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Das Tar-Aiym Krang

Das Tar-Aiym Krang

Titel: Das Tar-Aiym Krang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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als daß man darin Feindschaften herumtragen kann.
    Also betrat er die Steuerkanzel und schlenderte hinter ihren Sessel. Wolf saß auf der anderen Seite. Atha sagte kein Wort, aber Flinx wußte, daß sie sein Eintreten bemerkt hatte.
    Er spürte Direktheit und beschloß, sich selbst solcher zu befleißigen.
    »Hören Sie, ich wollte Sie dort in dem Turm nicht in den Hintern treten, damals.« Sie drehte sich um und sah ihn fragend an. »Ich meine, ich wollte nicht Sie treten, ich wollte... ach zum Teufel!« Als er sich die Erklärung zurechtgelegt hatte, war sie ihm nicht so kompliziert vorgekommen. Natürlich hatte er da mals auch nicht ihre braunen Augen gesehen. »Ich dachte, Sie wären eine Spionin... oder eine Attentäterin oder so etwas. Jedenfalls sahen Sie nicht so aus, als gehörten Sie dorthin, also habe ich zu dem am wenigsten drastischen Mittel gegriffen. Es funktionierte, und dann hat sich gezeigt, daß Sie gar nicht das waren, was ich vermutet hatte, und jetzt bitte ich um Entschuldigung. So! Waffenstillstand?«
    Sie zögerte, und dann stahl sich langsam ein etwas verschämtes Grinsen in ihr Gesicht. Sie hielt ihm die Hand hin. »Waffenstillstand!« Anstatt die Hand zu schütteln, küßte er sie, und sie wandte sich, angenehm berührt, wieder ihren Instrumenten zu. »Wissen Sie, eigentlich hatten Sie ja recht, ich hatte dort wirklich nichts verloren. Sehe ich von hinten wirklich wie eine Mörderin aus?«
    »Ganz im Gegenteil; im Gegenteil.« Und dann, abrupt. »Sie fühlen sich mächtig zu Ihrem Chef hingezogen, oder?«
    Sie riß überrascht die Augen auf. Man hätte meinen können, er hätte ihr gerade eines der größten Geheimnisse des Universums dargelegt. Er mußte an sich halten, um nicht zu grinsen. Beim großen Baum, war sie wirklich so naiv?
    »Aber... aber wie man so etwas sagen kann! Was für ein völlig absurder Gedanke! Maxim Malaika ist mein Arbeitgeber, und ein guter obendrein, sonstnichts. Wie kommen Sie...? Äh, haben Sie irgendwelche Fragen über das Schiff. Wenn nicht, dann habe ich...«
    Er sagte hastig: »Wie kommt es denn, daß dieses Schiff, das doch unendlich komplizierter ist als das Shuttle, auch nur eine Mannschaft von zwei Personen braucht?« Er kannte die Antwort, wollte sie aber bei Laune halten.
    »Das hier ist der Grund, das da.« Sie deutete auf die Reihen von Lichtern und Instrumenten, die sie umgaben. »Weil es so kompliziert ist, muß es viel höher automatisiert sein. Tatsächlich steuert sich die Gloryhole die größte Zeit praktisch selbst. Wenn man einmal von den Fluganweisungen absieht, sind wir eigentlich nur hier, falls es zu einer unvorhergesehenen Situation kommen sollte. Die interstellare Navigation ist beispielsweise viel zu kompliziert, als daß ein Mensch oder ein Thranx sie beherrschen könnte. Sternenschiffe müssen von Maschinen geführt werden, sonst wären sie völlig unmöglich.«
    »Aha. Unter unvorhergesehenen Situationen verstehen Sie Situationen, die beim Wechsel auftreten können?«
    »Oh, der Wechsel ist eigentlich nicht sehr gefährlich. Die Schiffahrtsgesellschaften machen gerne ein großes Theater darum, damit ihre Passagiere einen Nervenkitzel davon bekommen. Freilich, gelegentlich hört man, daß etwas passiert. Ein Meteor kollidiert im Augenblick des Sprunges mit dem Gravitationstrichter eines Schiffes – die Chance dafür steht etwa eine Million zu eins – und das Schiff wird von innen nach außen gekehrt oder irgend etwas ähnlich Verrücktes. Das sind wirkliche Ausnahmen. Im Tridi werden solche Zwischenfälle natürlich maßlos übertrieben, weil die Leute so etwas gerne sehen. Gewöhnlich ist das Ganze nicht komplizierter, als wenn man von Land auf ein im Wasser schwimmendes Boot tritt.«
    »Das freut mich zu hören. Ich glaube, es würde mir nicht sonderlich behagen, wenn man mich von innen nach außen wenden würde. Das war doch die alte Curryon , oder?«
    »Ja, richtig. Das war vierundzwanzigdreiunddreißig, nach dem alten Kalender. Tatsächlich müßten wir nur dafür sorgen, daß das Zentrum des Schiffes in bezug auf die Abstrahlfläche und den Generator konstant positioniert bleibt. Das besorgen vorwiegend die Computer. Wenn es zu weit nach vorne rutscht oder zu nahe kommt, dann muß man das Schiff anhalten und es wieder in Gang setzen. Das dauert ziemlich lange, wegen des Brems- und anschließenden Beschleunigungsmanövers, und es ist nicht nur kompliziert, sondern auch teuer. Und wenn das Feld zu oszillieren beginnt, könnte

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