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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Reisetasche mit, die neue und frisch gebügelte Shorts und Hemden der Marke J. Crew für die Reise nach Süden enthielt. Er hatte Nates Pass und Visum bei sich, reichlich Bargeld, Reisedokumente und neben zahlreichen Anweisungen auch einen genauen Plan, wie er vorgehen sollte. Nicht einmal ein Erste-Hilfe-Päckchen fehlte.
    Nate hatte keine Gelegenheit, nervös zu werden. Er verabschiedete sich von einigen Mitarbeitern der Klinik, doch die meisten mieden Abschiede und behaupteten, sie hätten woanders zu tun. Stolz durchschritt er nach hundertvierzig Tagen herrlicher Nüchternheit die Eingangstür; sauber, gebräunt und in guter körperlicher Verfassung. Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wog er weniger als achtzig Kilo; acht hatte er abgenommen.
    Josh fuhr, und während der ersten fünf Minuten fiel kein Wort. Schnee bedeckte die Weideflächen, wurde aber rasch weniger, während sie das Gebirge hinter sich ließen. Ganz leise spielte das Autoradio Weihnachtslieder. Es war der zweiundzwanzigste Dezember.
    »Könntest du das abschalten?« fragte Nate schließlich.
    »Was?«
    »Das Radio.«
    Josh drückte einen Knopf, und die Musik, die er gar nicht wahrgenommen hatte, hörte auf.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er.
    »Könntest du am nächsten Laden anhalten?«
    »Klar. Warum?«
    »Ich möchte mir einen Sechserpack kaufen.«
    »Sehr lustig.«
    »Für ‘ne große Cola würde ich glatt jemand umbringen.«
    Sie kauften in einem Laden an der Straße Erfrischungsgetränke und Erdnüsse. Als ihnen die Frau an der Kasse munter »Frohe Weihnachten« wünschte, brachte Nate keine Antwort zustande. Im Wagen erklärte Josh, er fahre zum Dulles Airport, noch knapp zwei Stunden.
    »Dein Flug geht nach Sao Paulo. Von da kannst du nach drei Stunden Aufenthalt eine Maschine nach Campo Grande nehmen. «
    »Sprechen die Leute da Englisch?«
    »Nein. Es sind Brasilianer. Sie sprechen Portugiesisch.«
    »Natürlich.«

    »Aber am Flughafen können bestimmt welche Englisch.«
    »Wie groß ist dieses Campo Grande?«
    »Eine halbe Million Einwohner. Aber das ist nicht dein Ziel. Von dort nimmst du einen Zubringerflug nach Corumba. Die Städte werden immer kleiner.«
    »Und die Flugzeuge auch.«
    »Ja, genau wie bei uns.«
    »Aus irgendeinem Grund sagt mir die Vorstellung eines brasilianischen Zubringerflugs nicht besonders zu. Ich bin ziemlich nervös, Josh.«
    »Du kannst auch sechs Stunden mit dem Bus fahren.«
    »Und weiter.«
    »In Corumba triffst du dich mit einem Anwalt namens Valdir Ruiz. Er kann Englisch.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und verstanden, was er gesagt hat?«
    »Ja, jedenfalls das meiste. Er ist sehr nett. Er arbeitet für etwa fünfzig Dollar die Stunde, falls du das für möglich hältst.«
    »Wie groß ist dieses Corumba?«
    »Etwa neunzigtausend Einwohner.«
    »Das heißt, man findet da was zu essen, zu trinken und einen Platz zum Schlafen.«
    »Ja, Nate, du bekommst ein Zimmer. Das ist mehr, als du hier hast.«
    »Autsch.«
    »Tut mir leid. Möchtest du einen Rückzieher machen?«
    »Ja, aber ich mach es nicht. Ich kenne kein anderes Ziel, als dies Land zu verlassen, bevor ich noch ein einziges Mal Jingle Bells höre. Ich würde die nächsten zwei Wochen im Straßengraben übernachten, wenn das der Preis dafür wäre, mir nicht dies vorweihnachtliche Gedudel anhören zu müssen.«
    »Lass gut sein. Es ist kein Straßengraben, sondern ein hübsches Hotel.«
    »Und was soll ich mit diesem Ruiz machen?«
    »Er sucht dir einen Führer, der dich ins Pantanal bringt.«
    »Wie komm ich da hin? Mit dem Flugzeug, mit dem Hubschrauber?«
    »Wahrscheinlich mit dem Boot. Wenn ich das richtig verstanden habe, besteht das ganze Gebiet da unten aus Sümpfen und Wasserläufen.«
    »Außerdem gibt es da Schlangen, Alligatoren und Piranhas.«
    »Was für ein kleiner Feigling du doch bist. Ich dachte, du wolltest da hin.«
    »Will ich auch. Fahr schneller.«
    »Immer mit der Ruhe.« Josh wies auf eine Aktentasche hinter dem Beifahrersitz.
    »Mach die auf«, sagte er. »Die sollst du mitnehmen.«
    Nate zog sie hervor und knurrte: »Die wiegt ja eine Tonne. Was ist da drin?«

    »Lauter gute Sachen.«
    Die neue, braune Ledertasche sah aus, als wäre sie schon lange in Gebrauch gewesen, und sie war groß genug für eine kleine juristische Handbibliothek. Nate stellte sie sich auf die Knie und öffnete die Verschlüsse. »Spielzeug«, sagte er.
    »Das winzige graue Gerät da ist ein digitales Telefon. Der letzte Stand

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