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Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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ist Euch das unmöglich.«
    »Verstorben?«
    »Krieger haben seinen Leichnam hergeschafft. Wir haben ihn auf unserem Friedhof bestattet.«
    »Todesursache?«
    »Das Alter.«
    »Habt Ihr die Leiche untersucht?«
    »Sie war einbalsamiert.«
    »Was haben Euch diese Krieger gesagt?«
    »Sie waren nicht gesprächig.« Eine Mumie auszubetten, wäre ein Frevel gewesen. Paser und seine Gefährten stiegen wieder in das Boot und fuhren zu der Ortschaft, in dem der zweite Altgediente wohnte. »Ihr werdet durch den Sumpf gehen müssen«, erklärte der Schiffsführer. »In diesem Winkel gibt es gefährliche Inselchen. Ich muß dem Ufer fernbleiben.« Der Pavian mochte kein Wasser; Kem sprach lange auf ihn ein und überredete ihn, sich auf einen Weg zu wagen, der sich im Schilf auftat. Unablässig drehte der Affe sich mißtrauisch um und blickte nach rechts und nach links. Den beiden voran schritt der Richter ungeduldig den auf der Kuppe einer Anhöhe zusammengescharten Häuschen entgegen. Kem belauerte die Regungen des Tieres; da es sich seiner Stärke stets sicher war, verhielt es sich für gewöhnlich nicht so. Plötzlich ließ der Pavian einen schrillen Schrei vernehmen, stieß den Richter zur Seite und packte den Schwanz eines kleinen Krokodils, das sich durch das schlammige Wasser schlängelte. In dem Augenblick, da die Echse das Maul aufriß, zog er sie zurück. »Der große Fisch«, wie ihn die Flußanrainer nannten, vermochte durch Überrumpelung an den Pfuhlen trinkende Schafe oder Ziegen zu töten. Das Krokodil wehrte sich heftig; doch es war noch zu jung und nicht groß und kräftig genug, um dem grimmigen Zorn des hundsköpfigen Affen Widerstand zu leisten, der es aus dem Morast riß und mehrere Meter weit fortschleuderte. »Ihr werdet ihm danken«, sagte Paser zu dem Nubier. »Ich will eine Beförderung erwägen.« Der Ortsvorsteher saß auf einem niedrigen Hocker, der aus einer schrägen Sitzfläche und einer rundlichen Rückenlehne bestand; behaglich im Schatten einer Sykomore niedergelassen, genoß er ein reichhaltiges Mahl, bestehend aus Geflügel, Zwiebeln und einem Krug Bier; das alles befand sich in einem Korb mit flachem Boden.
    Er lud seine Besucher ein, die Speisen mit ihm zu teilen; der Pavian, dessen Großtat bereits von Mund zu Mund durch die Sümpfe eilte, biß sogleich beherzt in einen Hühnchenschenkel. »Wir suchen einen Altgedienten, der unlängst herzog, um seinen Ruhestand hier zu verbringen.«
    »Leider, Richter Paser, haben wir ihn lediglich in Gestalt einer Mumie wiedergesehen! Das Heer hat sich um die Überführung gekümmert und die Bestattungskosten beglichen. Unser Friedhof ist bescheiden, doch die Ewigkeit ist dort nicht minder glückselig als anderswo.«
    »Hat man Euch die Gründe seines Hinscheidens genannt?«
    »Die Krieger waren nicht sonderlich beredt, aber ich habe weiter gedrängt. Ein Unfall, so munkelte man.«
    »Welcher Art?«
    »Darüber weiß ich nichts.«
    Wieder auf dem Schiff, das ihn nach Memphis zurückbrachte, verhehlte Paser seine Enttäuschung nicht. »Ein vollkommener Mißerfolg: der Oberaufseher verschwunden, zwei seiner Untergebenen verstorben, die beiden anderen wahrscheinlich ebenfalls bereits einbalsamiert.«
    »Verzichtet Ihr auf eine weitere Reise?«
    »Nein, Kem; ich möchte wissen, woran ich bin.«
    »Es würde mich glücklich machen, Theben wiederzusehen.«
    »Wie ist Euer Eindruck?«
    »Daß der Tod all dieser Männer Euch daran hindert, die Lösung des Rätsels herauszufinden, und daß das ein Glück ist.«
    »Wünscht Ihr nicht, die Wahrheit zu erfahren?«
    »Wenn sie zu gefährlich ist, ziehe ich es vor, sie nicht zu kennen. Sie hat mich bereits die Nase gekostet; in diesem Fall hier könnte sie Euch das Leben kosten.«
     
    Als Sethi im Morgengrauen heimkehrte, saß Paser längst über der Arbeit, den Hund zu seinen Füßen. »Du hast nicht geschlafen? Ich auch nicht. Aber jetzt brauche ich Ruhe … meine Geflügelhofdame erschöpft mich. Sie ist unersättlich und gierig nach allen Überspanntheiten. Ich habe warme Fladen mitgebracht; der Bäcker hat sie soeben aus der Glut geholt.« Brav wurde als erster versorgt; die beiden Freunde nahmen gemeinsam ihr Morgenmahl ein. Wenngleich er vor Müdigkeit fast umfiel, bemerkte Sethi, daß Paser etwas quälte.
    »Entweder ist es die Ermattung oder aber eine ernste Sorge; dein unerreichbarer Unbekannter?«
    »Ich habe nicht das Recht, darüber zu sprechen.«
    »Schweigepflicht über die Untersuchungen, selbst

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