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Das Teufelsweib

Das Teufelsweib

Titel: Das Teufelsweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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eine bodenlose Ungezogenheit von den beiden. McJohn schien für die beiden überhaupt nicht mehr anwesend zu sein. Um sich in Erinnerung zu bringen, räusperte er sich und sagte: »Ich kenne dieses Lied. Die Eingeborenen, die auf den Pflanzungen arbeiten, singen es, wenn sie abends in ihren Hütten hocken. Bei meiner Expedition – – –«
    »Ich gehe auf Deck und lege mich in die Sonne«, unterbrach ihn Manon. »Bald versinkt sie ohnehin wieder, und es wird Nacht …«
    Eine gewisse Betonung bei dem Wort ›Nacht‹ und ein bedeutsamer Blick, den sie mit Martinelli tauschte, ebnete weiterhin den Boden zwischen den beiden.
    »Wenn Sie gestatten, würde auch ich mich gerne etwas legen«, sagte Martinelli zu McJohn. »Sie haben mir ja liebenswürdigerweise eine Kabine zur Verfügung gestellt. Von Ihrer Einladung, auf der Jacht zu bleiben, bis Sie morgen wieder San Remo anlaufen, mache ich gerne Gebrauch. Unsere Havarie hat mich doch ziemlich mitgenommen …«
    Er gähnte ungeniert. Vielleicht war es sogar ein echtes Gähnen. Wenn es nur ein gespieltes war, unterschied es sich jedenfalls von einem echten nicht im geringsten.
    Zurück blieb ein dumpf vor sich hinbrütender McJohn, nun wenigstens wieder mit brennender Pfeife. Er überhäufte sich mit Selbstvorwürfen. Die verdammte Einladung, dachte er, hätte ich die doch nicht ausgesprochen, ich Idiot, als er so naß vor mir bibberte und wehklagte. Wir hätten ihn ersaufen lassen sollen, das wäre gescheiter gewesen. Was soll ich jetzt machen? Ich kann mich doch nicht vor seine Tür stellen und lauern, bis sie ankommt wie eine läufige Hündin. Nein, so lächerlich mache ich mich nicht. Ich bin doch nicht einer von den Heinis, mit denen sie es bisher trieb. Ich bin McJohn …
    Armer McJohn, dachte er schließlich voller Selbstmitleid, warum mußtest du diesem Weib begegnen?
    Martinelli sperrte die Tür zu seiner Kabine nicht ab. Er legte sich hin und schlief ein paar Stunden. Ich habe Grund, mich zu stärken, dachte er ahnungsvoll. Diese Göttin scheint den Teufel im Leib zu haben, ich spüre es. Als er erwachte, war es dunkel. Seine Kabine war mit einer Dusche ausgestattet. Er entschloß sich, davon Gebrauch zu machen, und erhob sich.
    Habe ich mich doch getäuscht, fragte er sich. Kommt sie nicht …?
    Seine Sorge war unbegründet, denn Manon stand schon vor seiner Tür und horchte. Erwartung pulste in ihrem Blut. Sie strich sich mit den Händen über ihre Brüste und spürte durch die dünne Seide ihres Kleides ihre Brustwarzen, die sich aufgerichtet hatten und hart wie Kirschkerne waren.
    Sie hörte Martinelli rumoren, hörte das Wasser rauschen, hörte ihn pfeifen.
    Rigoletto.
    La donna e mobile … Ach, wie so trügerisch sind Weiberherzen …
    McJohn wäre im Moment wohl zuständiger gewesen, dies zu intonieren. Ein Gedanke, der auch Manon kam und sie belustigte, so daß sie ein Kichern nicht unterdrücken konnte.
    Sie schlüpfte in die Kabine und verriegelte die Tür von innen. Sie setzte sich in einen der Sessel, die um einen runden Tisch standen. Daneben eine Couch.
    Martinelli hörte nichts. Die Dusche überdeckte die Geräusche Manons. Durch den Plastikvorhang war der Schatten des Mannes gut zu sehen. Martinelli wusch sich gerade den Bauch. Manon ließ kein Auge von dem Mann, um nur ja nicht die nächste Körperpartie, die an der Reihe war, eingeseift und gespült zu werden, zu versäumen. Ihr Begehren wuchs dadurch ins Unermeßliche.
    Tenöre sind nicht schlank. Auch Martinellis Körper zeigte Fettansatz, aber einen, der sich in Grenzen hielt. Schließlich beschäftigte der Sänger in Mailand ständig zwei Masseure.
    Und wenn er rund wie eine Tonne wäre, würde ich heute mit ihm schlafen, dachte Manon. Einen weltberühmten Sänger hatte ich noch nicht, das ist etwas Neues für mich.
    Endlich kam das Objekt ihres Begehrens zum Vorschein. Martinelli trat aus der Dusche heraus, splitternackt wie er war.
    »Guten Abend«, sagte Manon leise. Ihre Stimme zitterte vor Geilheit.
    Der überraschte Martinelli zeigte eine Spontanreaktion. Er bedeckte mit dem Handtuch unwillkürlich an sich das, was Manon am liebsten sah.
    »Aber, aber …«, formulierte Manon lächelnd ihren Widerspruch, der Erfolg hatte. Das Handtuch flog in eine Ecke.
    »Hat man Sie kommen sehen, Signora?«
    Das war eine gute Frage, eines Italieners würdig in diesem Augenblick.
    »Nein.« Spott lag in Manons Stimme. »Sie können unbesorgt sein, Signore.«
    »Signora«, erklärte daraufhin

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