Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Tartarus-Orakel

Titel: Das Tartarus-Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Zusammenhang mit dem Schlussstein teilnehmen konnte.
    Und so kam es, dass West und ich zusammenarbeiteten. So kam es, dass wir die Schriftrollen aus der Bibliothek von Alexandria und schließlich Lily und ihre unglückselige Mutter fanden. Und deswegen ist West bei diesem Einsatz mit von der Partie.«
    Nachdem sie noch ein paar andere Sachen besprochen hatten, ging Zoe.
    Wizard widmete sich wieder seiner Arbeit … und dabei fiel ihm ein, dass Lily noch in der Ecke war, hinter den Kartons. Er wandte sich ihr zu.
    »Ach, Kleine, dich habe ich glatt vergessen. Du warst still wie ein Mäuschen. Ich weiß nicht, ob du irgendwas gehört hast, aber wenn ja, ist das nur gut. Es ist wichtig, dass du über deinen Freund Huntsman Bescheid weißt, weil er ein tüchtiger Bursche ist, ein sehr tüchtiger sogar. Und auch wenn er’s nicht sagt, ist er unglaublich froh, dass du da bist – genau genommen schon seit dem Augenblick, als er dich in dem Vulkan in den Armen gehalten hat. Er mag dich mehr als alles andere auf der Welt.«

    Es war ein großer Tag mit allerhand neuen Erfahrungen für Lily gewesen.
    Noch weitaus mehr Spaß hatte sie allerdings an dem Tag, an dem sie erfuhr, woher Wests Flugzeug stammte.
    Die Halicarnassus hatte ihre Neugier schon seit langem gereizt. Seit sie alt genug war, um zu verstehen, was ein Jumbojet war – und wie viel er kostete –, fand sie es außerordentlich seltsam, dass jemand eine eigene 747 besaß.
    »Woher hast du das Flugzeug?«, fragte sie ihn eines Morgens beim Frühstück.
    Die anderen, die am Tisch saßen, Zoe, Stretch und Wizard, mussten sich zusammennehmen, um nicht laut loszulachen.
    West wirkte denn auch ein bisschen verlegen. »Verrat’s niemandem, aber ich habe sie gestohlen.«
    »Du hast sie gestohlen ? Du hast ein Flugzeug gestohlen. Ist Stehlen nicht verboten?«
    »Ja, es ist verboten«, sagte Zoe. »Aber Huntsman hat die Halicarnassus von einem sehr bösen Mann gestohlen.«
    »Von wem?«
    »Einem Mann namens Saddam Hussein«, sagte Wizard. »Dem ehemaligen Präsidenten des Irak, einem abscheulichen Mann. Huntsman hat sie ihm 1991 gestohlen.«
    »Warum hast du Mr. Husseins Flugzeug gestohlen?«, fragte Lily.
    West zögerte einen Moment, bevor er antwortete, als müsste er seine Worte sorgfältig wählen.
    »Ich war in der Nähe einer Stadt namens Basra und habe schwer in der Klemme gesteckt. Und Mr. Husseins Flugzeug bot mir die einzige Möglichkeit, lebend davonzukommen. Er hatte es dort stehen, falls er schleunigst außer Landes flüchten musste.« West zwinkerte. »Ich wusste auch, dass er aus dem gleichen Grund überall im Irak noch andere Maschinen stehen hatte.«
    »Warum heißt sie Halicarnassus ? Hast du sie nach dem Mausoleum genannt, das in Halikarnassos stand?«
    West lächelte über ihren mühelosen Umgang mit den alten Ortsnamen. »Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, ja. Mr. Hussein hat sie Halicarnassus genannt, und ich habe den Namen übernommen, weil er mir gefiel. Ich weiß nicht genau, warum er sie so genannt hat, aber Mr. Hussein hielt sich für einen Nachfolger der großen persischen Herrscher, wie Mausolos oder Nebukadnezar. Aber er war ganz und gar nicht so wie sie. Er war nichts als ein großer Schurke.«
    West wandte sich an Wizard. »Hey, apropos Halicarnassus . Da fällt mir was ein. Wie läuft der Umbau? Hast du die Retrostrahler schon eingebaut?«
    »Schon fast fertig«, antwortete Wizard. »Wir haben ihr Gewicht um ein Drittel reduziert, und alle acht Retrostrahler sind montiert und haben bei Probeläufen gut funktioniert. Die Mark 3 passen wunderbar zu den Triebwerken der 747 – die Balance der Boeing ist wirklich außergewöhnlich, bestens für VTOL geeignet, wenn man den nötigen Treibstoff hat. Sky Monster und ich nehmen am Samstag ein paar Tests vor, also tragt lieber Ohrstöpsel.«
    »Wird gemacht. Halt mich auf dem Laufenden.«
    Lily wusste nicht, worüber sie sprachen.

    Und Lily interessierte sich weiter fürs Ballett.
    Sie gab oftmals Kostproben ihres Könnens – bei Auftritten, die auf einer kleinen Bühne mit aufziehbaren Vorhängen stattfanden und vom ganzen Team mit viel Beifall bedacht wurden.
    Bei einem dieser Auftritt gab Lily mit großer Geste bekannt, dass sie versuchen wolle, eine Minute lang auf den Zehenspitzen zu stehen. Sie schaffte es nur 45 Sekunden lang und war bitterlich enttäuscht.
    Trotzdem applaudierten alle. Wie es in einer Familie üblich ist.

Der schwarze Prediger von Kabul
    Luftraum über dem

Weitere Kostenlose Bücher