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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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von Scharfschützen runterholen. Stoßen Sie zu uns, wenn Sie fertig sind.«
    Dann drehte sich Judah um und sprang in einen der offenen Wagen.
    Der CIEF-Konvoi warf die Motoren an und stieß in den Tunnel – zwei der kleinen LSV vorweg, dann der schwere M 113 und schließlich die beiden anderen LSV.
    Sie ließen Cal Kallis und seine Männer an der Einmündung des Tunnels zurück, wo sie auf Höhe des Wasserspiegels standen und Pooh Bears festsitzendes Team im Auge behielten.

    Pooh Bear fuhr herum und warf einen Blick auf den Schlamm. Er war jetzt nicht mehr weit weg und kam rasch näher.
    Über das Aquädukt vor ihm gab es kein Entrinnen.
    Aber etwa 20 Meter neben ihm ragte einer der hohen Türme der Festung auf – und er war durch einen knapp fünf Zentimeter breiten Sims, der sich quer über die Felswand zog, mit dem Aquädukt verbunden.
    »Hier entlang!«, rief er den anderen zu.
    Und so tasteten sie sich auf Zehenspitzen über die Felsleiste vor, Wizard, Zoe und Lily, Stretch und Big Ears, und schließlich auch Pooh Bear, der im letzten Moment vom Aquädukt stieg, kaum eine Sekunde bevor der Schlamm an ihm vorüber quoll, über die Brücke strömte und wie ein dunkler Katarakt durch das Loch in der Mitte gut 60 Meter tief ins Wasser stürzte.
    Kurz darauf rauschte ein noch größerer Schlammstrom aus dem Haupteingang von Hamilkars Zuflucht, ergoss sich über Rampe und Mole und wälzte sich ins Wasser, das wie ein zischender Geysir hoch aufspritzte.
    Eine mächtige Dampfwolke stieg auf, hing genau zwischen Pooh Bear und Kallis und schenkte ihm wertvolle Sekunden, in denen er unbehelligt weiterklettern konnte.
    Doch dann löste sich die Wolke auf, und Kallis’ Scharfschützen eröffneten das Feuer.

    West rannte durch die Dunkelheit. Allein.
    Er orientierte sich nur mit Hilfe eines Leuchtstabs.
    Der Tunnel war schmal und gerade hoch genug, dass er vornübergebeugt hindurchlaufen konnte.
    Nach etwa 100 Metern hörte er vor sich Motorenlärm, und mit einem Mal –
    – stieß er auf einen breiteren Tunnel, breit genug für einen Panzer und von Wänden aus hartem Erdreich gesäumt. Kleine Erdhaufen lagen in unregelmäßigem Abstand in der Mitte des Wegs – Abraum, den der Tunnelbohrer hinterlassen hatte. Eine lange Reihe verglimmender Leuchtstäbe, mit denen die Amerikaner offenbar den Rückweg markiert hatten, zog sich durch den Stollen.
    Es war der Ausschachtungsstollen.
    Der Motorenlärm kam von rechts, drang hinter einer Kuppe hervor – leichte Automotoren und das tiefe Dieselröhren der Tunnelbohrmaschine.
    Judah und sein CIEF-Trupp.
    Die sich rasch näherten.
    West warf seinen Leuchtstab weg, dachte kurz nach und hechte auf die Fahrbahn.
    Er rollte sich in die Mitte des Stollens, wo er eine halbwegs dunkle Stelle fand, legte sich der Länge nach hin, drückte sich dicht an einen der Erdhaufen und grub sich halb hinein.
    Judahs Konvoi kam mit gleißenden Scheinwerfern über die Kuppe. Die leichten Buggies rauschten links und rechts an West vorbei, nur wenige Zentimeter neben dem Erdhaufen, bevor …
    … die schwere Tunnelbohrmaschine über die Kuppe donnerte und sich rumpelnd über West schob, der genau zwischen den beiden klirrenden Ketten lag.
    Kaum war der M 113 über ihm, als West rasch sein MP7 herausholte und den Griff an einem Rohr am Unterboden festhakte – und auf einmal hing er unter dem mächtigen Fahrzeug und wurde mitgeschleift.

    Er musste schnell sein.
    Er schätzte, dass er etwa 30 Sekunden Zeit hatte, bis sie zu der Schlucht kamen, der schmalen Schlucht, die den Ausschachtungstunnel kreuzte – sein Fluchtweg.
    Da er hoffnungslos unterlegen war, hatte er keine Chance, Judahs CIEF-Truppe auszuschalten und die Stücke in seinen Besitz zu bringen. Und allein konnte er die beiden großen Stücke ohnehin nicht tragen.
    Aber er wollte sie auch gar nicht tragen – er musste sie nur sehen und rasch ein paar Fotos von den Inschriften auf der Oberseite machen.
    West hangelte sich am Unterboden des fahrenden Tunnelbohrers entlang, bis er zur Vorderseite des schweren M113 gelangte, wo er nach oben kletterte und seinen einsamen Kampf gegen die CIEF aufnahm.

    Marshall Judah saß auf dem Beifahrersitz eines der beiden hinteren LSV und behielt den Tunnelbohrer vor sich im Auge.
    Er sah nicht, wie West unter ihm verschwand – und er bemerkte auch nicht, wie West am Unterboden nach vorn kletterte, dem Fahrer genau zwischen die Augen schoss und in die Einstiegsluke sprang.
    Judah sah lediglich, wie im

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