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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauchen. Er begriff die Zusammenhänge nicht, dafür die Hexen, denn sie kreischten plötzlich los. Für sie durfte es kein anderes Ziel als die Vernichtung der Feinde geben.
    Als das Teufelskind herumfuhr, verstummten die Hexen. Lydia blieb auf dem Fleck stehen, nur ihre Augen bewegten sich. Jede Hexe schaute sie an.
    Es waren Frauen, die alle ein nach außen normales Leben führten. Ein langweiliges Leben, wie sie zugaben, doch das hatte sich inzwischen geändert. Ihre Langeweile war durchbrochen worden. Der Satan gehörte jetzt zu ihnen, er hatte ihnen das, wie sie meinten, richtige Leben eingehaucht, hatte die Langeweile vertrieben und sie in einen Kreislauf geführt, der anders war.
    Ihr Wissen war erweitert worden. Sie hatten von der Hölle erfahren, von Reichen, deren Existenz sie früher nicht für möglich gehalten hatten, von anderen Dimensionen, wo irdische Gesetze aufgehoben wurden und nur noch das Böse regierte.
    Das Böse, das auch ihr Leben fortan bestimmte und frühere Moralbegriffe radikal ausradierte.
    Der Ritualmord war für sie etwas Selbstverständliches geworden, und sie waren sogar begierig darauf, daß er endlich durchgeführt wurde. Als das Teufelskind jede einzelne von ihnen anschaute, senkten sie die Blicke. Sie fühlten sich bis auf den Grund ihrer Seelen durchschaut, manche hatten sogar ein schlechtes Gewissen, das jedoch konnte Lydia nicht stören.
    Sie wußte genau, was sie wollte, und sie sagte es auch.
    »Gebt mir eure Waffen!«
    Die Hexen zuckten zusammen. Begeistert waren sie davon nicht. Man hatte ihnen die Dolche zur Aufbewahrung gegeben, und sie rechneten damit, daß sie es sein würden, die dem Teufel das Opfer brachten. Nun verlangte dieses Kind sieben Dolche.
    Sie zögerten…
    »Gebt sie her!« Diesmal war es Jane Collins, die sprach. Sie löste sich aus dem Kreis, so daß sie von jeder Hexe gesehen werden konnte. Dann deutete sie auf Lydia. »Sie ist das Teufelskind, sie hat den Kontakt zu Johnny Conolly geknüpft, und sie wird dem Wunsch des Satans auch nachkommen. Deshalb gehören ihr die Waffen und nicht euch. Ist das klar?«
    Zögernd erfolgte die Reaktion. Die Hexen nickten. Auf ihren Gesichtern war der Zorn zu sehen, alles wehrte sich gegen diesen Befehl, sie wußten aber auch, daß sie gehorchen mußten, und so verschwanden ihre Hände und ein Teil der Arme unter den langen, schwarzen Gewändern.
    Der Reihe nach holten sie die Dolche hervor.
    Schreckliche Waffen, mit langen, dunklen Klingen und Griffen, die Schlangenform besaßen. Auf jeder Klinge leuchtete das Gesicht des Teufels in einem kalten Blau. Und zwar so stark daß es sich von dem Grundmaterial der Klinge abhob. Sieben Dolche, sieben tödliche Waffen.
    »Kommt her!« befahl das Teufelskind. »Jede einzelne soll zu mir kommen und mir ihre Waffe übergeben!«
    Damit Lydia die Klingen auch tragen konnte, kam Jane Collins und brachte ihr ein Kissen aus schwarzem Samt. Sie legte es über die angewinkelten Arme des Kindes.
    Die erste Hexe kam. Sie ging langsam. Sehr recht war ihr dies nicht, dies zeichnete sich deutlich auf ihrem Gesicht ab. Widerwillen und Abneigung standen darin zu lesen, aber Jane Collins hatte gesprochen, und so kamen sie der Aufforderung nach.
    Dolch für Dolch wurde auf das schwarze Kissen gelegt, und die Waffen bildeten schließlich eine Reihe.
    Dabei lagen die Klingen so, daß die Teufelsfratzen auf ihnen nach oben zeigten.
    Lydia senkte den Blick Ihr Mund zuckte, verbreitete sich, die Zunge, ein rotes Stück huschte für einen Moment hervor, bevor sie den Kopf so weit senkte, daß sie mit ihrem Mund die Klingen berühren konnte. Jede einzelne küßte sie.
    Ihre Lippen drückte sie dabei auf das Sigill des Teufels. Mit dieser Geste drückte sie ihre Demut gegenüber ihrem Herrn aus.
    Beinahe ruckartig hob sie anschließend den Kopf. Sie schien dabei aus einem tiefen Traum erwacht zu sein und blickte in die Runde. »Holt ihn aus dem Sarg!« befahl sie mit ihrer Hefen Stimme.
    Sofort waren mehrere Hexen zur Stelle, die dieser Aufforderung Folge leisten.
    Johnny wußte kaum, was mit ihm geschah. Der Sarg wurde kurzerhand umgekippt, so daß der Junge auf den Stein rollte und dort liegenblieb. Er wollte sich erheben und hinabspringen.
    Das sah auch Jane Collins. Sofort war sie da, griff mit beiden Händen zu und drückte den Kleinen wieder zurück Sie befahl ihm, liegenzubleiben. Dabei brachte sie ihr Gesicht dicht vor das des Jungen. Johnny konnte sie genau ansehen, und er merkte auch den

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