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Das Tal der Angst

Das Tal der Angst

Titel: Das Tal der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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die um so schöner schienen, da die Phantasie sie vor diesem Hintergrund aus Schmutz und Schnee betrachtete. Dann war er vertraut mit dem Leben in den Städten des Nordens, mit Detroit und den Holzfällersiedlungen von Michigan, mit Buffalo und schließlich mit Chicago, wo er in einer Sägemühle gearbeitet hatte. Hinzu kam ein Hauch von Abenteuer, das Gefühl, daß ihm in jener großen Stadt seltsame Dinge widerfahren waren, so seltsam und so persönlich, daß darüber nicht gesprochen werden durfte. Nachdenklich sprach er von einer plötzlichen Abreise, dem Abbruch alter Verbindungen, einer Flucht in eine fremde Welt, die in diesem düsteren Tal endete, und Ettie lauschte; ihre Augen schimmerten vor Mitleid und Sympathie – jenen beiden Seelenzuständen, die sich so rasch und so selbstverständlich in Liebe verwandeln können.
    Da McMurdo eine gute Ausbildung hatte, bekam er vorübergehend eine Arbeit als Buchhalter. Diese nahm ihn den größten Teil des Tages in Anspruch, und er hatte noch keine Gelegenheit gefunden, sich beim Vorstand der Loge vom Ehrwürdigen Orden der Freimaurer zu melden. Eines Abends erinnerte ihn jedoch ein Besuch Mike Scanlans, jenes Logenbruders, den er im Zug kennengelernt hatte, an sein Versäumnis. Scanlan, ein kleiner, nervöser Mann mit spitzem Gesicht und schwarzen Augen, schien sich über das Wiedersehen zu freuen. Nach ein paar Gläsern Whisky kam er auf den Gegenstand seines Besuches zu sprechen.
    »Hör mal, McMurdo«, begann er, »ich hab deine Adresse im Kopf behalten, da war ich so frei, mal vorbeizukommen. Es wundert mich, daß du dich noch nicht beim Logenmeister gemeldet hast. Was ist denn los, daß du noch nicht bei Boss McGinty warst?«
    »Na, ich mußte Arbeit finden. Ich war bis jetzt zu beschäftigt.«
    »Du mußt einfach Zeit für ihn finden, und wenn du alles andere stehen läßt. Lieber Gott, Mann, du bist verrückt, daß du nicht gleich am ersten Morgen nach deiner Ankunft ins Union House gegangen bist und deinen Namen eingetragen hast! Wenn du Stunk mit ihm kriegst – also, dazu
darf es
nicht kommen – das wär’s.«
    McMurdo zeigte sich leicht überrascht.
    »Ich bin schon seit über zwei Jahren Logenmitglied, Scanlan, aber von so dringenden Pflichten habe ich noch nie gehört.«
    »Vielleicht nicht in Chicago!«
    »Na und, es ist hier doch die gleiche Gesellschaft.«
    »Wirklich?« Scanlan sah ihn lange und starr an. In seinem Blick lag etwas Drohendes.
    »Etwa nicht?«
    »Wir sprechen in einem Monat wieder darüber. Ich höre, du hast dich mit den Polizisten unterhalten, nachdem ich aus dem Zug gestiegen bin.«
    »Woher weißt du das?«
    »Oh, das spricht sich rum – hier spricht sich alles rum, im Guten wie im Schlechten.«
    »Naja, ich habe den Bluthunden gesagt, was ich von ihnen halte.«
    »Bei Gott, du wärst ein Mann nach McGintys Herzen!«
    »Was – haßt er die Polizei etwa auch?«
    Scanlan brach in Gelächter aus.
    »Geh hin und sprich mit ihm, mein Junge«, sagte er, als er sich verabschiedete. »Wenn du nicht gehst, wird er nämlich nicht die Polizei hassen, sondern dich! Also, hör auf den Rat eines Freundes und geh gleich!«
    Zufällig hatte McMurdo am selben Abend noch eine weitere dringende Unterredung, die ihn in die gleiche Richtung nötigte. Möglicherweise waren seine Aufmerksamkeiten gegenüber Ettie auffälliger denn zuvor gewesen, oder aber sie hatten sich dem guten deutschen Gastgeber nach und nach ins träge Bewußtsein gedrängt; aus welchem Grund auch immer – der Pensionswirt winkte jedenfalls den jungen Mann in sein Privatzimmer und kam ohne Umschweife, wenn auch mit deutlich deutschem Akzent, zum Thema.
    »Es scheint so, Mister«, sagte er, »daß Sie’s auf meine Ettie abgesehen haben. Kann das stimmen, oder irr ich mich da?«
    »Ja, das stimmt«, antwortete der junge Mann.
    »Tja, da will ich Ihnen man gleich sagen, daß das wohl nich viel Zweck hat. Da ist vor Ihnen schon einer reingeschlüpft.«
    »Das hat sie mir gesagt.«
    »Na, da können Sie drauf wetten, daß sie die Wahrheit sagt! Hat Sie Ihnen gesagt, wer es ist?«
    »Nein; ich habe sie danach gefragt, aber sie wollte es mir nicht sagen.«
    »Das hab ich mir gedacht, das kleine Luder. Vielleicht wollte sie Ihnen keine Angst einjagen und Sie nicht verscheuchen.«
    »Verscheuchen!« brauste McMurdo auf.
    »Nicht doch, mein Freund! Sie brauchen sich nicht zu schämen, wenn Sie Angst vor ihm haben. Es ist Teddy Baldwin.«
    »Und wer zum Teufel ist das?«
    »Das

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