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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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die Erklärung, aber da war etwas in seinem Hinterkopf, das ihm keine Ruhe ließ. Sie war zwei Jahre lang weg gewesen. Ihre Rückkehr war so plötzlich und unerklärlich erfolgt wie ihr Verschwinden. Er hasste es zu fragen, weil es ihm wie ein Verrat an Frankie erschien. Aber er musste es einfach wissen.
    „Sagen Sie, Doktor…”
    „Ja?”
    „Könnte sie diese Erinnerungslücken einfach nur vortäu schen?”
    Der Arzt ließ sich Zeit mit seiner Antwort und gab schließ lich mit einem Schulterzucken zurück: „Sie könnte es, aber ich bezweifle, dass sie es tut.”
    Clay nickte. Es war zwar nicht unbedingt genau das, was er zu hören gehofft hatte, aber es half immerhin, einige seiner Zweifel auszuräumen.
    „Mr. LeGrand, ich weiß, es ist frustrierend, aber versuchen Sie es auch mal vom Standpunkt Ihrer Frau zu sehen. Wenn es da an ihrem Verschwinden vor zwei Jahren wirklich etwas Unheil volles gab, ist ja wohl sie diejenige, die am meisten zu verlieren hat, nicht wahr?”
    Nach diesen Worten drückte der Arzt kurz tröstlich Clays Arm und wandte sich dann ab.
    Clay sank wieder auf den Stuhl und schaute zu Boden. Er hatte das Gefühl, jeden Moment die Nerven zu verlieren. Er wusste nicht mehr, wem er trauen oder glauben konnte. Er wünschte sich verzweifelt Antworten auf seine Fragen, aber die würde er erst bekommen, wenn es Frankie besser ging.
    „Mr. LeGrand.”
    Clay schaute auf. Eine der Krankenschwestern hatte leise das Zimmer betreten.
    Ja?”
    „Ihre Frau möchte Sie sehen”, sagte sie.
    Clay stand auf, aber sein Zögern blieb nicht unbemerkt.
    „Nur Mut. Das wird schon”, versuchte die Schwester ihn zu trösten. „Sie war vorhin noch nicht ganz bei sich. Das sollten Sie nicht persönlich nehmen. Komischerweise erwähnte sie eben ein Erdbeben.”
    Ein Erdbeben? Er erinnerte sich vage, in den Nachrichten irgendetwas von einem Erdbeben gehört zu haben.
    „Sie hat Beruhigungsmittel bekommen, deshalb ist sie wahr scheinlich durcheinander”, setzte die Krankenschwester hinzu. „Läuten Sie einfach, wenn Sie etwas brauchen. Dann kommt sofort jemand.”
    Zusammen gingen sie aus dem Zimmer, und vor Frankies Tür blieb Clay stehen.
    Ein Erdbeben. Der Gedanke ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Das war die dritte Spur, die zu des Rätsels Lösung führen könnte. Zuerst das Geld, dann die Tätowierung und nun dies. Er klopfte an und betrat den Raum, ohne auf ihr Herein zu warten. Ihr blutiges Nachthemd und die Bettwäsche waren gegen frische Sachen ausgetauscht worden. Die Kanüle steckte wieder in ihrem Handrücken. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht fast so weiß wie das Laken, das sie sich bis unter das Kinn gezogen hatte. Aus Angst, eine weitere Panikattacke auszulösen, stand Clay zu nächst abwartend da.
    Frankie, die seine Anwesenheit zu spüren schien, öffnete die Augen.
    „Clay?”
    Er atmete tief durch, ging auf das Bett zu und blieb am Fuß ende stehen. „Ja, ich bin’s.”
    Ihr schossen Tränen in die Augen. „Es tut mir so Leid. Ich weiß nicht, was eben in mich gefahren ist. Ich hatte plötzlich das Gefühl, ein Erdbeben mitzuerleben.” Sie wandte den Kopf ab. „Und ich glaube, ich habe dich mit jemand anderem verwech selt.”
    Sein Herz machte einen Satz. „Mit wem, Frankie? Für wen hast du mich denn gehalten?”
    Sie überlegte lange. Schließlich schüttelte sie den Kopf und seufzte. „Ich kann mich nicht mehr erinnern.”
    Clay lief es kalt über den Rücken. Konnte er ihr glauben? Er atmete leise aus. Was zum Teufel sollte er tun? Seinen Groll be graben? Aber konnte er das?
    „Es ist okay”, sagte er.
    Frankie schüttelte langsam den Kopf. „Nein, es ist überhaupt
    nicht okay. Nichts ist okay.” Sie streckte ihre Hand aus. „Komm, setz dich zu mir. Ich muss dir etwas erklären.”
    Er zog sich einen Stuhl neben ihr Bett. „Ich glaube, du solltest besser nicht so viel sprechen”, murmelte er.
    „Setz dich zu mir … bitte”, sagte sie.
    Er stand von seinem Stuhl auf und setzte sich zu ihr auf die Bettkante.
    Frankie kämpfte gegen ihre Tränen an und biss sich fest auf die Unterlippe. Seine Reserviertheit war nicht zu übersehen, aber daraus konnte sie ihm keinen Vorwurf machen. Wie sollte denn er sie verstehen, wenn sie selbst nicht einmal wusste, was geschehen war? Wie sollte sie erklären, wie sie sich gefühlt hatte, als sie erfuhr, dass sie die letzten zwei Jahre gar nicht an der Seite ihres Mannes verbracht hatte?
    „Clay?”
    „Was ist?”
    „War ich

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