Das Tal Der Abenteuer
nichts.«
»Nun gut, wenn ihr mir versprecht, euch nicht in Gefahren zu stürzen, dürft ihr mitfliegen«, sagte Frau Mannering zur Freude der Kinder. »Wann soll es denn losgehen, Bill?«
»Morgen abend. Die Sache, mit der ich augenblicklich beschäftigt bin, scheint sich noch ein wenig hinzuziehen.
Da kann ich meinen Urlaub ebensogut jetzt gleich nehmen.«
»Was ist das denn für eine Sache«? fragte Lucy.
Bill lachte. »Darüber darf ich nicht sprechen. Meine Tätigkeit ist geheim, das weißt du doch. Ich werde euch davon erzählen, wenn alles vorbei und erledigt ist. Es ist eine interessante Geschichte.«
»Müssen wir nicht Koffer mit Kleidern und Mäntel mitnehmen, wenn wir ein paar Tage fortbleiben?« warf Dina ein.
»Ja, packt Wollzeug und Shorts zum Herumtollen ein«, sagte Bill. »Regenmäntel nicht zu vergessen, es regnet furchtbar viel bei mir zu Hause. Und vielleicht kann euch Frau Mannering ein paar Wolldecken mitgeben. Für so viele Besucher werde ich wohl nicht genug Bettdecken haben.«
»Ja, natürlich«, sagte Frau Mannering. »Ich werde ein paar Decken für euch vorsuchen.«
»Und meine Kamera nehme ich auch mit!« rief Jack eifrig. »Wird denn genug Platz für alles im Flugzeug sein, Bill?«
»O ja! Ich würde dir raten, auch dein Fernglas mitzunehmen, damit du die Vögel in den umliegenden Bergen beobachten kannst.«
»Ach, ist das alles aufregend!« rief Jack mit glänzenden Augen. »Ich kann einfach nicht mehr bis morgen warten.
Wir wollen schon heute fliegen.«
»Die Maschine ist nicht startbereit«, sagte Bill. »Es muß noch etwas daran in Ordnung gebracht werden. Und mein Urlaub beginnt auch erst morgen. Packt eure Sachen und seid morgen abend punkt elf Uhr auf dem Flugplatz! Ich werde einen Wagen bestellen, der euch abholt.«
Frau Mannering schüttelte bedenklich den Kopf. »So spät wollt ihr euch auf die Reise begeben? Ich kann nicht behaupten, daß mir das besonders gefällt.«
»Jetzt kannst du deine Erlaubnis nicht mehr zurücknehmen!« riefen die Kinder.
»Nein, nein, das will ich auch nicht. Aber mir ist bei dem Gedanken an diese Reise nicht recht behaglich zumute.
Ach, Kinder, werdet ihr auch bestimmt nichts Gefährliches anstellen?«
»Sie können gar nichts Gefährliches anstellen«, beruhigte sie Bill. »Ich werde schon aufpassen. Jeder, der etwas Gefährliches anstellt, wird zu Ihnen zurückgeschickt, Frau Mannering.«
Die Kinder lachten. Aber plötzlich verdüsterte sich Jacks Gesicht.
»Und Kiki? Ich kann ihn doch nicht so lange allein lassen!«
»Kiki darf natürlich nicht zurückbleiben«, lachte Bill.
»Pack ihn aber lieber in einen Korb. Sonst erschreckt er sich womöglich vor dem Lärm der Maschine und fliegt davon.«
Jack strahlte. »Ja, das werde ich machen. Hörst du, Kiki? Du wirst in einem Korb reisen. Benimm dich nur anständig unterwegs!«
»Wisch dir die Füße ab!« rief Kiki. »Setz den Kessel auf, Kessel auf! Armer, alter Polly!«
»Ach, du kleiner Dummkopf!« Jack kraulte dem Papagei den Kamm. »Fang nur nicht noch damit an, den Lärm des Flugzeugs nachzumachen! Dein Expreßzugsgeschrei ist schlimm genug.«
Nach dem Essen, das sehr vergnügt verlief, fuhr Bill ab.
Die Kinder gingen nach oben, um ihre Sachen zusammenzusuchen. Dina legte vorsorglich ein Paket Schokolade in ihren Koffer, denn vielleicht gab es in Bills Heimatort keine zu kaufen. Jack packte Kekse ein. Er wachte manchmal nachts auf und knabberte dann gern etwas.
»Nimm nur recht viele Filme mit, Jack, wenn du Vögel fotografieren willst«, riet Philipp. »In dem Nest gibt es bestimmt keine Läden. Da sagen sich ja die Füchse Gutenacht.«
Frau Mannering kam herauf, um zu sehen, was die Kinder einpackten. In diesem kalten, regnerischen August würden sie warme Sachen brauchen. Sie nahmen Pullover, Wolljacken, Regenmäntel und Kapuzen mit.
Auch Gummistiefel wanderten in die Koffer, denn mit Schuhen war an Regentagen auf dem Lande nicht viel anzufangen.
»Hier ist für jeden von euch eine Wolldecke«, sagte Frau Mannering. »Die Decken sind zwar schon alt, aber schön dick und bestimmt wärmer als Bettdecken. Ihr werdet wunderbar darunter schlafen. Vergeßt nur nicht, sie wieder mitzubringen!«
Jack sah die Kamera durch und traf eine Auswahl unter seinen Filmen. Er überlegte, ob er eins von seinen Vogelbüchern mitnehmen sollte, ließ es dann aber doch zurück. Der Koffer war schon schwer genug.
»Fertig!« rief Lucy und setzte sich auf ihren Koffer, damit er
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