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Das Teufelslabyrinth

Das Teufelslabyrinth

Titel: Das Teufelslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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zurück zum Schulgebäude. Er schlängelte sich durch die enge Gasse und lief hinüber zu dem Bau, in dessen erster Etage sich die Krankenstation befand.
    Auf dem ganzen Weg begegnete er keiner Menschenseele; der Campus war wie leergefegt.
    Und genau wie an dem Abend, als er sich mit Melody auf die Suche nach Sofia gemacht hatte, war die Tür zur Krankenstation verschlossen. Er legte die Hände über die Augen und versuchte durch die Milchglasscheibe zu spähen, sah aber nur ein schwaches Licht irgendwo im Hintergrund.
    War da ein Licht gewesen, als er und Melody Sofia gesucht hatten?
    Nein, weil Sofia noch gar nicht auf der Station gewesen war.
    Doch jetzt befand sich jemand in diesen Räumen, und irgendwie sagte ihm sein Gefühl, dass es Melody Hunt war.

    Er riss an der Türklinke, hoffte inständig, sich vielleicht getäuscht zu haben, dass die Tür nicht verriegelt war, aber sie ließ sich auch mit Gewalt nicht öffnen.
    Der Hintereingang!
    Der Gedanke an die dunklen, feuchten Tunnel unter dem Schulgebäude jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken.
    Aber Melody befand sich in der Krankenstation, davon war er felsenfest überzeugt, und wenn irgendjemand sie davor bewahren konnte, dass ihr dasselbe passierte wie Sofia Capelli, dann war er das.
    Entschlossen wandte er sich von der verriegelten Tür ab und machte sich auf den Rückweg.
    Würde er überhaupt die Tür zu den unterirdischen Gängen wiederfinden, die Melody ihm vor einigen Tagen gezeigt hatte?
    Und wenn ja, wäre er dann überhaupt mutig genug, allein in diese unheimliche Dunkelheit hinabzusteigen?
    Er wusste es nicht, aber er musste es zumindest versuchen.

42
    Kaum hatte Teri McIntyre die Haustür aufgeschlossen, da wusste sie schon, dass etwas nicht stimmte. Sie blieb so abrupt auf der Türschwelle stehen, dass Tom, der hinter ihr ging, in ihren Rücken prallte.
    »Was ist …«, begann er, doch Teri brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.

    »Hier stimmt was nicht«, flüsterte sie. »Es war jemand im Haus.«
    Tom stürmte an ihr vorbei ins Wohnzimmer, machte alle Lichter an, aber alles schien noch an seinem Platz zu sein. »Ich glaube, du bist einfach nur durcheinander, weil du dich über Ryan geärgert hast.«
    Teri schüttelte den Kopf und rührte sich nicht von der Stelle. Sie war überzeugt, dass ihr Gefühl nichts mit Ryan und dem Umstand, dass er es vorgezogen hatte, wieder in die Schule zurückzukehren, anstatt zu Hause zu übernachten, zu tun hatte.
    Das hier war etwas anderes. Etwas im Haus war anders. Es war, als hätte sich die Luft im Haus verändert, oder der Geruch, oder einfach die Atmosphäre. Genau, das war es - im Haus herrschte auf einmal eine andere Atmosphäre. Während Tom durchs Wohnzimmer und das Esszimmer in die Küche lief, machte Teri einen Schritt hinein in die Diele, brachte es aber nicht über sich, die Haustür zu schließen.
    »Ach du Schande!«, rief Tom aus der Küche. »Ich glaube, wir sollten die Polizei verständigen.«
    Teri stockte das Blut in den Adern. »Was ist denn? Was hast du gefunden?«
    »Hier ist jemand eingebrochen.«
    Auf dem Weg in die Küche griff Teri nach dem schnurlosen Telefon und tippte die Notrufnummer ein. »Und wenn die Einbrecher noch im Haus sind?«, wisperte sie mit bebender Stimme und deutete mit einem Augenaufschlag nach oben in den ersten Stock.
    Noch ehe sie ihn aufhalten konnte, hatte Tom den Baseballschläger gepackt, den sie seit dem Tod von Bill im Garderobenschrank in der Diele stehen hatte, und rannte damit die Treppe hinauf. »Wenn es nun mehr als einer
ist?«, rief sie Tom hinterher, doch dann forderte der Mann in der Notrufzentrale ihre Aufmerksamkeit, und zu ihrer maßlosen Verblüffung musste sie feststellen, dass sie vor lauter Aufregung ihre eigene Adresse nicht mehr wusste. Sich weder an die Hausnummer noch an den Straßennamen erinnern konnte.
    »Kein Problem«, versicherte ihr der Mann mit der freundlichen Stimme. »Alle nötigen Informationen scheinen hier auf meinem Monitor auf. Ich schicke Ihnen sofort ein paar Einsatzwagen.«
    »Die Luft ist rein. Der oder die Einbrecher haben sich schon wieder aus dem Staub gemacht«, erklärte Tom auf dem Weg die Treppe hinunter. »Sieht so aus, als hätten sie deinen Schmuck mitgenommen und vielleicht noch ein paar andere Sachen.«
    Teri gab die Informationen an den Mann in der Notrufzentrale weiter und schaltete dann mit zitternden Fingern das Telefon ab. Plötzlich gaben ihre Knie nach, und sie musste sich an

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