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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen. Ein jeder wußte, worum es ging. Obwohl die Zeit verflog, mußten wir uns zusammenreißen. Wir durften nichts überstürzen.
    Hoffentlich hielt auch Bill durch. Wenn er das Schloß betrat und seinen Sohn zu sehen bekam, konnte niemand voraussagen, wie er dann reagieren würde.
    Wir trafen eine Zeitabsprache. Wenn es eben möglich war, sollte jeder die Karenzzeit genau einhalten. Getrennt marschieren, vereint schlagen, so lautete die Devise.
    »Und, Bill«, sagte ich, »nichts überstürzen, auch wenn es noch so schlimm aussieht.«
    Der Reporter nickte. Er schaute verbissen. In seinem Innern mußte eine Hölle toben, und ich schlug ihm aufmunternd auf die Schultern. Es war das Zeichen zur Trennung.
    Wort-und lautlos gingen Suko und Bill davon. Wir warteten so lange, bis die Dunkelheit sie verschlungen hatte.
    Mandra Korab sagte: »Hoffentlich bleibt Bill ruhig!«
    Der Inder und ich hatten ein anderes Ziel. Wir bewegten uns dabei dicht am Schilfgürtel entlang und sahen plötzlich einen dunklen Gegenstand, der sich vom Boden abhob.
    Als wir näher kamen, identifizierten wir ihn als ein Boot, das jemand an Land gezogen hatte.
    »Damit sind sie gekommen«, sagte Mandra.
    »Die wären auch kaum geschwommen.«
    »Weißt du noch genau, wo der Einstieg zu dem Schacht liegt?« fragte mich der Inder.
    »Ja, das habe ich behalten.«
    Mandra lächelte. Wir mußten ein wenig vom Ufer weg und das Gelände hochlaufen, das etwas schräg anstieg. Meine heimliche Sorge bewahrheitete sich nicht. Der Schacht war nicht zugeschüttet worden. Er existierte nach wie vor und lag versteckt hinter einer Baumgruppe. Ich brauchte nur ein paar Zweige zur Seite zu räumen.
    Für einen kaum meßbaren Zeitraum knipste ich meine Bleistiftleuchte an und sah auch die alten, schief in der Gangwand stehenden Sprossen. Sie hatten einmal gehalten, und ich zählte darauf, daß sie auch jetzt nicht brechen würden.
    Mandra stieß mich an. Ich drehte mich um. Sein Jackett war aufgeklafft, und ich sah seinen Gürtel, in dem die sieben Dolche steckten. »Geh jetzt!« sagte er.
    Es hätte seiner Worte nicht bedurft, denn noch in derselben Sekunde machte ich mich an den Abstieg…
    ***
    Sie saß im Fond des Bentley wie eine Statue, und Tränen rannen über ihre Wangen. Die Hände hatte sie auf den Schoß gelegt und gefaltet. Ihre Mundwinkel zuckten, hin und wieder übertrug sich das Zittern auch auf ihre Hände.
    Sie hatte eine schreckliche Angst um ihren Sohn. Johnny in der Gewalt dieser satanischen Hexen, das war grauenhaft, unvorstellbar, sie konnte es nicht fassen, und sie wollte sich auch nicht mit den Tatsachen abfinden.
    Vor allen Dingen nicht mit der, Johnny nicht helfen zu können. Sie als Mutter mußte zusehen, wie ihr Sohn…
    Sheila schüttelte den Kopf. Nein, nur das nicht. Nur nicht an so was denken, obwohl es nicht von der Hand zu weisen war. Die Gegner waren mit einer teuflischen Raffinesse vorgegangen. Sie hatten sich Zeit gelassen, um dann brutal und eiskalt zuzuschlagen. Ihr Mann Bill und die Freunde waren unterwegs, um Johnny zu befreien. Sheila hatte sie ins Wasser gleiten sehen, und sie erinnerte sich auch noch an den letzten Blick der ihr von Bill zugeworfen worden war. Er war verzweifelt und gleichzeitig voller Hoffnung gewesen. Hoffnung!
    Würde sie überhaupt ausreichen? Gab es so etwas noch für ihren Sohn? Neben sich nahm sie eine Bewegung wahr. Die Wölfin wechselte ihren Platz. Sie richtete sich auf, daß sie durch das Fenster zum Wasser hin schauen konnte.
    Automatisch hob Sheila die Hand und kraulte das Fell des Tieres. Für Nadine ein Zeichen, sich gegen Sheila zu pressen. Sie drehte auch den Kopf und schaute die Frau aus ihren menschlichen Augen an. Sheila glaubte, Trauer im Blick des Tieres zu lesen. Wußte Nadine mehr? War Johnny schon verloren?
    Sie selbst atmete seufzend. Beide Hände legte sie um den Hals des Tieres und fragte mit erstickt klingender Stimme:
    »Wenn du nur reden könntest, Nadine. Himmel, würdest du nur etwas sprechen.«
    Die Wölfin schwieg. Schließlich jaulte sie auf, bewegte den Kopf, und Sheila ließ los.
    Nadine hatte sich verändert. Auch sie spürte die negativen Einflüsse, sie hatte alles mitbekommen und sich nur mit Mühe bändigen lassen. Auch sie wollte mit, ebenso wie Sheila, jetzt saßen beide im Wagen und haderten mit ihrem Schicksal.
    Sheila wußte nicht, zum wievielten Male sie den Fall bisher durchdacht hatte. Sie zählte nicht mehr mit, aber in den letzten Minuten war ein

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