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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Anwesenheit in diesem Theile Nebraskas zu beweisen. Im Schatten der Baumgruppe wurde noch ein letztes Mahl eingenommen, das durch viele und jubelnd aufgenommene Toaste seine besondere Würze erhielt.
    »Hoch dem Hauptberichterstatter der ‘Tribune’!… Dem Favoriten des Matches! Hoch dem Erben der sechzig Millionen Dollars William I. Hypperbone’s!«
    Harris T. Kymbale hatte entschieden Ursache, zufrieden zu sein. Seine Parteigänger sagten sich gewiß niemals von ihm los. Man vergaß, man wollte vergessen, daß von Nebraska nach Washington zu gehen einen Rückschritt bedeutete – wenn auch nicht auf der Karte der Vereinigten Staaten, so doch auf der des Verstorbenen. Wenn er nach dem dreißigsten Felde zurückkehrte, hatte er ja Max Real auf dem vierundvierzigsten, X. K. Z. auf dem sechsundvierzigsten und Tom Crabbe auf dem siebenundvierzigsten Felde erst wieder zu überholen.
    Um drei Uhr nachmittags bereitete sich die Gesellschaft zum Aufbruch. Sehr angeregt durch manches Glas Grog von Whisky. nahmen Harris T. Kymbale und seine Begleiter ihre Plätze in und auf der Kutsche wieder ein. Am folgenden Tage gegen zehn Uhr morgens waren sie bei Julesburg-Jonction wieder angelangt.
    Eine Stunde später traf der Zug der Union Pacific ein, der hier zehn Minuten Aufenthalt hatte. Nur eine Verzögerung von zehn Minuten, und Harris T. Kymbale hätte den Zug verfehlt, was freilich die weitere Reise noch nicht in Frage gestellt hätte, da an dieser Station täglich zwei Züge anhalten. Alles in allem hatte er ja aber keine Stunde zu verlieren.
    Der Leser weiß schon, welche Staaten die Bahnlinie nach Westen hin durchzieht, da Max Real sie auf dem Wege nach Cheyenne, Hermann Titbury auf dem nach Great Salt Lake City, und der Commodore Urrican, als er sich schimpfend nach den Death Valley begab, bereits benutzt hatten. Der Reporter hatte also durch Wyoming, Utah, Nevada und schließlich durch einen Theil von Californien zu fahren, um nach der Hauptstadt des letzteren zu kommen. Hier stieg er in der Nacht vom 11. zum 12. Juni frisch, thatenlustig und voller Zuversicht aus; er hatte unterwegs von seiner »guten Form« nicht das mindeste eingebüßt.
    Ein ausgezeichneter Empfang erwartete den Reporter. In großer Menge begrüßten ihn seine Anhänger mit lautem Hurrah, dachten aber gar nicht daran, ihn hier zurückzuhalten, da der Zug nach Sacramento um ein Uhr mittags abging.
    Unter den Personen, die aus Interesse oder nur aus Sympathie Harris T. Kymbale entgegentraten, befand sich in erster Linie der Correspondent der »Tribune«, Will Walter.
    »Ich habe gehört, Herr College, daß Sie heute hier eintreffen würden, und beglückwünsche Sie aufrichtig, keine Verzögerung erfahren zu haben.
    – In der That, lieber College, antwortete Harris T. Kymbale, zwischen Charleston und Sacramento nicht die geringste Verzögerung, und ich hoffe, daß es zwischen Sacramento und Omaha ebenso sein wird.
    – Das Gegentheil ist wohl kaum zu befürchten, versicherte Will Walter. Zwar ist es recht unangenehm, daß die Linie gerade jetzt unterbrochen ist, der Zug wird Sie aber bis zur Station Shasta befördern, wo für Sie ja Pferde bereit stehen. Ein mit dem Lande gründlich bekannter Führer wird Sie von da bis Roseburg geleiten, von wo aus Sie dann wieder die Southern Pacificbahn bis Olympia benutzen können.
    – So habe ich Ihnen nur noch für Ihre freundliche Hilfe zu danken, Herr Walter…
    – O nein, Herr Kymbale. Doch ich bin Ihnen zu Danke verpflichtet, da ich eine Summe auf Sie verwettet habe…
    – Zu welchem Satze? fragte der Journalist lebhaft.
    – Zu eins gegen fünf.
    – Nun, lieber College, fünf warme Händedrücke aus Erkenntlichkeit…
    – Noch einmal so viel, wenn Sie wollen, Herr Kymbale, und nun… glückliche Reise!«
    Die Locomotive pfiff, der Zug setzte sich in Bewegung und verschwand bald auf einer Curve der Bahnlinie in der Richtung nach Marysville, das er nahe dem Feather River erreichte.
    Leider fuhr dieser Zug nur mit recht mäßiger Geschwindigkeit und hielt an jeder Station, in Ewings, Woodland u. s. w. an. Außerdem hatte die Bahnlinie ununterbrochen Steigung bis nach der hoch über der Meeresfläche gelegenen Gegend von Obercalifornien.
    Der Zug hielt in Marysville, einer Stadt, die – ganz wie Oroville und Placersville – verödet war, weil die Goldsucher, nachdem sie hier »die Taschen« (d. h. die mit Goldlagern) geleert hatten, scharenweise nach den nördlichen Landestheilen und nach Alaska

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