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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für ihn ausgesucht, weil deine Eltern es sind, die gegen die Hölle kämpfen. Nun werden sie einen Tribut an den Satan zahlen müssen, und dieser Tribut wirst du sein, Johnny Conolly. Hast du mich verstanden?«
    Gehört hatte Johnny die Wort schon. Alein, was sollte er, ein Kind, damit anfangen. Er wußte nur, daß diese Menschen um ihn herum ihm Böses antun wollten. Allen voran diese Frauen, Tante Jane und Lydia. Es war vielleicht sein Glück daß sich in seinem Innern noch so etwas wie eine kindliche Sperre befand, ein Schutz der Seele, sonst hätte der Kleine es unter Umständen überhaupt nicht verkraftet.
    Wikka lächelte teuflisch. Sie erhob sich wieder und warf ihre langen Haare mit einem Ruck herum. Die einzelnen Strähnen schleiften gegeneinander, so daß Elektrizität entstand und eine Menge Funken umhersprühten.
    »Sieben Dolche!« rief Wikka lauthals. »Sieben Dolche vom Teufel und für das Kind. Ich werde die erste Klinge in den Körper dieses Jungen stoßen und seinen Tod damit vorbereiten. Ich bin eure Führerin. Die nächsten Waffen werden von Lydia genommen. Sie ist das Kind des Teufels, und sie muß seinen und meinen Anordnungen folgen. Habt ihr verstanden?«
    Ein Nicken bewies, daß die Hexen damit einverstanden waren. Wikka lächelte. Danach drehte sie sich so, daß sie Jane Collins und auch Martha Sidomas anschauen konnte.
    »Kommt ihr beide her!« rief sie den Frauen zu, »und stellt euch an der anderen Seite des Altars auf!«
    Jane und Martha kamen der Aufforderung nach. Auch Johnny, der die Augen verdreht hatte, um dem Geschehen folgen zu können, entdeckte jetzt die bekannte Jane Collins.
    Sie hatte hinter dem Altarstein Aufstellung genommen. Kalt schaute sie auf den Jungen herab. In ihren Augen leuchtete kein Funken Gefühl. Auch sie wollte seinen Tod.
    »Seid ihr bereit?« fragte Wikka.
    Ein gemurmeltes »Ja« war die Antwort.
    »Dann bewegt euch und baut einen Halbkreis um das grüne Hexenfeuer«, flüsterte sie.
    Sieben Dienerinnen setzen sich in Bewegung. Sie blieben stehen, als sie ihren vorgegebenen Platz erreicht hatten.
    Wikka war zufrieden. Langsam streckte sie den rechten Arm aus. Ihre blasse Hand spreizte sich, und im nächsten Augenblick berührten die Fingerspitzen den Griff des ersten Dolches. Ein kurzes Zucken der Gelenke, dann hatte Wikka zugefaßt.
    Die lange Klinge funkelte in ihrer Hand. Und es funkelte auch das Gesicht des Teufels auf dem Messer.
    Die Atmosphäre verdichtete sich innerhalb dieser alten Burg. Von irgendwoher kam Wind auf. Wie Höllenatem schwang er durch den Raum, blies in das Feuer und fachte die Flammen so an, daß ihre dreieckige Spitze fast die Decke berührte.
    Die Schatten wurden länger, das Licht hektischer, und die Hexen begannen zu singen.
    Es waren Töne, die man als menschlichen Gesang kaum bezeichnen konnte. Schrill drangen sie aus den Kehlen der Hexenmäuler, sie erfüllten den gesamten Raum, riefen ein unheimliches Echo hervor und schienen die Wände vibrieren zu lassen. Hexengesang!
    Auch Hexentanz, denn die Frauen blieben nicht mehr ruhig Sie faßten sich an den Händen, ihre Körper gerieten in wilde Zuckungen, die in Bewegungen ausliefen, so daß sie einen Kreis auf das Feuer bildeten. Der Wind erfaßte ihre Gewänder, wirbelte sie hoch, und durch den Stoff gerieten auch die Teufelsfratzen in Schwingungen, so daß sie wellenförmige Bilder schufen.
    Füße stampften auf den harten Lehmboden. Ein höllischer Rhythmus wurde in Gang gesetzt. Er klang wie ein dumpfes Trommeln, daß nur von dem Kreischen und Schreien der Hexen übertönt wurde. Es war der Horror, wie er sein sollte. Jetzt erst fühlten sich die Hexen richtig wohl. Sie waren in ihrem Element, das Fest konnte beginnen, und es würde mit einem Ritualmord enden.
    Niemand konnte sich dem Rhythmus und dem schrillen Schreien der Hexen entziehen. Es war wie ein unsichtbarer Funke, der in der Luft lag und übersprang.
    Jane Collins und Martha Sidomas hatten bisher ruhig gestanden, doch der Hexentanz ging auch ihnen ins Blut.
    Die beiden Frauen begannen sich im Takt zu bewegen. Sie stampften mit den Füßen, warfen die Köpfe zurück, danach wieder vor und stießen schrille Schreie aus.
    Rufe des Entzückens, Laute der Ekstase, Schreie, die auch in der Hölle gehört werden sollten, und vor allen Dingen von demjenigen, der die Hölle befehligte.
    Von Asmodis!
    Ihm zu Ehren führten sie den wilden, unheimlichen Tanz auf. In das alte Gemäuer drang ein unheilvolles Leben ein, die

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