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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Kennzeichen: U 342.
    Die Stelle, an der es lag, wurde zu einem der beliebtesten Tauchgründe der Ferienanlage.

    Mit grimmig finsterer Miene schritt West in die Kabine der Halicarnassus , ging zu Wizard, ohne einmal stehen zu bleiben oder auch nur ein Wort mit einem anderen Teammitglied zu wechseln – auch mit Lily nicht –, packte ihn am Arm und zog ihn zu seinem Büro im hinteren Teil des Flugzeugs. »Komm mit. In mein Büro. Sofort. «

    West schlug die Tür zu und drehte sich um.
    »Wizard. Wir haben einen Maulwurf in unserem Team.«
    »Was?«
    »Zweimal ist einmal zu viel«, sagte West. » Zweimal sind Judah und seine Amerikaner jetzt schon am gleichen Ort aufgekreuzt wie wir, und zwar nur wenige Stunden nach uns. Im Sudan war es noch nicht so eindeutig, weil sie die Europäer dort aufgespürt haben könnten. Aber in Tunesien sah die Sache anders aus. Erstens waren die Europäer nicht in Tunesien. Und zweitens hätte Judah, selbst wenn er eine Kopie vom Text des Kallimachos gehabt hätte, Hamilkars Zuflucht nicht gefunden. Dazu brauchte er Euklids Anweisungen, und wir haben das einzige Exemplar davon. Sie sind uns gefolgt. Irgendjemand in unserem Team hat sie dort hingeführt . Entweder durch einen Peilsender, oder er hat irgendwie eine Nachricht an Judah abgesetzt.«
    Wizard senkte den Blick. Allein der Gedanke an einen Verräter in ihren Reihen tat ihm weh – er hatte das Gefühl, als wären sie eine Art Familie geworden. »Jack, wir arbeiten seit zehn Jahren mit diesen Leuten zusammen. Wie kann denn einer von denen unsere Mission sabotieren?«
    »Stretch ist noch keine zehn Jahre bei uns. Er ist erst seit drei Jahren dabei. Und er hat ursprünglich auch nicht zum Team gehört. Er hat sich reingedrängt, weißt du noch? Und er vertritt Israel, nicht die Koalition der kleinen Staaten.«
    »Aber er ist zu einem festen Mitglied des Teams geworden«, sagte Wizard. »Ich weiß, dass er und Pooh Bear das übliche arabisch-israelische Gezänk austragen, aber ich würde sagen, er hat sich gut eingefügt.«
    »Und wenn er keine heimlichen Berichte an den Mossad gesandt hat, fress ich meinen Helm«, sagte West.
    »Hmmm, stimmt.«
    West brachte den nächsten Vorschlag. »Pooh Bear? Die arabische Welt hinkt fünfhundert Jahre hinter dem Westen her. Die würden den Schlussstein gern in die Hände bekommen, und Poohs Onkel war ungewöhnlich scharf darauf, bei dieser Mission mitzumischen, jedenfalls für einen Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.«
    »Ach, komm, Jack. Pooh Bear würde sich einem rasenden Bus in den Weg stellen, um Lily zu retten. Nächste Mutmaßung.«
    »Big Ears hat ein paar Monate vor unserer Mission mit Judah in Coronado trainiert, in den Staaten –«
    »Güterzug«, erwiderte Wizard lediglich.
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn Pooh Bär sich einem Bus in den Weg stellen würde, um Lily zu beschützen, dann würde sich Big Ears vor einen Güterzug werfen, um sie zu retten. Und soweit ich mich entsinne, warst du doch auch an einem von der US-Regierung finanzierten Ausbildungskurs an der Coronado Navel Base in den Vereinigten Staaten, und dieser Kursus wurde von Marshall Judah und der CIEF durchgeführt. Von deiner mysteriösen Zusammenarbeit mit ihm beim Unternehmen Desert Storm ganz zu schweigen.«
    West ließ sich in seinen Sessel sinken und dachte über alles nach.
    Das Problem bei einem derart multinationalen Team war immer die Motivation seiner Mitglieder – man wusste nie genau, ob ihnen das Wohl des Teams am Herzen lag oder ihr eigenes.
    »Max. So was können wir nicht gebrauchen. Wir treten hier gegen die zwei größten Fische der Welt an und kriegen den Arsch voll. Wir hängen hier am seidenen Faden.«
    Er holte tief Luft.
    »Ich kann nicht fassen, dass ich so was machen muss – mein eigenes Team ausspähen. Max, bau ein Mikrowellenempfangsnetz um die Maschine auf. Ein Netz, das sämtliche ein- und ausgehenden Signale abfängt. Wenn jemand mit der Außenwelt kommuniziert, will ich es sofort wissen. Wir müssen dieses Leck stopfen. Kannst du das?«
    »Wird gemacht.«
    »Wir behalten das vorerst für uns, und wir überwachen jeden.«
    Wizard nickte. »Ich wollte dir auch noch was mitteilen.«
    West rieb sich die Stirn. »Ja?«
    »Als du mit dem U-Boot aus Tunesien abgehauen bist, habe ich Lily noch mal auf den Text des Kallimachos angesetzt. Es ist komisch. Sie sagt, dass die Sprache immer schwieriger wird. Aber gleichzeitig beherrscht sie sie immer besser – Abschnitte, die sie

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