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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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der richtige Sten ausgab, denn das einzige, was er von der Legende von Sten glaubte, war, dass sie von vorn bis hinten erstunken und erlogen war. Wer wollte schon mit diesem makellosen Kerl trinken, mit dem die Bhor ständig angaben? Also hatte Frye einfach nur gegrinst, als Sten sich vorstellte, und beschlossen, dass er den Decknamen ohne dumme Bemerkungen akzeptieren würde. Frye war fest davon überzeugt, dass Sten aus mindestens fünfzig verschiedenen Leuten zusammenphantasiert war. Bei Mantis passierten solche Geschichten.
    Nach einer langen Nacht der Gastfreundlichkeit nach Art des Hauses – und das hieß gigantische Platten mit frischem Fisch, Wild und Beilagen – hatten sie ein Abkommen geschlossen. Das Blue Bhor sollte Stens und Haines’ Versteck für die gesamte verdeckte Operation sein. Außerhalb der Feriensaison war die Tarnung beinahe perfekt. Frye schloss das Gasthaus, um zu renovieren, wie alle anderen Eigentümer vor ihm auch.
    Um die Kosten der teuren Reparaturen möglichst niedrig zu halten, wurden die Arbeiter bei ihm untergebracht und verköstigt.
    Die Abmachung erwies sich für beide Seiten als äußerst vorteilhaft. Damit die Tarnung perfekt war, mussten sie den alten Schuppen wirklich renovieren.
    Nicht nur das, auch die Rechnungen für die Zimmer und das Essen wurden bezahlt, falls einmal ein neugieriger Steuerprüfer seine Nase in die Bücher stecken würde. Das erlaubte Haines, eine recht große Mannschaft von Spezialisten mitzubringen und auf den Fall anzusetzen. Außerdem konnte sie, gut versteckt zwischen dem Baumaterial, soviel Ausrüstung mitbringen, wie sie brauchte.
    Das Abkommen bescherte Frye sein bestes Geschäftsjahr überhaupt, besonders, da die ganze Sache außerhalb der Saison über die Bühne ging. Er überlegte sich sogar, ob er bei den vielen Credits, die Sten auf sein Konto packte, nicht doch ein paar Jahre länger bleiben sollte. Die Fischer aus der Umgebung konnte er damit noch jahrzehntelang unterhalten.
    Haines kam in die Hauptkneipe und ließ sich auf einem Hocker nieder. Hinter ihr entlud die letzte Gruppe Arbeiter den letzten A-Grav-Gleiter. Sie schnüffelte an ihrem Vorarbeiter-Overall und rümpfte die Nase. »Ich rieche, als ob ich schon zwei Wochen tot wäre.«
    Frye wischte noch einmal demonstrativ mit dem Spüllappen über die glänzende Holzoberfläche seiner Theke, schnappte sich ein hohes Glas, ließ ein Bier aus dem Zapfhahn hineinschäumen, baute sich dann direkt vor ihr auf, beugte sich über den Tresen und schnüffelte ebenfalls lautstark in Haines’ Richtung.
    »Ich finde, es riecht wesentlich besser«, grinste er.
    »Weniger nach Polizei und mehr nach echtem, ehrlichem Schweiß!«
    Haines schenkte ihm einen eisigen Blick und kippte einen ordentlichen Schluck Bier hinunter. Das versetzte sie in bessere Laune, besonders, als Frye noch einmal nachfüllte. »Sie mögen Bullen nicht besonders, was?«
    Frye schüttelte den Kopf. »Welcher sensible Mensch mag schon Bullen?«
    Haines dachte einen Moment lang darüber nach und lachte dann kurz auf.
    »Stimmt«, sagte sie. »Selbst die Bullen mögen keine Bullen. Deshalb bin ich beim Morddezernat gelandet.
    Wenn man seinen Job richtig erledigt, will niemand etwas mit einem zu tun haben.«
    Fryes Antwort wurde von lauten Schritten unterbrochen, und als sie zur Tür sahen, erblickten sie einen grauhaarigen Mann in abgewetzter Kleidung und altmodischen Angelstiefeln. Er schleppte eine offensichtlich reichlich antiquierte Angelausrüstung mit sich herum.
    »Die Bar ist geschlossen«, rief ihm Frye entgegen.
    Der Mann stand einfach da und spähte in den Raum hinein, als müssten sich seine Augen nach dem hellen, sonnendurchfluteten Licht des Wye-Tales erst an das Zwielicht im Innern gewöhnen.
    »Ich sagte, die Bar ist geschlossen«, wiederholte Frye.
    »Wegen Renovierung«, ergänzte Haines.
    Der Mann schüttelte den Kopf, schlurfte langsam zur Theke herüber und ließ sich auf einem Hocker nieder.
    »So eine schlechte Angeltour hab ich seit Jahren schon nicht mehr erlebt«, sagte er. »Ich brauche ein Bier.«
    Mit diesen Worten schob er einige Credits über die Theke. »Ein großes kühles – oder nein, geben Sie mir gleich einen ganzen verdammten Krug!«
    Frye schob die Credits wieder zurück. »Sie haben mir nicht zugehört, Mister. Ich sagte bereits, die Bar ist geschlossen. Wir renovieren.«
    Der Mann zog die Stirn kraus. »Tja, aber wegen eines Bieres laufe ich nicht bis nach Ashley.« Sein Blick fiel auf

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