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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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gab keine Antwort. Alles tat ihm weh - Muskeln, Gelenke, sogar das Blut, das im Gehirn zirkulierte. Auf seinem Nacken und seiner Brust brannte Ausschlag, und er kratzte daran, bis er aufbrach. Ihm wurde von seinem eigenen Geruch übel.
    Der Bauer und seine Frau folgten Jevy zum Boot. Sie hatten keinen Tropfen Benzin, und das ärgerte ihren Besucher.
    »Wie geht es Ihnen, Nate?« fragte er, als er ins Boot trat. »Ich sterbe.« Seine Stimme war kaum hörbar. Jevy tastete nach seiner Stirn und legte dann sanft die Hand auf seine Brust. »Ihr Fieber ist zurückgegangen.« »Wo sind wir?«
    »Am Cabixa. Welly ist nicht da. Das Boot ist in einem Unwetter gesunken.«
    »Unsere Pechsträhne hält also an«, sagte Nate und verzog das Gesicht, als ihm der Schmerz durch den Kopf schoss. »Wo ist Welly?«
    »Ich weiß nicht. Können Sie bis Corumba durchhalten?«
    »Ich würde lieber gleich sterben.«
    »Legen Sie sich hin, Nate.«
    Als sie ablegten, standen der Bauer und seine Frau bis zu den Knöcheln im Schlamm und winkten, doch Jevy achtete nicht auf sie.
    Nate setzte sich eine Weile auf. Der Luftzug tat seinem Gesicht gut. Doch schon bald fror er wieder. Ein Kälteschauer lief ihm über die Brust, und er legte sich wieder unter das Zelt. Er versuchte, für Welly zu beten, doch vermochte er sich nur wenige Sekunden lang auf seine Gedanken zu konzentrieren. Er konnte einfach nicht glauben, dass er Malaria hatte.
    Hark plante den Brunch, der in einem Saal des Hotels Hay-Adams stattfinden sollte, in allen Einzelheiten. Es gab Austern und Eier, Kaviar und Lachs, Champagner und Mimosas. Um elf waren alle da, in legerer Kleidung, und tranken einen Champagner mit Orangensaft nach dem ändern.
    Er hatte den Eingeladenen versichert, die Zusammenkunft sei von größter Bedeutung und müsse vertraulich bleiben. Er habe den einzigen Zeugen gefunden, der ihnen dazu verhelfen könne, den Prozess zu gewinnen.
    Eingeladen waren außchließlich die Anwälte von Phelans Kindern, denn die früheren Gattinnen hatten das Testament bisher nicht angefochten und schienen dazu auch nicht recht willens zu sein. Freilich war ihre juristische Position auch nicht besonders günstig, und Richter Wycliff hatte einem ihrer Rechtsvertreter unter der Hand zu verstehen gegeben, dass eine leichtfertige Klage der früheren Gattinnen bei ihm kein geneigtes Ohr finden werde.
    Ob leichtfertig oder nicht, die Kinder jedenfalls hatten das Testament umgehend angefochten. Alle sechs hatten sich mit derselben Behauptung ins Getümmel gestürzt: dass Troy Phelan nicht bei klarem Verstand gewesen sei, als er sein letztes Testament unterschrieben hatte.

    Bei der Besprechung waren pro Nachkommen höchstens zwei Anwälte zugelassen, doch hatte man den Kanzleien empfohlen, sich möglichst auf einen zu beschränken. Hark war als einziger Vertreter von Rex gekommen, und Wally Bright als einziger von Libbigail. Ramble kannte ohnehin keinen anderen Anwalt als Yancy, Grit vertrat Mary ROSS, und Ms. Langhorne, die einstige Juraprofessorin, war in Vertretung Geenas und Codys gekommen. Troy Junior hatte seit dem Tod seines Vaters viermal die Kanzlei gewechselt. Seine neuesten Rechtsvertreter arbeiteten in einer Kanzlei mit vierhundert Anwälten. Sie hießen Hemba und Hamilton und stellten sich dem losen Bündnis der anderen vor.
    Hark schloss die Tür und wandte sich an die Versammelten. Er lieferte einen kurzen Abriss des Lebens von Malcolm Snead, eines Mannes, mit dem er schon eine ganze Weile täglich zusammenkam. »Er hat dreißig Jahre lang in Mr. Phelans Diensten gestanden«, sagte er mit Nachdruck. »Vielleicht hat er ihm geholfen, das letzte Testament abzufassen. Vielleicht ist er bereit auszusagen, dass der Alte dabei von allen guten Geistern verlassen war.«
    Diese Nachricht überraschte die Anwälte. Hark betrachtete eine Weile die erfreuten Gesichter in der Runde und sagte dann: »Vielleicht sagt er aber auch aus, er habe von dem handschriftlichen Testament nichts gewusst und Mr. Phelan sei am Tag seines Todes bei völlig klarem Verstand gewesen.«
    »Wie viel will er?« Wally Bright kam gleich zur Sache.
    »Fünf Millionen. Ein Zehntel sofort, den Rest, nachdem der Vergleich geschlossen ist.«
    Der Betrag brachte die Anwälte nicht aus dem Konzept. Dazu stand zu viel auf dem Spiel. Eigentlich fanden sie Sneads Forderung eher bescheiden.
    »Unsere Mandanten haben das Geld natürlich nicht«, sagte Hark. »Falls wir also seine Außage kaufen wollen, müssen wir es

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