenhandelaktivitäten informiert. Dazu jeweils das genaue Datum, wann und wo ein Geschäft abgewickelt wurde.
    »Können wir das Heft mitnehmen?«
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Nein, auf keinen Fall. Was wollen Sie damit?«
    »Wir werden überprüfen, ob zu den von Ihnen genannten ZeitenRazzien oder Kontrollen durchgeführt und ob irgendwelche Personen im Zusammenhang mit Ihren Informationen festgenommen wurden. Und noch einiges mehr.«
    »Warum?«
    »Können Sie sich das nicht denken?«, fragte die Kommissarin.
    »Nein.«
    »Es sieht ganz danach aus, dass Gebhardt nicht nur bei Ihnen abkassiert hat. Er wusste von Ihnen, wann was wo stattfindet, und es könnte sein, dass er als Polizist all diese Aktivitäten gedeckt hat. Das vermuten mein Kollege und ich zumindest. Und dafür, dass er diese Aktionen gedeckt hat, hat er die Hand aufgehalten. Aber das müssen wir natürlich erst genau überprüfen.«
    »Mein Gott«, entfuhr es Natascha, »das ist ja furchtbar …«
    »Aus diesem Grund brauchen wir das Heft oder zumindest eine Kopie davon. Ohne Ihre Aufzeichnungen können wir keine Überprüfung vornehmen. Bitte«, sagte Durant. Natascha schob zögernd das Heft über den Tisch. Ihr Atem ging schwer. Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Wenn er das wirklich getan hat, dann soll er dafür ins Gefängnis gehen und verrotten. Mein Geld interessiert mich nicht, ich denke nur an die Kinder und Frauen, die manchmal unter den schlimmsten und widerlichsten Bedingungen arbeiten müssen. Machen Sie eine Kopie von dem Heft, aber geben Sie es mir wieder. Bitte!«, sagte Natascha und sah die Kommissarin flehend an.
    »Sie bekommen es schon morgen zurück. Und Sie brauchen keine Angst zu haben, außer Herrn Hellmer, einem andern Kollegen, für den ich meine Hand ins Feuer lege, und mir erfährt vorläufig niemand davon. Wir werden sehr diskret vorgehen. Nur noch eine Frage, bevor wir das jetzt abschließen. Haben Sie mit Gebhardt immer allein gesprochen, oder war noch jemand dabei?«
    »Er war immer allein.«
    Die Kommissarin stand auf und ging auf den Balkon. Es war der bislang heißeste Tag in Frankfurt, und die Nacht

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