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Das Tier

Das Tier

Titel: Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt , Sandra Busch
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Segen. Merk dir das.“ Thars zog ein saures Gesicht und gab ihm einen Wink, ihm zu folgen. Folgsam trottete Cyrian hinter ihm her.
    „Ich bin ganz froh darüber, es genommen zu haben. Vor der Verwandlung hat mich niemand ernst genommen. Doktor Lerome nicht, Melva nicht und du auch nicht.“
    „Ich nehme dich auch jetzt nicht ernst. Nicht bei dem Unsinn, den du da redest. Dieses Mittel ist eine Bedrohung. Stell dir vor, was geschehen wird, falls es in die falschen Hände gerät.“
    „Du meinst die Valorsaner.“
    „Richtig.“ Thars stieß ein wütendes Grollen aus. Sie verließen sein Haus und Cyrian ließ sich von seinem Liebsten die Straßen entlang führen.
    „Warum vernichten wir dann das Buch mit der Formel nicht?“, wagte er nach einer Weile zu fragen.
    „Weil diese Arbeit Stian und meinem Vater wichtig war“, fauchte Thars. „Wie könnte ich es da vernichten?“
    Angesichts dieses Wutausbruchs zuckte Cyrian zurück. Eine Hand schlich sich entschuldigend in die seine.
    „In dem Versteck ist es sicher. Da wird es niemand finden und ich kann die Bücher ab und an in den Händen halten und mich an die beiden erinnern. Wie sie waren, bevor der kranke Ehrgeiz sie gepackt hat.“
    Das konnte Cyrian irgendwie begreifen. „Und wo gehen wir nun hin?“
    „Zu Crimson. Bei ihm werden wir Marwin finden. Du wirst dich im Hintergrund halten und nur eingreifen, wenn es absolut nötig ist. Bring in diesem Fall Marwin in Sicherheit. Es sollen nicht noch mehr Unschuldige leiden.“
    „Was ist mit dir?“, fragte Cyrian, dem doch ein wenig bange wurde. Sie liefen immerhin mit offenen Augen auf eine Falle zu. Und Thars war das anvisierte Opfer.
    „Ich komme alleine klar.“

    Dass sie sich an Crimsons Haus herangeschlichen hatten, war völlig unnötig gewesen, wie sie zu ihrer Überraschung feststellten. Es war niemand da. Die Dienstboten nicht, die Valorsaner nicht, Crimson ebenfalls nicht und von Marwin war auch weit und breit nichts zu entdecken. Allerdings fanden sie dank Cyrians einbrecherischen Talenten im Keller des Hauses ihre Vermutung, dass sich Crimson ein eigenes Labor geschaffen hatte, bestätigt. Thars schnupperte und verzog das Gesicht.
    „Hier sind Männer ein- und ausgegangen, die allesamt Valorsaner sind. Ich kann ihren kranken Ehrgeiz riechen. Er stinkt verfault.“
    „Kannst du eine Spur von Marwin entdecken?“, fragte Cyrian.
    „Er war hier“, murmelte Thars. „Kurz … Hoffentlich lebt er noch. Crimson ist ein eiskalter, gewissenloser Mann. Ich habe ihn bereits zu Zeiten gemeinsamer Laborarbeit nicht leiden können. Er hat kein Gewissen und würde keine Skrupel kennen, Marwin einfach umzubringen.“
    „Das wird er nicht tun“, erklärte Cyrian. „Jedenfalls so lange nicht, bis er dich in seiner Gewalt hat.“
    Thars knurrte eine Zustimmung und vollführte eine allumfassende Geste.
    „Wir sollten uns hier etwas umschauen. Vielleicht finden wir einen Hinweis, wo sich Crimson mit Marwin verbirgt. Die Valorsaner scheinen irgendetwas ausgeheckt zu haben.“
    Cyrian, der sich bereits einen Stapel Pergamentblätter aus einem Regal gezogen hatte, horchte auf. „Wie meinst du das?“
    „Es riecht geradezu nach unterdrückter Aufregung, nach schwitzigen Händen und schwarzen Seelen.“ Thars öffnete einen Schrank und begann dessen Inhalt zu durchstöbern. Kittel, Handschuhe, Schutzbrillen, eine kleine Kiste mit Spritzen, Flaschen mit Silberwasser, zwei Rattenkäfige …
    „Glaubst du, dass Crimson das neue Oberhaupt der Valorsaner ist?“, flüsterte sein Engel hinter ihm. Thars wandte sich zu ihm um. Cyrian hatte mittlerweile den größten Teil der Pergamente durchgesehen, wie er bewundernd feststellte.
    „Entweder er oder Kiros. Kiros steckt voller …“
    „…Geld“, ergänzte Cyrian und bewies damit, dass er tatsächlich in Windeseile die kostbaren Bücher gelesen und sich deren Inhalt gemerkt hatte. „Kiros hat reich geerbt und unterhält nebenbei ein Handelsimperium. Das ist übrigens auch sehr nützlich, um die Ingredienzien für Evolution 4 zu besorgen.“
    „Du hast es erfasst. Und wo wir gerade von Ingredienzien sprechen …“ Thars zerrte eine große, schwere Kiste aus dem Schrank und stemmte deren Deckel auf. Sein Engel blickte ihm neugierig über die Schulter. Bruchsicher auf Stroh gebettet, lagen dort mehrere braune und somit lichtgeschützte Apothekerflaschen, alle mit einem weißen, ordentlich beschrifteten Etikett versehen. Cyrian las aufmerksam, was die Flaschen

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