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Das Teehaus im Grünen

Das Teehaus im Grünen

Titel: Das Teehaus im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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geleistet? Du hast dich doch nicht etwa gefürchtet?«
    Es lag etwas Forschendes in seiner Frage, und Nan zögerte ein wenig mit der Antwort. Dann nahm sie sich zusammen. »Gefürchtet? Nein. Es war nur ein bißchen einsam, aber Dan ist gekommen und hat mir Gesellschaft geleistet, bis es ziemlich spät war.«
    »Also warst du gut aufgehoben«, versetzte er mit seltsamer Betonung, und Vicky fiel rasch ein: »Zu uns kommt er auch oft abends. Er hat sonst wenig Zeit, weil er den ganzen Tag über Gartenarbeiten macht.«
    »Eine völlig neue Vorliebe von ihm«, meinte Jack trocken. »Wozu überhaupt dieser Wechsel? Warum hat er bei Seymour gekündigt? Nan weiß es vielleicht, aber mir hat es keiner erzählt.«
    Alle schwiegen bedrückt, dann hatte Vicky, wie Lucy gefürchtet hatte, eine ihrer Ausreden zur Hand.
    »Genau gesagt, war das eigentlich sehr nett von ihm«, plapperte sie los. »Wissen Sie, der vorherige Inhaber dieser Stellung war krank geworden und wollte nun wieder eintreten. Und da er im Krieg Soldat gewesen war...«
    Nan starrte Vichy erschrocken an; sie wollte anscheinend etwas sagen, hielt dann aber doch lieber den Mund. Lucy seufzte; sie warf Vicky einen verzweifelten Blick zu, freilich ohne den geringsten Erfolg. »Der Mann hatte fünf Kinder. Er hatte sich im Feld besonders ausgezeichnet. Also hat Dan gefunden, er müsse seinen Job wieder haben.«
    Sie holte tief Atem und blickte schuldbewußt von einem zum andern.
    »Das war sehr edel«, bemerkte Jack, und alle wußten, daß er kein Wort glaubte. Er erhob sich und ging in die Küche, um seine mitgebrachten Pakete abzulegen.
    »Ein bißchen Obst«, sagte er über die Schulter, zu Nan gewandt, »und ein paar Kleinigkeiten, unter anderem Austern in der Dose.« Gleich darauf rief er: »Ich bin auf etwas getreten; es hat geknackt. Es muß eine Perle gewesen sein. Tut mir leid! Sie war so winzig. Wem gehörte sie?«
    Er sah alle der Reihe nach an; keines der Mädchen trug einen Schmuck, von dem die Perle stammen konnte. Peinliches Schweigen. Nan war sichtlich erschrocken; eine tiefe Röte überzog ihr blasses Gesicht. Vicky begann zu kichern, und Lucy ahnte schon, daß ihr wieder etwas Neues eingefallen war.
    »Ach, das war sicher so eine kleine Perle, wie man sie manchmal in Austern findet! Ich habe sie heute morgen in die Tasche gesteckt, aber Lucy meinte, daß sie nichts tauge, nicht wahr, Lucy?«
    In dem Bewußtsein, daß das eine recht alberne Geschichte sei, blickte sie Lucy flehend an. Dieses eine Mal würde sie ihr doch beistehen? Lucy sagte zuerst gar nichts; dann zuckte sie die Schultern. »Jack hat ja selbst gesehen, daß sie nichts wert war. Aber wir müssen jetzt endlich gehen.«
    Auf dem Heimweg machte sie ihrem Ärger Luft. »Meiner Lebtage hab ich nicht solchen Unsinn gehört! Laß mich gefälligst bei solchen Sachen aus dem Spiel! Mit deinen Schwindeleien mag ich nichts zu tun haben.«
    »Ach, ich mußte doch irgend etwas sagen! Aber es klang wohl ziemlich absurd.« Sie lachte, aber Lucy blieb ernst. »Hast du denn völlig den Verstand verloren? Merkst du nicht, daß du Nan in eine schwierige Lage gebracht hast? Sie wollte dich nicht Lügen strafen und hat infolgedessen praktisch auch gelogen. Mir macht’s nicht soviel aus, obwohl ich es hasse, in solche törichten Flunkereien verwickelt zu werden. Aber für Nan ist’s peinlich. Jack ist kein Dummkopf; er glaubt kein Wort von alledem; aber er fühlt, daß wir ein Geheimnis vor ihm haben, und das mag kein Mann leiden.«
    »Ach, Lucy, du machst gleich ein Drama draus! Es war ja nur ein dummer Scherz, und eigentlich ist Jack selber schuld, weil er von Austern geredet hat. Das brachte mich erst auf diese Idee.«
    »Es ist nie festzustellen, was dich auf solche Ideen bringt. Das ist doch wahrhaftig kein Grund, so eine alberne Geschichte zu erzählen, nur weil der arme Kerl Austern mitgebracht hat!«
    »Ich weiß schon. Ich wollte, ich hätte es nicht getan. Aber Dan hat auch schuld. Seinetwegen gibt es ja den ganzen Wirbel. Ich glaube wirklich, Nan sollte Jack die ganze Wahrheit gestehen.«
    »Du bist gerade die Richtige, jemanden zur Wahrheit anzuhalten.«
    Überraschend begehrte Vicky auf. »Einen Mann, den ich liebe, würde ich nie anschwindeln, am wenigsten meinen Ehemann. Aber es tut mir leid, daß ich mich so dumm benommen habe. Irgendwie muß ich das wiedergutmachen.«
    »Fang nur nicht damit an! Laß den Dingen jetzt ihren Lauf! Du hast schon genug Dummheiten angestellt.«
    »Du siehst

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