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Das Testament eines Excentrischen

Das Testament eines Excentrischen

Titel: Das Testament eines Excentrischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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gleich 0∙405 Hektar) mit einem Thierbestand von ebensoviel Häuptern, und seine großen Ranchos züchten zu Hunderttausenden die schönsten, edelsten Pferde.
    Doch, was konnte das Tom Crabbe interessieren, der niemals etwas sah, oder John Milner, der nie auf etwas anderes als auf Tom Crabbe blickte?
    Gegen Abend hielt der Zug zwei Stunden im Bahnhofe von Houston, bis wohin flach gehende Fahrzeuge gelangen können. Hier sind große Niederlagen für die Waaren erbaut, die auf dem Trinity, dem Brazos und dem Colorado zugeführt wurden.
     

    Sie sehen theilnahmslos zu, wie die Fischerfahrzeuge mit jeder Ebbe hinausziehen. (S. 127.)
     
    Am nächsten Tage, am 13. Mai, stieg Tom Crabbe am Ziele seiner Reise im Bahnhofe von Austin aus dem Wagen. Ein wichtiger Mittelpunkt der Industrie, begünstigt durch den Strom, der hier durch eine Barre gestaut wird, ist die Landeshauptstadt auf einer Terrasse des Nordufers des Colorado erbaut, in einer Gegend, wo Eisen, Kupfer, Mangan, Granit, Marmor, Gips und Thon in großer Menge vorkommen. Eine Stadt von mehr amerikanischem Charakter als viele andre in Texas, und erwählt zum Sitz der Regierung des Staates, zählt sie sechsundzwanzigtausend Einwohner fast ausschließlich angelsächsischer Herkunft. Sie ist nur eine einfache Stadt, während die am Rio Grande Doppelstädte sind – mit Holzhäusern an der einen Stromseite und Luftziegelbauten an der andern – wie die halb mexikanischen Ortschaften El Paso und El Presidio.
    Eigentliche Amerikaner gab es in Austin nur solche, die jetzt aus Neugier hergekommen waren, vielleicht um ein paar Wetten einzugehen und den zweiten Partner kennen zu lernen, den die Würfel aus dem fernen Illinois hierher verschlagen hatten.
    Im Ganzen waren die Leute hier mehr vom Glück begünstigt, als die in Galveston und in Houston. Als er den Fuß auf das Pflaster von Austin setzte, erwachte Tom Crabbe wieder aus der beunruhigenden Stumpfsinnigkeit, die alle Sorgen, alle Bitten, alle Beschwörungen John Milner’s nicht zu bannen vermocht hatten. Wohl erschien der Champion der Neuen Welt anfänglich etwas zusammengegangen, etwas schlaff und nicht so recht ungezwungen, doch das war ja nicht zu verwundern, da er, seit der »Sherman« im offenen Meere schaukelte, nichts andres als Seeluft geschluckt hatte. Der Riese hatte sich eben darauf angewiesen gesehen, sich vom eignen Fett zu ernähren; doch auch auf eine solche Kost gesetzt, hätte es ihm gewiß für längere Zeit noch nicht an Nährmaterial gefehlt.
    Heute Morgen nahm er aber eine tüchtige Mahlzeit ein – eine Mahlzeit, die gleich bis zum Abend dauerte – Rehkeulen, Hammel-und Rindfleisch, verschiedene Leckereien, Gemüse, Früchte, Käse, dazu Half and Half, Gin, Wisky und auch noch Thee und Kaffee! John Milner empfand schon einen leisen Schreck wenn er an die Hôtelrechnung dachte, die ihnen bei Beendigung ihres Aufenthaltes zugestellt werden würde.
    Dieses Spiel wiederholte sich am nächsten wie am übernächsten Tage, und so kam der 16. Mai endlich heran.
    Tom Crabbe war wieder die erstaunliche menschliche Maschine geworden, vor der Corbett, Fitzsimons und andere nicht minder berühmte Boxer so vielmals hatten in den Staub beißen müssen.
Neuntes Capitel.
Eins und eins macht zwei.
    An demselben Tage empfing ein Hôtel – oder richtiger ein nicht zu den renommierteren gehöriger Gasthof, der der Sandy Bar – als Gäste zwei Reisende, die mit dem ersten Zuge nach Calais, einem einfachen kleinen Orte im Staate Maine gekommen waren.
    Die beiden Reisenden, ein Mann und eine Frau, die von einer langen und beschwerlichen Fahrt sehr angegriffen aussahen, schrieben sich als Herr und Frau Field ins Fremdenbuch ein. Dieser Name gehört etwa mit den Namen Smith, Johnson und mehreren andern in den Familien angelsächsischen Ursprungs zu den häufigsten. Man muß schon mit ganz besondern Eigenschaften ausgestattet sein, in der Politik, den Künsten oder dem Waffenhandwerk eine hervorragende Stellung erklommen haben oder mit einem Wort ein Genie sein, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen, wenn man diesen weitverbreiteten Namen führt. »Herr und Frau Field«, das sagte also gar nichts, wies nicht auf bedeutendere Persönlichkeiten hin, und der Gastwirth übertrug die Namen in sein eignes Buch ohne sich weitere Gedanken über deren Träger zu machen.
    Zur Zeit waren übrigens in den Vereinigten Staaten keine Namen weiter verbreitet oder wurden von Millionen Lippenpaaren öfter wiederholt, als die

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