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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gewicht zurückbekam. Er fing an, auf eine Seitentür zuzuschweben, und begann plötzlich wie wild um sich zu schlagen, um auf den Füßen und nicht auf dem Kopf zu landen. Ein Blick zeigte ihm, daß keiner der anderen Passagiere ähnliche Schwierigkeiten hatte. Sissiph wurde von Malaika gestützt, und Tse-Mallory und Truzenzuzex hatten nicht einmal ihre Unterhaltung unterbrochen. Ärgerlich zog er seine irgendwie abhanden gekommenen Beine an sich. Niemand machte eine Bemerkung über seine Schwierigkeiten, wofür er dankbar war. Und nach ganz kurzer Zeit herrschte wieder volle Schwerkraft.
    Malaika ging auf ein Gebilde zu, das wie ein Kaktus aussah, in Wirklichkeit aber eine Bar war. »Wir bleiben die ganze Fahrt über auf nullkommafünfundneunzig Schwerkraft. Vermutlich ist keiner von Ihnen gewöhnt, seinen Muskeltonus im Weltraum zu halten (Flinx warf einen kurzen Blick auf die beiden Wissenschaftler und bezweifelte, daß Malaikas Bemerkung zutraf), und aus diesem Grunde möchte ich sie nicht niedriger einstellen. Der geringe Unterschied sollte ausreichen, um es uns angenehm zu machen, und im übrigen entspricht das etwa dem Zustand, den wir auf unserem Zielplaneten vorfinden.
    Der Raum hier ist unser Versammlungsort. Die Mahlzeiten werden vom Autokoch hier serviert, sofern Sie es nicht vorziehen, in Ihren Kabinen zu speisen. Njoo , jetzt zeige ich Ihnen Ihre Aufenthaltsräume...«
    Flinx verbrachte drei Tage damit, den ›seinen‹ zu erforschen. Er war vollgepackt mit fantastischen Gerätschaften, die einen aus dem Boden, der Decke und den Wänden ansprangen. Man mußte aufpassen, wohin man trat. Wenn man den falschen Schalter drückte, wurde man plötzlich mit warmem Wasser überschüttet... gleichgültig, wie man gerade bekleidet war. Das war ein peinliches Erlebnis gewesen, besonders, da er eigentlich einen Haarschnitt hatte haben wollen. Zum Glück war außer Pip niemand als Zeuge zugegen gewesen.
    Er hatte sich Sorgen gemacht, wie der Minidrach sich dem Leben an Bord des Schiffes anpassen würde. Alle anderen, vielleicht mit Ausnahme von Sissiph, hatten sich mit der Anwesenheit des Reptils abgefunden. In dieser Richtung brauchte er sich also keine Sorgen zu machen. Und andere waren nicht zugegen. Der Minidrach schwebte zwischen den Pylonen und sonstigen Verzierungen des Salons herum, als gehörte er ihm und jagte den Bewohnern der Glaskugeln manchmal bestimmt tödlichen Schrecken ein. Manchmal hing er auch wie eine Fledermaus in einem besonders einladenden künstlichen oder echten Zweig. Und als Flinx dann noch entdeckte, daß der Nahrungsautomat in ihrer Kabine frische Stücke von rohem Viodor fleisch lieferte, war das Wohlbehagen der Schlange kaum mehr zu übertreffen.
    Sie waren inzwischen seit einigen Tagen mit sich langsam, aber beständig aufbauender Geschwindigkeit unterwegs und entfernten sich immer weiter aus dem System von Moth. Malaika war bestens gelaunt, und als Flinx darum bat, während des Wechsels im Cockpit zugegen sein zu dürfen, hatte der Handelsmann nichts dagegen einzuwenden. Sobald sie einmal beim Wechsel den ersten Sprung über die Lichtgeschwindigkeit hinaus getan hatten, würde ihre Beschleunigung immens zunehmen.
    Offenbar teilte sonst niemand seine Neugierde. Malaika hielt sich die meiste Zeit mit seiner Freundin in seiner Kabine auf. Tse-Mallory und Truzenzuzex verbrachten die größte Zeit im Salon mit Schachspielen, wobei sie sich in fremden Sprachen und über Themen unterhielten, die Flinx nur gelegentlich und dann nur bruchstückweise begriff. Erneut dachte er darüber nach, wie selbstverständlich ihnen doch das Leben im Weltraum erschien.
    Malaika hatte Flinx so gut wie versprochen, beim Wechsel in die Steuerkanzel zu kommen, um ihm zu erklären, wie alles funktionierte. Aber als der Zeitpunkt heranrückte, schmollte Sissiph wegen irgendeiner eingebildeten Zurücksetzung, und der Handelsherr mußte deshalb in der Kabine bleiben und sie beruhigen. Er hatte statt dessen Atha beauftragt, Flinx' Fragen hinsichtlich der Funktion des Schiffes oder des Antriebs zu beantworten. Es war ihr anzumerken gewesen, daß sie von dem Befehl nicht gerade begeistert war.
    Flinx war zu dem Schluß gekommen, daß wohl er derjenige sein müsse, der das Schweigen brach, das immer noch von ihrem etwas unzeremoniellen ersten Zusammentreffen herrührte. Andernfalls würden sie möglicherweise während der ganzen Fahrt kein Wort miteinander wechseln, und selbst ein großes Raumschiff ist zu klein,

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