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Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Dublin. Wann war das – 1989? Ihr zwei wart so jung. Jack hat seither allerhand erlebt.«
    »Erzähl es mir.«
    »Er hat den Militärdienst kurz nach Desert Storm quittiert. Aber wenn du begreifen willst, weshalb, musst du wissen, warum er überhaupt zum Militär gegangen ist: Um seinem Vater zu gefallen und ihn zugleich zu ärgern.
    Jacks Vater war zu seiner Zeit ein großartiger Soldat, aber Jack war besser. Sein Vater wollte, dass er unmittelbar nach der Schule zum Militär ging, doch Jack wollte auf die Universität, er wollte studieren. Aber er fügte sich dem Willen seines Vaters … und wurde rasch ein weitaus besserer Soldat, als es sein Vater je gewesen war.
    Jack wurde rasch befördert und landete binnen kürzester Zeit beim SAS-Regiment. Er zeichnete sich vor allem bei Wüsteneinsätzen aus. Bei einem Überlebenstraining in der Wüste stellte er sogar einen neuen Rekord auf, als er 44 Tage durchhielt, ohne gefangen genommen zu werden.
    Aber im Gegensatz zu seinem Vater fand Jack keinen Gefallen an dem, was man aus ihm machen wollte: einen Killer, einen hervorragenden Killer. Seine Vorgesetzten wussten das und befürchteten, dass er den Dienst quittieren könnte – deshalb schickten sie ihn zum Studium nach Dublin. Sie hofften, das würde seine intellektuellen Bedürfnisse vorerst befriedigen, und er bliebe dann dem Regiment erhalten. Und ich nehme an, er war auch zufrieden, eine Zeitlang jedenfalls.«
    »Einen Moment«, sagte Zoe. »Ich muss mal kurz nachhaken. Jack hat mir mal erzählt, sein Vater wäre Amerikaner. Aber er ist doch zur australischen Armee gegangen?«
    »Ganz recht«, sagte Wizard. »Die Sache ist die, dass Jacks Mutter keine Amerikanerin ist. Um seinem Vater einen Gefallen zu tun, ging er zum Militär, aber um ihn zu ärgern, ging er in Australien zum Militär, dem Heimatland seiner Mutter.«
    »Ach …«, sagte Zoe. »Erzähl weiter.«
    »Jedenfalls«, sagte Wizard, »war Jack, wie du weißt, schon immer ein kluger Kopf, und mit der Zeit sah er das Leben beim Militär mit kritischerem Blick. Ich persönlich glaube, dass ihm das Studium der Frühgeschichte und der Archäologie einfach mehr Spaß machte.
    Jedenfalls ging alles den Bach runter, als Jacks Vorgesetzte ihn 1990 zu einer Reihe von Übungen nach Coronado schickten – Übungen, die von den Amerikanern am Stützpunkt ihrer Navy SEALs veranstaltet wurden und zu denen Elitetruppen ihrer sämtlichen Verbündeten eingeladen waren, die dort an Ausbildungskursen und Manövern teilnahmen. Für die kleineren Nationen war das eine große Ehre, deshalb schickten die Australier West hin. Im Jahr 1990 wurden diese Übungen ausgerechnet von Marshall Judah geleitet, der Jacks Können auf Anhieb erkannte.
    Aber in Coronado geschah irgendetwas, über das ich nicht genau Bescheid weiß. Jack wurde bei einem Hubschrauberabsturz verletzt und lag vier Tage lang bewusstlos im Stützpunktlazarett. Als er wieder zu sich kam, wurde er heimgeschickt, und da er keine bleibenden Schäden davongetragen hatte, war er ein paar Monate später wieder im aktiven Dienst – gerade rechtzeitig zum Unternehmen Desert Storm im Jahr 1991.
    Jack West war einer der ersten Männer, die 1991 irakischen Boden betraten, wo er Funktürme in die Luft jagte. Nach zwei Wochen allerdings wurde er Judahs Kommando unterstellt. Anscheinend hatte Judah persönlich im Pentagon darum gebeten, dass man ihm Jack zuteilen sollte. Die Australier, die den Amerikaners stets treu zu Diensten waren, kamen der Bitte nach.
    Und so machte sich Jack West jr. beim Unternehmen Desert Storm einen Namen. Er stellte ein paar unglaubliche Sachen hinter den feindlichen Linien an und unternahm unter anderem einen Angriff auf eine Scud-Stellung bei Basra, bei dem er wie durch ein Wunder mit dem Leben davonkam – und wo ihn, das sollte man hinzufügen, Judah und die anderen Amerikaner für tot hielten und zurückließen.
    Aber als alles vorbei war und er wieder nach Hause kam, ging er zu seinem Oberkommandierenden, Lieutenant General Peter Cosgrove, und teilte ihm mit, dass er seine Dienstzeit nicht verlängern wolle.
    Nun kannten Cosgrove und ich uns schon seit langem. Er ist ein kluger Bursche, und da er durch mich von dieser bevorstehenden Mission wusste, dachte er rasch nach und fand eine Möglichkeit, wie er West zufrieden stellen und ihn gleichzeitig bei der Stange halten konnte. Er befreite ihn für unbegrenzte Zeit vom Dienst und schickte ihn zu mir, damit er an archäologischen Forschungen im

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