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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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eine Übung handelte.
    Einer der tieffliegenden Eindringe hatte einen Mann an seine Brust geschnallt – einen Mann mit kahlgeschorenem Kopf, der noch immer den leuchtend Orangen Overall eines Häftlings aus Camp 3 trug.
    Es war eine Gefangenenbefreiung …
    Die beiden geflügelten Gestalten schwebten im Tiefflug über die rechte Tragfläche der rollenden Halicarnassus , wo sie gekonnt landeten und durch einen Notausstieg rannten, der hinter ihnen geschlossen wurde.
    Dann wurde die Halicarnassus schneller, donnerte über die beiden Fairways, hob kurz vor den Bäumen am anderen Ende ab und flog davon.
    Drei Black Hawks verfolgten sie eine Weile und nahmen sie unter Beschuss, aber vergebens, und lange konnten sie nicht mit der flüchtenden 747 mithalten.
    Zehn Minuten später starteten zwei Abfangjäger F-15, aber bis sie einsatzbereit und in der Luft waren, war die 747, die weder per Radar noch über Transpondersignale zu orten war, bereits verschwunden.
    Als sie zum letzten Mal gesehen wurde, flog sie in Richtung Süden und verschwand über der von Kuba aus nächstgelegenen Insel.
    Jamaika.

    Eine Stunde später druckte ein digitaler Teleprinter in einem anderen Teil der Welt einen abgefangenen Funkspruch aus:

    TRANS INTERCEPT:
    SAT BT-1009/03. 17. 06-1399
    A40-TEXT TRANSMISSION
    VON: SICHERE FREQUENZ USAF, ASWAN
    MILITARY AIRFIELD (ÄGYPTEN)
    AN : UNBEKANNTER EMPFANGER, MARYLAND (USA)

    SPRECHER 1 (USA) : Der Präsident macht sich zunehmend Sorgen, Colonel. Und der Bericht, der soeben aus Gitmo einging, hat seine Laune nicht gebessert. Jemand hat gerade einen Terroristen aus Camp Delta befreit, einen Saudi namens Zaid, der, wie wir feststellten, etwas mit dem Projekt Schlussstein zu tun hat.

    SPRECHER 2 (ÄGYPTEN): Das war West. Er traut sich was, das muss man ihm lassen. Er ist offenbar nicht weitergekommen und war der Meinung, er brauchte Zaid.

    SPRECHER 1 (USA) : Aha? Brauchen wir diesen Zaid?

    SPRECHER 2 (ÄGYPTEN): Nein. Wir haben alles erfahren, was wir von Zaid brauchen, als er einsaß.

    [LANGE PAUSE]

    SPRECHER 1 (USA) : Colonel Judah, müssen wir uns Sorgen machen? Der Präsident hat einen Entwurf für eine »Ansprache an die Nation« in Auftrag gegeben, die sich auf die Evakuierung der Küstenstätte beziehen soll, falls Sie keinen Erfolg haben.

    SPRECHER 2 (ÄGYPTEN) : Bestellen Sie ihm, dass wir erfolgreich sein werden. Bislang ist alles nach Plan gelaufen. Wir können West jederzeit aufhalten, wenn wir wollen, aber momentan empfiehlt es sich, ihn gewähren zu lassen. Und die Europäer haben sich genauso verhalten, wie wir erwartet haben. Richten Sie dem Präsidenten aus, dass er seine Rede ruhig schreiben lassen soll, aber er wird sie nicht halten müssen. Judah, Ende.

Ein Mädchen namens Lily
Teil II

    VICTORIA STATION, KENIA
    2003–2006

Victoria Station
    Südostkenia
    2003–2006

    Als das Team in Kenia war, stand immer ein Einmachglas auf der Küchenbank.
    Es war das »Fluchglas«. Jedes Mal, wenn ein Mitglied des Teams dabei ertappt wurde, dass es im Beisein von Lily fluchte, musste es einen Dollar hineinstecken.
    Und da sie alle Soldaten waren, war es fast immer voll. Der Inhalt des Fluchglases wurde für Spielsachen, Bücher oder Ballettkleider für Lily verwendet.
    Und weil sie letztlich die Nutznießerin war, freute sich Lily natürlich, wenn sie eins der Teammitglieder beim Fluchen erwischte. Mit der Zeit wurde es gang und gäbe, dass auf jeden Fluch, den man auf der Farm hörte, Lilys helle Stimme ertönte: »Fluchglas.«
    Außerdem bekam sie Taschengeld, wenn sie Hausarbeiten auf der Farm übernahm.
    Es war West und Wizards Idee. Sie wollten zumindest ihr gegenüber den Eindruck vermitteln, dass ihr Werdegang – der ohnehin schon ungewöhnlich war – so normal wie möglich verlief. Wenn sie mit den anderen Teammitgliedern kleinere Aufgaben erledigte – mit Big Ears zum Beispiel Holz sammelte, mit Pooh Bear Werkzeug sauber machte oder sogar Horus füttern durfte –, hatte sie das Gefühl, dass auch sie ihren Beitrag zum Gemeinwohl leistete, dass sie einer Familie angehörte. Außerdem lernte sie dabei Pflichtbewusstsein.

    Als sie jedoch älter wurde, wurde sie immer neugieriger und erfuhr mehr über das Team.
    Sie erfuhr zum Beispiel, dass Pooh Bear der zweite Sohn eines sehr einflussreichen Scheichs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war.
    Und dass Wizard einst katholischer Priester hatte werden wollen, das Studium aber nicht abgeschlossen hatte.
    Sie fand auch heraus, dass

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