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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Die Nässe bedeckte ebenfalls das Aluminium des Bootsrumpfes unter ihm. Seine Augen waren zugeschwollen, und sein Mund war so trocken, dass es schmerzte, wenn er ihn nur öffnete. Er hörte, wie Jevy etwas auf englisch sagte, aber er konnte nicht antworten. Das Bewusstsein kam und ging.
    In der Dunkelheit fuhren die Kanus langsamer. Jevy blieb näher an ihnen dran und leuchtete von Zeit zu Zeit mit der Taschenlampe, damit ihre Führer die Abzweigungen und Zuflüsse besser erkennen konnten. Die Indianer machten eine Pause, um einen Laib Brot zu essen, etwas Saft zu trinken und sich zu erleichtern. Bei dieser Gelegenheit banden sie die drei Boote aneinander und ließen sie zehn Minuten lang treiben.
    Lako machte sich Sorgen um den Amerikaner. Was soll ich der Missionarin über seinen Zustand sagen? wollte er von Jevy wissen. Sag ihr, dass er Malaria hat.
    Blitze in der Ferne bereiteten ihrer kurzen Abendessenpause ein Ende. Die Indianer paddelten eifriger denn je. Seit Stunden hatte niemand festen Boden gesehen. Es gab keine Stelle, an der man hätte anlegen und ein Gewitter abreiten können.
    Schließlich ging der Motor aus. Jevy nahm seinen letzten vollen Kanister und startete ihn erneut. Wenn er mit halbem Gas fuhr, würde sein Treibstoff etwa sechs Stunden lang reichen, genug, um bis zum Paraguay zu gelangen. Dort gab es Schiffsverkehr und Häuser. Außerdem wartete irgendwo die Santa Loura. Er kannte die Stelle, wo der Xeco in den Paraguay mündete. Wenn sie von dort flussabwärts fuhren, würden sie gegen Morgengrauen auf Welly stoßen.
    Als die Blitze aufzuckten, legten sich die Führer noch mehr in die Paddel, doch war unübersehbar, dass sie allmählich müde wurden. Einmal hielt sich Lako an einer Seite des Motorboots fest und ein anderer Ipica an der anderen. Jevy reckte die Taschenlampe hoch über den Kopf, und sie fuhren zu Tal wie ein Schleppkahn mit zwei seitlich daran befestigten Schuten.
    Allmählich sah man mehr Bäume und dichteres Unterholz. Der Fluss wurde breiter.
    Zu beiden Seiten war fester Boden. Die Indianer redeten wieder öfter miteinander. Als sie den Xeco erreichten, hörten sie auf zu paddeln. Sie waren erschöpft und bereit, ihr Geleit zu beenden. Immerhin würden sie normalerweise schon drei Stunden schlafen, überlegte Jevy. Sie fanden die Stelle, die sie suchten, und gingen an Land.
    Lako erklärte, dass er der Missionarin schon seit Jahren half. Er hatte viele Malariafälle gesehen und die Krankheit selbst dreimal gehabt. Behutsam zog er das Zelt von Nates Kopf und Brust und fasste nach seiner Stirn. Sehr hohes Fieber, sagte er zu Jevy, der im Schlamm stand und die Taschenlampe hielt und möglichst bald zurück ins Boot wollte.
    Machen kann man da nichts, sagte der Indianer, als er seine Diagnose gestellt hatte. Das Fieber geht zurück, und in achtundvierzig Stunden kommt der nächste Anfall. Ihn beunruhigten die angeschwollenen Augenlider. Das hatte er bisher noch bei keinem Malariafall erlebt.
    Der älteste der Führer sagte etwas zu Lako und wies auf den dunklen Fluss.
    Dieser erklärte Jevy, er solle sich in der Mitte halten, die schmalen Abzweigungen, vor allem auf der linken Seite, nicht zur Kenntnis nehmen, dann werde er nach zwei Stunden den Paraguay erreichen. Jevy dankte ihnen überschwänglich und legte ab.
    Das Fieber ging nicht zurück. Eine Stunde später sah Jevy nach Nate und merkte, dass sein Gesicht immer noch glühte. Er hatte sich wie ein Fetus zusammengekrümmt, war kaum bei Bewusstsein und murmelte unzusammenhängende Worte. Jevy veranlasste ihn dazu, ein wenig Wasser zu trinken, und goss den Rest über sein Gesicht.
    Der Xeco war breit und ließ sich leicht befahren. Sie kamen an einem Haus vorüber. Es hatte den Anschein, als wäre es das erste in einem ganzen Monat. Wie ein Leuchtturm, der ein verirrtes Schiff grüsst, brach der Mond durch die Wolken und erhellte das Wasser vor ihnen.
    »Können Sie mich hören, Nate?« fragte Jevy, ohne dass seine Worte an Nates Ohr drangen. »Unsere Pechsträhne ist zu Ende.«
    Er ließ sich vom Mond zum Paraguay leiten.

    ZWEIUNDDREISSIG

    Das Boot war eine chalana. Es hatte einen flachen Boden, sah aus wie ein Schuhkarton, war zehn Meter lang, zweieinhalb Meter breit, und diente dazu, Fracht durch das Pantanal zu transportieren. Jevy hatte Dutzende solcher chalanas geführt. Er sah das Licht um eine Biegung herum, und als er das Geräusch des Diesels hörte, wusste er gleich, was für eine Art Boot es war.
    Außerdem

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