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Das Teufelsweib

Das Teufelsweib

Titel: Das Teufelsweib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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an Haut. Saugende Küsse. Wollustverlangen. Gleitende Zungen. Heiße Hände überall. Zucken, Zucken. Wollustverlangen.
    Noch einmal entwand sich Martinelli diesem beiderseitigen Brand der Geilheit, gedachte er sich von Manon loszumachen, indem er sagte: »Ich sperre ab.«
    »Schon geschehen«, flüsterte sie und hielt ihn fest.
    Da nahm er sie auf die Arme und trug sie zur Couch. Er löschte das Deckenlicht und ließ nur die kleine Leselampe an der Wand brennen. Ihr herrlicher Leib wand sich auf der Decke. Der schwarzlockige Schoß glänzte feucht. Die Schenkel preßten sich aneinander. Das gehört zu den Urinstinkten einer Frau – die Schenkel pressen sich aneinander und können es doch kaum erwarten, unter Anwendung sanfter männlicher Gewalt geöffnet zu werden.
    Martinelli kniete vor der Couch und bedeckte Manon mit Küssen. Seine heißen, trockenen Lippen wanderten ihren Körper hinunter, und als sie haltmachten, um der Zunge Gelegenheit zur Betätigung zu geben, mußte sich Manon ein Kissen an den Mund pressen, damit die Lautstärke ihres unentwegten Stöhnens gedämpft und nicht die Belegschaft des ganzen Schiffes zusammengetrommelt wurde.
    Unbeschreiblich waren die Lustgefühle Manons. Die Zuckungen ihres Körpers nahmen epileptische Ausmaße an. Martinellis Arme wurden zu Schraubstöcken, mit denen er Manon an den Hüften festhielt, damit durch die Zuckungen, über die sie keine Kontrolle mehr hatte, seiner fleißigen Zunge nicht immer wieder der Kontakt verlorenging, der nötig war, um Lust hervorzurufen, unbeschreibliche Lust.
    Und doch fehlte Manon noch etwas.
    »Komm!« flehte sie dumpf unter ihrem Kissen. »Komm …!«
    Und als er immer noch nicht hören wollte, selbst hingerissen von seinem Werk, packte sie ihn an seinen langen pechschwarzen Haaren, einer richtigen Künstlermähne, zog ihn empor zu sich und brachte ihn in die richtige Position. Natürlich leistete er keinen großen Widerstand. Ihre Hände krallten sich in seine Schenkel; die ihren mußten nun nicht mehr von ihm geöffnet werden; sie breitete sie selbst weit auseinander für ihn. Ihr Leib bäumte sich auf, sie preßte ihn gegen den seinen.
    »Komm!« jammerte sie noch einmal.
    »Ja«, röchelte er.
    Er kam, und es setzte jener Rhythmus ein, der Anfang und Ende in die Welt brachte, das Leben und mit ihm den Tod.
    Feuer durchraste Manon. Sie umschlang ihn über seinem Rücken mit ihren Beinen, damit es kein Entrinnen mehr gab für ihn.
    Sie wimmerte. Sie wurde ein Tier, wild, wie von Sinnen, hemmungslos in entfesselter Gier. Sie gab tierische Laute von sich.
    In ihren Augen lag das ozeantiefe Erstaunen, das immer wieder neu ist, lag das himmelhohe Maß geiler Verwunderung, zeigte sich das Herannahen der Wollustexplosion, von der man jedesmal glaubt, daß sie unwiederholbar ist. Gott sei Dank ist das ein Irrglaube …
    Und Martinelli, was war mit ihm?
    In allem ganz das gleiche wie bei Manon.
    Den Höhepunkt erlebten sie beide zugleich. Auch das gehörte zum Geschenk eines vollendeten Erlebnisses, das die Götter, die nicht nach Moral und Sitte fragen, ihnen in dieser unvergeßlichen Stunde gönnten.
    Dann lag Martinelli erschöpft auf dem Rücken und rauchte eine Zigarette. Sein Atem ging noch rasch, seine Nerven waren noch in hellem Aufruhr. Nur langsam beruhigten sie sich wieder. Tiefe Züge an der Zigarette trugen dazu bei.
    Manon saß nackt vor dem Spiegel und bürstete ihr schönes langes Haar. Die Haut ihres Körpers hatte Schaden gelitten. Tiefe Kratzer, Spuren der Lust auf ihrem Rücken, waren zum Niederschlag der Ekstase Martinellis geworden.
    »Was würde dein Mann sagen, wenn er jetzt hier hereinkäme?« fragte der Italiener.
    »Mein Mann?« Manon dachte an den häßlichen Krüppel und ihre Züge verschatteten sich. »Er würde dich erschießen.«
    »Dazu halte ich diesen Schlangenbändiger für fähig.«
    Ach, er meinte Percy. Manon hatte vergessen, daß Martinelli nichts von Dubois wußte – nur von McJohn.
    Manon drehte sich zu Martinelli um und spottete: »Hast du plötzlich wieder Angst, du Held?«
    Das war schon wieder eine andere Manon. Der Liebesrausch lag hinter ihr. Das Neue, ein weltberühmter Sänger, war nichts Neues mehr für sie.
    »Von der Angst einmal abgesehen«, antwortete Martinelli, »ich bin doch auch sein Gast, an dessen Benehmen gewisse Ansprüche zu stellen sind.«
    »Sieh mal einer an.« Manons Spott mehrte sich. »Sein Gast bist du, an dessen Benehmen gewisse Ansprüche zu stellen sind, aha, so

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