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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bösen Blick der ehemaligen Detektivin.
    Das Kind wußte jetzt genau, daß es von dieser Jane Collins nur Schlechtes zu erwarten hatte.
    Er schluchzte ein paarmal. In seinen Augen schimmerten die Tränen. Der grüne Widerschein des Feuers erreichte auch seinen Körper und malte ihn an.
    Träge stieg der Rauch gegen die Decke. Manchmal fauchten die Flammen auf, so daß es schien, als hätte ein Geist seinen bösen Atem in sie hineingeblasen.
    Als Jane sicher sein konnte, daß sich Johnny nicht mehr rührte, trat sie zurück und nickte Lydia zu.
    Das Teufelskind ging noch einen halben Schritt vor, so daß es jetzt direkt an dem Altarstein stand.
    Mit der rechten Hand griff es nach dem ersten Dolch. Die kleinen Finger umklammerten den schlangenförmigen Griff. Es war unwahrscheinlich und unglaublich, was hier geschah.
    Da sollte ein Kind zum Mörder werden!
    Eigentlich brauchte Lydia den Arm nur noch anzuheben und die Klinge nach unten zu rammen.
    Das war alles.
    »Satan!« sprach sie, »dir weihe ich die Seele dieses Jungen. Du bist es, der mich gezeugt hat. Du wohnst in mir, du…«
    »Warte noch!«
    Die Stimme klang vom Eingang her, und sie unterbrach den beschwörenden Redeschwall des Teufelskindes. Lydia drehte sich um. Ale drehten sich um.
    Und sie sahen die, auf die sie schon gewartet hatten: Wikka, die Oberhexe!
    ***
    Naß bis auf die Haut stiegen wir aus dem Wasser. Zuerst hatten wir nur unsere Köpfe angehoben, um die nähere Umgebung mit den Blicken abtasten zu können.
    Als sich nichts rührte und wir auch nichts Verdächtiges feststellen konnten, gab ich das Zeichen. So lautlos wie möglich bewegten wir uns auf das Ufer zu.
    Das Wasser war abstoßend kalt. Es hatte für uns leider keine Möglichkeit gegeben, trockenen Fußes die Insel zu erreichen So hatten wir in den sauren Apfel beißen müssen und waren durch das Wasser gewatet oder vorsichtig geschwommen. Ich hatte dies schon einmal erlebt und konnte ein Lied davon singen.
    Wie auch an dem Ufer, wo wir in das Wasser gestiegen waren, so zeigte sich am Rand der Insel ebenfalls der dichte Gürtel aus grünem Schilfrohr. Allerdings wuchs das Zeug hier nicht so hoch, und es war auch leichter zu knicken.
    Gerne hätten wir die Insel lautlos betreten. Leider ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn wir das Rohr auch nicht brachen, so schabten die einzelnen Stäbe bei unserem Gang durch das niedrige Wasser doch aneinander, wobei uns die Laute sehr störend vorkamen. Wenn jemand in der Nähe lauerte, mußte er uns hören. Es war keiner zu sehen.
    Unbeobachtet, wie wir meinten, gelangten wir an Land und versammelten uns frierend in Deckung einer alten Trauerweide. Wir waren zu viert.
    Suko, Bill Conolly, Mandra Korab und ich. Sheila hatte auch mitkommen wollen. Gemeinsam war es Bill und mir gelungen, die Frau dazu zu überreden, am Wagen zu warten.
    Zusammen mit Nadine, der Wölfin!
    Ohne daß wir es ausgesprochen hatten, hoffte ich auf Sheilas Einsicht. Sie durfte auf keinen Fall durchdrehen und irgend etwas unternehmen, das der Sache schaden konnte.
    Unser Plan stand fest. Dabei kam uns die Kenntnis des Geländes zugute. Ich hatte nicht vergessen, daß es zu dem halb zerstörten Schloß nicht nur den normalen Eingang gab, sondern auch einen Geheimgang. Der endete in der Folterkammer des Schlosses.
    An sie hatte ich schlimme Erinnerungen, aber sie sollten mir in den folgenden Aktionen zugute kommen, denn von ihr aus führte ein Weg in das Schloß hinein.
    Weiterhin wollten wir unsere Gegner in die Zange nehmen. Und zwar sollten Suko und Bill den normalen Eingang des Schosses nehmen und sich, wenn eben möglich, anschleichen.
    Für Mandra Korab und mich blieb noch der Geheimgang. Da sich Suko ebenfalls auf der Insel auskannte, brauchte ich ihn mit den Gegebenheiten nicht erst vertraut zu machen. Mir war zudem bekannt, wo sich der Einstieg des Geheimganges befand, eine lange Sucherei blieb uns zum Glück erspart.
    Trotz der herrschenden Kühle und unserer nassen Kleidung konnten wir uns über das Wetter nicht beschweren. Die Dunstschleier gaben uns die Deckung die wir brauchten, um ungesehen an das Gemäuer heranzukommen.
    Zudem wuchsen zahlreiche Bäume auf der kleinen Insel. Sie wirkten wie dunkle, zum Teil erstarrte Wesen, die sich nur dann bewegten, wenn der Wind die Zweige schaukelte und sie mit ihren Spitzen über den Boden schleiften.
    »Alles klar?« fragte ich Bill und Suko.
    Die beiden nickten. Ihre Gesichter waren angespannt. Kein Lächeln lag auf ihren

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