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Das Tier

Das Tier

Titel: Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt , Sandra Busch
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gewesen und bei einem solch gewaltigen Projekt, wie perfekte Menschen zu erschaffen, hat er niemanden getraut. Das andere Buch …“ Thars musterte das hellbraune Werk eine ganze Weile. „Dieses hier beschäftigt sich mit Evolution 4. Diese vierte Variante ist erst nach Vaters Tod entwickelt worden. Stian hat die Notizen verfasst und mir das Buch später gegeben. Es ist das einzige Werk, das die vollständige Formel enthält. In all seinen anderen Notizen fehlt eine ganz besondere Ingredienz. Davon wussten allerdings nur er und ich. Und nun auch du. Die restlichen Seiten in diesem Buch sind Stians Aufzeichnungen über meine Verwandlung.“
    Cyrian bekam beide Bücher gereicht.
    „Lies sie dir durch.“
    „Jetzt?“
    Thars nickte. „Ich möchte die Bücher gleich wieder in ihr Versteck legen.“
    Also hockte sich Cyrian auf den Küchentisch und begann eine Seite nach der anderen umzublättern und sich den Inhalt dieser beiden wertvollen Bücher einzuprägen. Besonders konzentriert las er Stians Aufzeichnungen. Mehrfach blätterte er zwischen der Formel für Evolution 4 und den Notizen über Thars‘ Verwandlung hin und her. Stian hatte Thars nach dem Verabreichen des Serums genau beobachtet und berichtete über dieselben entsetzlichen Qualen, die Cyrian ebenfalls durchlebt hatte. Erneut schlug Cyrian die Seite mit der Formel auf. Was ein paar zusammengemengte Ingredienzien doch ausmachten.
    „Fertig?“, fragte Thars nervös. Seitdem er die Bücher aus ihrem Versteck genommen hatte schien er sich irgendwie nicht mehr wohl zu fühlen. Daher reichte ihm Cyrian mit einem stummen Nicken die Notizen. Hastig schob Thars sie in das Loch in der Wand zurück und holte dafür einige Seiten Pergament aus seiner Jackentasche.
    „Lies auch das, Engel.“
    Cyrian tat ihm den Gefallen und gab auch die Blätter schweigend zurück, um zu verfolgen, wie Thars sie zu den Büchern legte, das Paneel einsetzte und den Schrank zurück an seinen Platz schob.
    „Stian hat also an seinen Forschungen festgehalten“, sagte Cyrian, als das Schweigen belastend wurde. Thars nickte abgehackt.
    „Bist du auch seiner Meinung, dass der Charakter eines Menschen Einfluss auf die Entwicklung durch das Serum hat?“, fragte Cyrian.
    „Wie viel von dem, was du gelesen hast, begreifst du?“
    „Nicht alles“, gab Cyrian zu. „Dafür fehlt mir einfach die Bildung. Wobei mir die Zusammenhänge schon klar sind. Ich … ich hätte auch verrückt werden können, nicht wahr? Wenn mein Charakter ein anderer gewesen wäre …“
    Sofort war Thars bei ihm und küsste seine Stirn. „Bei dir bestanden nicht eine Sekunde lang Zweifel, dass du es schaffst. Habe ich nicht dauernd gesagt, dass du meine süße Unschuld bist, Engel?“
    Cyrian verzog das Gesicht. Er konnte sein bisheriges Leben immer noch nicht mit dem Wort Unschuld in einem Zusammenhang bekommen. Was Thars in ihm sah, blieb für ihn schleierhaft, aber er würde es garantiert nicht hinterfragen. Dazu genoss er Thars’ Liebe viel zu sehr. Was sein Liebster wohl getan hätte, hätte er wirklich den Verstand verloren?
    „Hör auf, dir über ungelegte Eier Gedanken zu machen“, sagte Thars mit einem Lächeln. Einem Lächeln, das ihm einerseits weiche und andererseits harte Körperteile bescherte.
    „Das muss warten“, murmelte Thars und trat einen Schritt zurück, als befürchtete er, Cyrian würde ihn in seinem Liebeshunger gleich anfallen.
    „Deine Gabe ist ehrlich gesagt ein bisschen unheimlich. Als ob du Gedanken lesen kannst.“ Cyrian grinste schief, doch Thars schien das gar nicht witzig zu finden.
    „Gabe“, zischte er. „Ein Fluch ist es. Die reinste Anmaßung, eine neue Generation Menschen schaffen zu wollen. Was soll denn noch als nächstes kommen?“
    „Marwins Befreiung“, erinnerte Cyrian an die dringlichste Aufgabe.
    „Ja, richtig.“ Thars musterte ihn nun mit einem Blick, der ihm alles andere als gefiel.
    „Du brauchst gar nicht wieder damit anzufangen. Ich komme mit.“
    „Ach, Cyrian. Mir wäre wirklich wohler, wenn du hier auf mich warten würdest. Mir ist allerdings klar, dass ich dich kaum werde aufhalten können. Und vielleicht kannst du mir tatsächlich helfen. Gefallen muss ich daran ja trotzdem nicht finden.“
    „Warum macht du dir solche Sorgen? Schau mich an, Thars. Ich bin groß, stark … und ich sehe umwerfend aus.“ Cyrian versuchte sich an einem einladenden Lächeln. Eigentlich konnte Marwin noch etwas warten. Oder?
    „Engel, Evolution 4 ist kein

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