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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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standen auch zwei Zinnbecher daneben, und Ledoh gestikulierte mit der Flasche. »Leisten Sie mir doch ein wenig Gesellschaft bei der Vernichtung dieser Substanz, die unser Ewiger Destillateur hartnäckig Scotch nennt.«
    »Äh, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dienstfrei habe.«
    »Kraft meines Hoheitsrechts als Großkämmerer erkläre ich Sie hiermit für dienstfrei.«
    Sten grinste, als Ledoh die Gläser füllte.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Ledoh mit klagendem Unterton, »aus welchem Grund mich Seine Hoheit mit diesem üblen Gesöff beschenkt.«
    Die beiden Männer tranken.
    »Dann erzählen Sie mal, junger Mann.«
    Sten reichte Ledoh die Einladung.
    Ledohs Augenbrauen schoben sich fast unmerklich vor Erstaunen zusammen. »Beim Imperium, das ist ja die Höhe, junger Mann. Nicht einmal ich bin zu diesem Gelage eingeladen.«
    Sten reichte ihm auch die persönliche Mitteilung.
    »Aha, verstehe. Wer ist diese Sofia?«
    »Äh, hm, eine junge Frau, die … mit der ich … liiert bin … äh, war.«
    »Plötzlich wird alles klar. Nehmen Sie noch einen Schluck, mein Sohn.«
    Sten befolgte diesen Befehl.
    »Zunächst mal muss ich Ihnen sagen, dass dieses Ereignis – laut Vid-Gerüchteküche – das wichtigste gesellschaftliche Ereignis der Saison ist.«
    Sten wollte nicht gerade als Ignorant dastehen, aber – »Wer ist dieser Hakone?«
    »Tststs. Unsere jungen Offiziere sollten mehr lesen. Er ist Schriftsteller. Sehr kontrovers und was so dazugehört. Schreibt im allgemeinen über das Militär, und zwar von einem, wie soll ich mich ausdrücken … ziemlich eigenwilligen Standpunkt aus. Wäre der Ewige Imperator nicht der, der er ist, könnte man Hakones Werke ohne weiteres als Verrat hinstellen.«
    »Damit wäre die Einladung erledigt.«
    »Ganz falsch, junger Mann. Der Imperator ermutigt jede Art von Widerspruch – solange ihn niemand wirklich in die Tat umsetzt. Und wie Sie vielleicht nach dem Imperialen Siegestag bemerkt haben: Er mag es, wenn seine Offiziere frei denken.«
    »Ich sollte also hingehen?«
    »Ja, unbedingt. Exzellente Karriereaussichten und das alles. Trotzdem bleibt da noch ein Problem. Diese junge Dame … Sofia.«
    »Ja, richtig«, nickte Sten.
    »Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, mein lieber Sten, aber was empfinden Sie zur Zeit für diese Dame?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Dann haben wir wirklich ein Problem – abgesehen davon, dass unsere Gläser schon wieder leer sind. Oh, vielen Dank. Marr und Senn setzen auf einen, sagen wir mal, munteren Hofstaat. Deshalb umgeben sie sich auch stets mit einigen der begehrenswertesten heiratsfähigen Wesen des Imperiums.«
    »Hoppla«, entfuhr es Sten, der beinahe seinen Scotch verschüttet hätte.
    »Genau. Wenn diese Sofia Sie zu dieser Fete einladen kann, dann dürfte sie eine von Marrs und Senns bevorzugten guten Partien sein.«
    Sten wollte seinen Ohren nicht trauen: »Sie glauben …«
    »Aber sicher, Captain. Sie werden bestimmt ebenfalls als hervorragende Partie eingestuft. Vermutlich stammt diese Sofia aus der Adelsschicht irgendeines weit entfernten Planeten und verfügt sogar über einigen Reichtum. Es ist gut möglich, dass gerade sie Wert darauf legt, jemanden zu heiraten, der die entsprechenden Heldenauszeichnungen an der Brust trägt, obendrein dem Imperialen Hofstaat angehört und, noch wichtiger, in noch recht jungem Alter für einen ziemlich wichtigen Kommandeursposten auserwählt wurde.«
    »Ich gehe nicht hin!«
    »Seien Sie nicht so rigoros, Sten. Denken Sie doch an die Einladungskarte. Hier steht ›Gast‹, oder? Die Antwort auf Ihr Problem ist einfach. Suchen Sie sich eine unglaublich reizende junge Dame aus Ihrer Bekanntschaft und führen Sie sie aus. Damit dürfte die Sofia-Situation angemessen entschärft sein.« Sten kippte seinen Drink und schüttelte traurig den Kopf.
    »Admiral, seit ich hier auf der Erstwelt bin, habe ich mich ausschließlich um meinen Job gekümmert. Ich kenne keine einzige junge Dame, geschweige denn eine unglaublich reizende.«
    »In diesem Falle könnte es gut sein, dass der Imperator willens ist, wieder einmal den Brautvater zu spielen.« Sten wurde ganz blass.

 
Kapitel 14
     
    Der Turm war ein schimmerndes Licht am Ende eines lang gezogenen schmalen Tales. Ein A-Grav-Gleiter flammte über die Berge, fingerte mit den Landescheinwerfern in das Tal hinab und verharrte einige Sekunden auf der Stelle, während der Autopilot sich orientierte, bevor er auf den Turm zusauste und dabei dem

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