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Das Testament des Satans

Das Testament des Satans

Titel: Das Testament des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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keltischen Sprachen Cornisch und Walisisch. Als Prior des Saint Michael’s Mount hat er König Henry die Treue geschworen. Er ist mit Robin of Arundel befreundet, obwohl das seinen walisischen Freund Padric of Caernarfon gegen ihn aufbringt. Seit Wochen verhält er sich … wirkt angespannt … schläft nicht in seiner Zelle im Dormitorium, sondern schleicht nachts durch die Abtei. Er ist es, der die Leuchtsignale zur englischen … Tombelaine sendet. Und sein Segelboot! Wie leicht kann er hinübersegeln, ohne dass wir es bemerken! Du hättest es ihm wegnehmen sollen, Yvain! Er hat kein Recht auf dieses Boot!«
    »Yann hat die Enez Eusa mit eigenen Händen gebaut – das Boot trägt sogar den bretonischen Namen seiner Insel. Als Yann die Gelübde … es auf Ouessant zurückgelassen. Bevor sein Vater bei einer Rettungsaktion eines in Seenot geratenen Schiffes verschwand und vermutlich in den hohen Wellen ertrank, vermachte er es Yann. Vor acht Jahren … Henry ihn zum Prior ernannte, ist er damit von Ouessant über den Kanal zum Saint Michael’s Mount gesegelt. Und nachdem er dem König alles vor die Füße geworfen hat, sein Amt als Prior, seinen Titel als Kommandant und seine Karriere als Abt, ist er mit diesem Boot von Cornwall in die Normandie gesegelt. Die Enez Eusa gehört der Abtei, da hast du recht. Aber es ist sein Boot. Ich kann es ihm nicht einfach wegnehmen!«
    »Yvain … Yvain, glaub mir, diese Ouessantiner haben den allerschlimmsten Ruf. Das sind Strandguträuber, allesamt! Das Meer um Ouessant … gefährlichste der Welt, viel bedrohlicher als die Bucht des Mont … heißt nicht umsonst: ›Qui voit Ouessant, voit son sang – Wer Ouessant sieht, sieht sein Blut‹. Stell dir vor, Yvain, die Ouessantiner binden nachts ihren Kühen Fackeln an die Hörner, um die Schiffe in die Irre zu führen. Sie lassen sie an den Riffen zerschellen und bergen die Ladung, die durch die starke Strömung an den Strand gespült wird. Woher sonst soll ein armer Leuchtturmwächter so viel Geld haben, dass sein Sohn in Paris an der Sorbonne studieren kann? Vom Verkauf von ein paar Schafen, wie Yann uns erzählt hat? Schwachsinn! So einer ist Yann! Rettung aus Seenot? Pah! Sein Vater ertrank nicht bei einer Rettungsaktion, sondern bei einer Bergungsaktion! Ein Pirat war er! Und es geschah ihm recht!« Er schnaubt verächtlich.
    Ich muss mich beherrschen, um nicht auf ihn loszugehen und ihm eine zu verpassen. Wie kann er meinen Vater derart verleumden – er ist verschollen, als er einem Schiff in Seenot helfen wollte! Ich war dabei. Ich habe versucht, ihn zu erreichen und in mein Boot zu ziehen, aber die Strömung war zu stark. Und plötzlich verschwand er, einfach so. Kein ersticktes Keuchen, kein gischtiger Wasserwirbel, kein sinkender Schemen unter den Wogen, nichts. Ich war keine zehn Ellen entfernt, dennoch habe ich nicht gesehen, wie er ertrank. Ich hab mich vorgebeugt, um ihm das Seil zuzuwerfen, hab nur kurz den Blick abgewandt, und weg war er. Es war schrecklich. Das war vier Tage, nachdem ich auf die Insel zurückgekehrt war, drei Tage, nachdem ich Pierric und Rozenn getraut hatte, und zwei Tage, nachdem ich zum ersten Mal mit der Frau meines Bruders geschlafen hatte. Neun Wochen später, nachdem sie mir gestanden hatte, dass sie von mir schwanger ist, verließ ich Rozenn und segelte mit meinem Boot zum Saint Michael’s Mount …
    Er ist noch nicht fertig mit mir: »Dieser verfluchte Bretone ist der Verräter, der einen neuen englischen Angriff auf den Mont vorbereitet! Der letzte endete … blutigen Massaker auf dem Watt!«
    »… innere mich. Ich war damals schon auf dem Mont.«
    »Also, Yvain: Wer, wenn nicht er? Wann, wenn nicht jetzt?«
    Der Prior nickt langsam. »Du hast recht … ard. Gebe Gott … ment des Satans nicht in die Hände des englischen Königs fällt, falls er … Mont erobert«, seufzt Yvain. »Saint-Michel soit avec nous!«
    »… tin sagt, dass Vittorinos … tizbuch verschwunden ist. Der verdammte Jude starb in Yanns Armen – er muss den Schlüssel zum Schrein haben. Das Geheimnis muss bewahrt werden, Yvain! Die Bruderschaft muss handeln, noch heute Nacht!«
    »Mon Dieu, wie viele denn noch? Nichts von all dem darf außerhalb unseres heiligen Bundes bekannt werden!«
    »Natürlich nicht. Aber Yann muss sterben.«
    So, mir reicht’s fürs Erste!
    Eine geheime Bruderschaft innerhalb der Abtei, ein heiliger Bund? Ist ja interessant! Wer gehört ihm denn alles an, außer dem Prior und jenem

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