Das Tal Der Abenteuer
ich mich doch nur, wenn Bill da ist.«
»Bist du hier denn nicht sicher genug?« fragte Jack.
»Habe ich nicht ein hübsches Versteck für uns gefunden?«
»Ja, natürlich!« gab Lucy zu. »Ach, sieh doch nur, Philipp! Kiki ist hinter Lizzie her.«
Die Eidechse lief an Philipps Bein entlang. Kiki, der dicht daneben hockte, krähte laut auf, als er sie entdeckte, und pickte nach ihr. Aber Lizzie war auf der Hut, und rasch verschwand sie in Philipps Schuh.
»Laß das, Kiki!« rief Philipp. »Sei nicht gleich immer so hitzig!«
»Hitzige, witzige Lizzie!« rief Kiki, und die Kinder lachten.
»Kiki hat wirklich Talent dazu, die richtigen Worte zusammenzustellen«, lachte Lucy. »Hitzige, witzige Lizzie!
Wie das klingt! Du bist ein kluger Kiki!«
Der Papagei krächzte geschmeichelt und stellte den Kamm hoch. Selbstgefällig wiegte er sich hin und her.
»Ach, du eingebildeter Vogel!« sagte Jack. »Laß Lizzie jetzt in Ruhe! Sie ist das harmloseste und netteste Tierchen, das es gibt.«
»Jedenfalls gefällt sie mir besser als die greulichen Ratten, Mäuse und Spinnen, die Philipp sonst immer bei sich hatte.« Dina schauderte. »Im Vergleich dazu ist Lizzie wirklich ganz gut zu leiden.«
»Hört euch das an!« rief Lucy erstaunt. »Dinas erster Schritt zur Besserung.«
Lizzie und Kiki nahmen an dem Frühstück teil. Dabei paßte der Papagei jedoch scharf auf, daß die Eidechse nicht etwas nahm, was er gern haben wollte. Als sie mit Essen fertig waren, machten die Kinder ein Programm für den Tag.
»Zuerst werden wir Otto holen«, sagte Jack. »Da braucht ihr Mädels nicht mitzukommen. Vielleicht packt ihr unterdessen ein paar Dosen zusammen, die wir zum windigen Paß mitnehmen können. Unterwegs bekommen wir bestimmt wieder Hunger.«
»Gut«, sagte Dina. »Hoffentlich geht es Otto heute besser. Wenn er hier ist, nehmen wir alle zusammen einen Imbiß. Und dann gehen wir über den Paß, suchen Julius auf und schicken eine Nachricht an Mutter und Bill.
Vielleicht kommt Bill in seinem Flugzeug herüber…«
»Und beteiligt sich an der Schatzsuche«, fiel Lucy ein.
»Und wir helfen natürlich auch dabei. Was für ein schöner Plan!«
Ja, der Plan war wirklich schön. – Bald machten Jack und Philipp sich auf den Weg. Kiki ließen sie bei den Mädchen zurück. Sie stiegen schnell über den Hang, hielten dabei jedoch dauernd nach den Männern Ausschau. Niemand war zu sehen. Vorsichtig gingen sie auf den Kuhstall zu. Philipp blieb draußen stehen, um Jack warnen zu können, falls sich jemand näherte.
Jack schlich durch die Tür und spähte in den Raum.
Alles war totenstill. Er konnte nicht bis in die hinterste Ecke sehen, in der Otto gesessen hatte. Behutsam stieg er über das umherliegende Geröll und rief leise: »Otto, ich bin zurück. Geht es dir besser?«
Keine Antwort. Ob der Kranke schlief? Jack ging weiter nach hinten, aber auch dort fand er ihn nicht. Die Konservendosen mit Fleisch und Obst standen noch ebenso unberührt da, wie er sie hingestellt hatte. Warum hatte Otto nichts davon gegessen? Und wo war er geblieben? Die Männer mußten ihn gefunden und fortgeschleppt haben. Das war ja eine schöne Geschichte!
Nun, da konnte man vorläufig nichts machen. Die Jungens mußten jetzt vor allem auf der Hut sein, daß man sie nicht auch noch schnappte. Selbst wenn Otto nichts sagte, würden die Männer doch erraten, daß ihn jemand befreit hatte.
Jack ging zu Philipp zurück. »Otto ist fort. Ob wir einen Blick in die Hütte wagen? Vielleicht haben sie ihn wieder dort eingesperrt.«
»Laß uns auf einen Baum klettern, von dem wir das Flugzeug sehen können«, schlug Philipp vor. »Wenn alle Männer an der Maschine sind, können wir ruhig zur Hütte gehen. Aber wenn sie sich in der Nähe des Lagers befinden, ist das zu riskant. Vielleicht lauern sie uns auf, um uns in ihre Hände zu bekommen. Dann würden die Mädels ganz allein sein.«
Jack stimmte ihm zu. Rasch kletterten sie auf einen hohen Baum und hielten Ausschau. – Das Flugzeug war fort.
»Sie sind abgeflogen!« rief Philipp erstaunt. »Davon habe ich ja gar nichts bemerkt. Hast du etwas gehört, Jack?«
»Ach, jetzt fällt mir ein – in der Nacht war mir einmal so, als hörte ich Motorengeräusch. Das muß das Flugzeug gewesen sein. Es sieht so aus, als hätten wir die Männer verscheucht. Erst konnten sie unser Versteck nicht finden, und dann befreiten wir ihren Gefangenen. Das war zu viel.«
»Und als sie dann noch entdeckten, daß der
Weitere Kostenlose Bücher