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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur auf Zehenspitzen, duckte sich hin und wieder und mußte das alte Gemäuer fast umrunden, um an den Eingang zu gelangen.
    Als sie von der Seite auf den Platz davor schaute, zuckte ein Grinsen um ihre Lippen. Deutlich erinnerte sie sich noch an die jungen Leute, die vor dem Eingang der halb verfallenen Burg Feuer angezündet harten, um Tee zu kochen. Dies hatte Jane damals die Gelegenheit gegeben, zuzuschlagen.
    Heute war es anders. Da würde zwar wieder jemand sterben, aber einem alten höllischen Ritual zufolge.
    Aus dem Schatten der Wand löste sich eine Gestalt. Jane sah sie erst spät, erschrak und riß die Hände hoch.
    Ein hohl klingendes Kichern schallte ihr entgegen. Danach eine Stimme.
    »Hey, Schwester, bist du endlich da?«
    Jane blieb stehen. »Wie du siehst.«
    »Wikka hatte dir den Auftrag gegeben, den Jungen zu holen. Wo befindet er sich?«
    »In der Nähe!«
    »Du hast ihn nicht…«
    »Nein, ich habe ihn nicht mitgebracht. Ich wollte mich erst davon überzeugen, daß ihr alle da seid.«
    »Das sind wir, Schwester«, lautete die geflüsterte Antwort.
    »Und Wikka?«
    »Wird auch kommen.«
    »Dann hol dir noch eine andere, damit wir den Sarg in das Schloß tragen können.«
    »Natürlich, Schwester, sofort.« Die Hexe huschte davon. Jane schaute ihr nach.
    Ihre »Schwester« trug die gleiche Kleidung wie sie. Ein schwarzes Gewand mit einer aufgestickten Teufelsfratze an der Vorderseite. Der Beweis, daß sie dem Satan hörig war.
    Jane Collins war ebenfalls kaum zu erkennen. Tintenschwarz lag die Dunkelheit über der Insel. Sie verwischte jede Kontur, so daß sie nur mehr als Schatten zu sehen war. Kein Baum, kein Strauß kristallisierte sich klar hervor, alles blieb in der Finsternis eine amorphe Masse. Bis auf das Rauschen des Windes war es still. Unheimlich konnte man die Stille ebenfalls noch nennen.
    Auch jetzt sah Jane ihre beiden Hexenschwestern erst im letzten Augenblick. Auf Griffweite waren sie vor ihr aufgetaucht, blaß leuchteten die Gesichter.
    Schweigend setzten sie sich in Bewegung. Jane führte die anderen zu der Stelle, wo Martha wartete. Sie hatte sich auf den Sarg gesetzt, schaute den drei Frauen entgegen und begann leise zu lachen.
    »Was ist los?« fragte Jane.
    »Er will raus, der Kleine.«
    »Kann ich mir vorstellen«, erwiderte die ehemalige Detektivin. »Hast du noch einmal nachgeschaut?«
    »Nein. Johnny schlägt nur hin und wieder von innen gegen den Deckel.«
    Martha rieb sich die Hände und wollte sich in einem glucksenden Lachen beinahe ausschütten.
    »Geh hoch!« forderte Jane, »wir schaffen ihn in das Schloß.«
    Im Aufstehen fragte Martha: »Sind alle da?«
    Die beiden anderen Hexen antworteten ihr mit einem »Ja«. Martha, die den Namen des Teufels angenommen hatte, nickt zufrieden.
    »Dann war unsere Arbeit nicht umsonst«, erklärte sie. »Es wird alles so fortgeführt, wie wir es uns vorgenommen haben. Sein Blut für den Satan. Seine Seele für den Teufel, so muß es sein, so wird es laufen und nicht anders.«
    Der Sprüche waren genug gewechselt. Die Frauen bückten sich und hoben den Sarg an. Sie verteilten das Gewicht auf vier Schultern, und so schritten sie den Weg zum Schloß.
    Es war eine schaurige Prozession. Drei trugen schwarze, hochgeschlitzte Kutten, die bei größeren Schritten lange, aufregende Beine freigaben.
    Der Boden war weich und nachgiebig. Feuchtigkeit hatte sich gesammelt. Das Gras war im Winter braun geworden. Weiter vom Ufer entfernt wurde es besser, und schon bald wuchsen die Mauern des halb zerfallenen Schlosses vor ihnen hoch.
    Um eine Renovierung hatte sich niemand gekümmert. Keiner hatte Interesse daran, das Schloß wieder in den Zustand zu bringen, wie es einmal gewesen war, und so hatten es die Teufelsdienerinnen leicht gehabt, den entsprechenden Platz für ihre schwarzmagischen Rituale zu finden, denn hier störte sie niemand. Zudem waren sie nicht weit von London entfernt, so daß sie die Insel als einen idealen Platz bezeichneten.
    Im Innern war die alte Burg noch verschachtelt. Es gab ziemlich viele Räume, zudem nicht einmal so groß, wie in anderen Burgen, und die unterirdischen Verliese waren zum Teil auch noch erhalten. Wie die Folterkammer, zum Beispiel, von der aus es einen Weg ins Freie gab. Jane hatte ihn selbst schon genommen.
    Dazu brauchte es in dieser Nacht nicht zu kommen, dessen war sie sich sicher.
    Und diesmal brannte ein Feuer!
    Es waren keine normal leuchtenden Flammen, die man im Innern der Burg angezündet

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