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Das Tier

Das Tier

Titel: Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt , Sandra Busch
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enthielten und starrte dann Thars betroffen an.
    „Ich sag’s nur ungern.“
    „Oh, sprich dich ruhig aus. Ich kann es mir ohnehin denken.“
    „Genau dieses Zeug wird für Evolution 4 benötigt. Alle diese Zutaten standen in Stians Formel.“ Ein freches Grinsen breitete sich auf Cyrians Gesicht auf. „Aber es fehlt tatsächlich etwas. Sie haben wirklich nicht die vollständige Formel.“
    „Brudfor sei gepriesen!“
    „Ich bin mir hin und wieder nicht sicher, ob Brudfor das verdient hat.“
    „Cyrian!“ Eigentlich war Thars nicht überrascht. Er wusste bereits seit längerem, dass Cyrian ein gespaltenes Verhältnis zu Brudfor hatte. Er schloss die Kiste und stellte sie in den Schrank zurück.
    „Das ganze Zeug muss vernichtet werden. Darum kümmern wir uns, nachdem wir diese Schweinehunde ausgeschaltet haben.“ Er spürte, dass es Cyrian auf der Zunge brannte ihn zu fragen, wie er sich dieses Ausschalten vorstellte. Zum Glück fragte sein Engel jedoch nicht. Stattdessen drehte sich Cyrian mehrmals im Kreis und musterte das Labor.
    „Was hast du?“
    „In den Aufzeichnungen deines Vaters über Crimson stand etwas von einem besonderen Raum, indem er erlesene Weine aufbewahrte. Mir fällt gerade auf, dass ich einen solchen Raum gar nicht sehe.“
    Sein Engel hatte Recht. Thars fiel es wieder ein, dass sein Vater öfters Crimsons Weinsammlung lobend erwähnt hatte. Zusammen mit Cyrian begann er die Wände abzutasten. In einer schlecht beleuchteten Ecke fanden sie schließlich eine verborgene Tür. Regale waren an ihr befestigt und tarnten sie nahezu perfekt.
    „Es scheint eine sehr dicke Tür zu sein. Ich kann weder etwas hören, noch etwas wittern.“ Thars riss kurzerhand die Regale samt ihres Inhalts herunter. Es fehlte ein Schloss. Seine Nase sagte ihm dafür, dass es sich hier um eine solide Stahltür handelte. Was verbarg eine solche Tür? Er würde es gleich wissen.
    „Cyrian, schau dort drüben auf dem Pult nach“, kommandierte er. „Dort wo das seltsame Teleskop steht. Es muss auf diesem Pult einen Schalter oder Hebel geben, der die Tür öffnet. Sie ist mechanisch verschlossen.“
    Cyrian lief sofort los und suchte emsig nach einem Türöffner. Er schien etwas gefunden zu haben, denn er drückte zielsicher auf einen Schalter. Und wirklich! Es klackte laut, als sich schwere Riegel verschoben. Dann schwang die dicke Stahltür auf und gab den Blick auf einen hell erleuchteten Raum frei, in dem sich mehrere Männer befanden. Einer von ihnen hatte eine Pistole im Anschlag. Sie zielte genau auf Thars‘ Brust. Crimson!
    „Schön, dich wiederzusehen, Thars“, sagte Crimson.
    „Die Freude beruht nicht gerade auf Gegenseitigkeit. Du hast etwas, was ich haben möchte.“
    „Oh ja.“ Crimson gab den anderen Valorsanern einen Wink und Marwin wurde in die vordere Reihe gestoßen. Er war gefesselt und geknebelt. Thars spürte dessen immense Erleichterung, als Marwin ihn und Cyrian entdeckte. Ein ersticktes Wimmern drang durch den Knebel. Der gute Mann versuchte sie zu warnen.
    „Wie nett, dass du deine kleine Hure mitgebracht hast. Hat er auch von dem Serum genommen? Wunderbar. Dann haben wir ja gleich zwei Studienobjekte.“
    „Lasst Cyrian da raus!“
    „Wie könnte ich, wo ich ihn doch Kiros versprochen habe. Du erinnerst dich bestimmt an Kiros und seine …Vorlieben?“
    Thars wurde es schlecht. Er trat langsam auf die Valorsaner zu, bis er Marwin packen und hinter sich schieben konnte. Crimson ließ dies gelassen zu. Allerdings wich und wankte die Pistole in seiner Hand nicht.
    „Geh!“, hörte er Cyrian in seinem Rücken Marwin zuflüstern. „Verschwinde! Rasch!“
    Seine scharfen Ohren versicherten ihm, dass sich Marwin in Sicherheit brachte. Gut. Damit war der Mann wenigstens außer Gefahr. Was man von Crimson nicht behaupten konnte.
    „Du bist nun mein“, erklärte der großspurig und mit einem eisigen Lächeln. Ohne eine Warnung griff Thars an. Mit ausgebreiteten Armen, um Cyrian so gut es ging schützen zu können, warf er sich mit einem gewaltigen Satz auf Crimson. Ein Schuss krachte. Etwas traf ihn mitten in der Brust und bremste seine Attacke aus. Thars brüllte wütend auf. Hinter ihm schrie Cyrian erschrocken, als er langsam in die Knie brach. Vor seinen Augen schien sich ein Schleier zu legen, in seinen Ohren rauschte es. Mühsam versuchte er sich auf Händen und Knien zu halten.
    „Thars!“, heulte Cyrian.
    „Keinen Schritt weiter, oder wir knallen ihn wie ein wildes Tier

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