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Das Teufelsweib

Das Teufelsweib

Titel: Das Teufelsweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Enrico Martinelli keineswegs gekränkt, sondern mit Stolz, »ich hoffe, Sie erkennen meine Verpflichtung an, der Welt mich und meine Stimme zu erhalten.«
    »Und ich hoffe«, entgegnete das Luder Manon schlagfertig und schamlos, »Sie erkennen ab sofort meine Verpflichtung an, mich der Welt ganz zu versagen und mich nur noch Ihnen hinzugeben, Signore …«
    Martinelli riß sie an sich und suchte mit heißen Händen nach dem Reißverschluß, der das tiefe Dekolleté ihres Kleides sicherte. Er fand ihn, zog daran, das Kleid ging auf, und freigelegt wurde Manons herrliche Brust. Martinelli hielt den Atem an. Er glaubte, so etwas noch nie gesehen zu haben. Manons erregter Atem sorgte für Bewegung der Brüste, deren Versuchung, die von ihnen ausging, dadurch unwiderstehlich wurde.
    Martinelli begann beide Brüste abwechselnd zu kosen, an ihnen zu saugen und sie wieder zu küssen. Manon ließ ihn gewähren. Ihr Leib zuckte. Wollust durchschauerte sie, aber eine Wollust, die Verlangen schuf nach noch viel, viel mehr Wollust, für die es keine Grenzen mehr geben durfte.
    Und trotzdem unterbrach Manon das Spiel noch einmal. Frauen lieben das.
    »Was machen Sie mit mir?« fragte sie, sich Martinelli entziehend. »Was wollen Sie?«
    »Das fragst du?« keuchte Martinelli.
    »Ich dachte nicht an das Letzte, Signore«, log sie.
    »Das hast du mir doch eben angeboten!«
    »Ich dachte an Küsse, Signore. Ich dachte nicht an das Letzte, wiederhole ich. Sie vergessen, ich bin nicht frei.«
    »Du bist nicht frei«, wiederholt er verblüfft. »Das fällt dir aber früh ein.«
    Sich an den Kopf greifend, ließ er sich in einen Sessel fallen.
    »Bin ich verrückt – oder du?« fragte er sie.
    »Signore«, trieb sie ihr Spiel auf die Spitze, während in Wirklichkeit jede Faser in ihr nach ihm schrie, »ich wundere mich über Ihren Ton. Warum duzen Sie mich? Habe ich Ihnen das erlaubt?«
    »Na gut, Signora«, seufzte er, »dann bin ich verrückt, entschuldigen Sie. Gestatten Sie, daß ich mich jetzt anziehe. Auch Ihnen würde ich empfehlen, Ihre Toilette zu vervollständigen, damit Sie sich an Deck sehen lassen können.«
    Von Tenören sagte einmal ein unmusikalischer Mensch, den die schönste Arie kalt ließ, daß bei ihnen alles, was sie an Verstand haben, in der Kehle sitzt. Auf ähnliche Behauptungen kann man sogar auch unter musikalischen Menschen stoßen. Wahrscheinlich hat das Ganze seinen Ursprung in der Ecke der Baritone und Bassisten, und es wurde von dorther in die Welt gesetzt.
    Sicherlich gibt es auch intelligente Tenöre, ebenso wie es auch intelligente Juristen gibt, und der gute Ludwig Thoma, wenn er das Gegenteil behauptet, nicht recht hat. Enrico Martinelli freilich war ein Exemplar, das den Bassisten Wind in ihre Segel blies. So schickte er sich denn jetzt wahrhaftig dazu an, in seine Hosen zu steigen. Alles hätte Manon für möglich gehalten, nur das nicht!
    »Enrico«, fragte Manon, aus allen Wolken fallend, »um Himmels willen, was machst du da?«
    »Das sehen Sie ja, Signora!«
    »Du ziehst dich an?«
    »Ich folge Ihren Wünschen, Signora.«
    »Meinen Wünschen …?«
    Sie trat zu ihm und nahm ihm die Hose weg, wozu sie den Begleittext sprach: » Das sind meine Wünsche, Liebster.«
    Vollends verwirrt stieß Martinelli hervor: »Signora, Sie treiben mich zum Wahnsinn!«
    Manon machte das letzte Schrittchen, das die beiden noch voneinander trennte. Nun standen sie Körper an Körper, Haut an Haut.
    »Signora, Sie –«, keuchte er.
    »Hör auf, mich zu siezen!« unterbrach sie ihn.
    »Aber das wollten Sie doch eben noch, Signora!«
    Alles, was sie sich in diesem Augenblick über ihn dachte, faßte sie zusammen in drei kurze Worte: »Du Tenor, du!«
    Dann nahm sie ihn mit der Linken an der Hand und legte sich diese selbst auf die Brust. Das führte dazu, daß es endlich auch in Martinellis Kehle lichter wurde, und er erkannte, was gespielt wurde.
    »Manon!«
    »Enrico!!«
    Eine schlangengleiche Bewegung ihres Körpers ließ das Kleid von selbst an ihr heruntergleiten und zu Boden fallen. Daß sie keinen BH trug, hatte sich schon am Anfang gezeigt. Nun wurde dasselbe aber auch vom Schlüpfer offenbar, der ebenso fehlte.
    Frauen, die so lückenhaft Toilette machen, ehe sie zu einem Mann gehen, haben ganz klare Vorstellungen vom Zusammensein mit diesem.
    »Manon …!« keuchte Martinelli noch einmal und vergrub seine Hand, die glühte, dort, wo sich ein Schlüpfer als hinderlich erwiesen hätte. Sie stöhnte auf.
    Haut

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