Das Tar-Aiym Krang
ein für alle Betroffenen befriedigendes finanzielles Arrangement treffen läßt. Ich kann ohnehin kein Blut sehen. Außerdem werden Sie sicher begreifen, daß Sie und Ihre Begleiter eine gute Weile meine Gäste bleiben müssen. Wirklich ganz kurze Zeit, aber das ist sehr notwendig.«
»Natürlich, ich begreife die Notwendigkeit und unterschreibe gerne...«
»O nein, Kapitän, das wird nicht nötig sein. Ich vertraue auf Ihr Wort. Ihr Ruf ist weithin bekannt. Persönlich finde ich Ehrlichkeit in unserem Beruf etwas widerlich, aber in diesem Falle nützt sie mir. Nein, so gern Sie eine solche Übereinkunft vielleicht schriftlich hätten, ziehe ich es doch vor, wenn es kein solches Schriftstück gibt. Solche Dinge haben die Angewohnheit zu verschwinden und später an den unangenehmsten Orten wieder aufzutauchen.
Unser Flug war bis jetzt interessant, Kapitän. Aber ich fürchte, daß ich diesen Planeten langweilig finden werde. Wenn Sie die Güte hätten, Ihren Sender eingeschaltet zu lassen, nutzen wir ihn als Peilstrahler. Diese ganze unangenehme Geschichte läßt sich beschleunigen. Ich bin sicher, daß Sie noch sehr viel weniger daran interessiert sind, alles in die Länge zu ziehen.« Er schaltete ab.
»Kapitän«, kam Wolfs Stimme über das Gerät, »das macht mich krank. Gibt es keine andere Möglichkeit...?«
»Nein, Wolf. Ich würde auch lieber kämpfen. Lassen Sie den Sender eingeschaltet, damit die einen Peilstrahl haben. Zumindest scheint unsere Arbeit hier fruchtlos gewesen zu sein, sonst würde ich diese Alternative nicht in Betracht ziehen. Wir können denen dasselbe wünschen. Was auch immer sie in der Stadt finden, mögen sie haben. Das Ganze war eben doch umsonst.«
»Aber er hat uns ja mit Mord gedroht...!«
»Wolf, bitte, ich weiß. Jua ist hart. Trotzdem haben wir keine Wahl. Ich traue ihm auch nicht. Aber er könnte jetzt einfach abfliegen und später unsere ausgehungerten Leichen abholen. Nein, ich wette, er läßt sich lieber von mir bestechen. Warum sollte er auch nicht?« Er zuckte die Achseln, obwohl Wolf das nicht sehen konnte.
»Wolf, wenn die Chancen nicht so schlecht stünden...!« Er seufzte. »Hausregel.«
»Ich verstehe, Kapitän.«
Malaika schaltete ab und ließ sich schwer auf eine der fremden Bänke sinken. Plötzlich wirkte er sehr alt und müde.
»Wenn die Herren natürlich entdeckt hätten, wie man diese mashineuzi zum Funktionieren bringt, würde ich nicht einmal daran denken...«
»Wir verstehen auch, Kapitän«, sagte Tse-Mallory. »Eine schlechte Wahl ist keine Wahl. Wir haben uns unseretwegen nie Sorgen gemacht. Er muß uns zumindest Nuaman vorführen, um ihr zu beweisen, daß wir wertlos sind. Und auch unser plötzliches Verschwinden würde in gewissen Kreisen bemerkt werden.«
»Nuaman, dieses verdammte Biest!« Er blickte nach oben. »Von diesem Tage an vergesse ich, daß dieses Geschöpf ein Mensch ist und mwanamke! « Er sah Flinx' Blick. » Kijana , sie hat aufgehört, eine Lady zu sein, lange ehe du zur Welt kamst.«
20
Ein paar hundert Kilometer über ihnen lehnte sich ein überaus zufriedener Able Nikosos in der luxuriösen Shuttlekabine in seinem Sessel zurück und gab Befehle an seine Piloten weiter. Er rieb sich die Hände. Die Dinge hatten sich gut entwickelt, sehr gut. Fast so gut, als wenn er damals auf Moth planmäßig jene Karte erhalten hätte. Daß Malaika sich bereits unten auf dem Planeten befand, komplizierte die Dinge etwas, aber nicht sehr. Vielleicht würde das alles sogar noch profitabler gestalten. Neben dem dicken Bonus, den die alte Hexe ihm dafür bezahlen würde, daß er einen Auftrag zu ihrer Zufriedenheit erledigte, der sich als schwieriger erwiesen hatte als ursprünglich angenommen, kam da noch das Lösegeld des wohlhabenden Malaika... zahlbar im voraus!
Die beiden Eierköpfe würden wie geplant nach Nuaman geschafft werden. Und sobald ein vernünftiger Anteil des Lösegeldes bezahlt war – schließlich war Malaika ein Mann von Ehre –, konnte man ja den Jungen zur nächsten Luftschleuse hinausexpedieren. Und was die beiden Frauen anging, nun das Haus der AAnn brauchte ein paar neue Spielsachen. In den letzten paar Jahren war der Preis gesunder junger Frauen unerträglich gestiegen. Unerträglich! Alles die Schuld dieser verdammten prüden Kirchenmänner. »Gewalt ist unsauber«, zum Lachen! Bei dem Tempo, mit dem er sie verbrauchte, wurde sein Hobby langsam zu teuer. Eine Schande. Zwei neue freie Gesichter (– und
Weitere Kostenlose Bücher