Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
Vom Netzwerk:
den Laien völlig absurd klingt, ist tatsächlich wahr: Wird Kohle zum Beispiel ohne Schutz vor Nässe und Feuchtigkeit im Freien gelagert, wird »das Brandrisiko enorm erhöht«, heißt es in einer Brandschutzbroschüre der Firma »Minimax«, die Feuerlöscher herstellt. »Denn feuchte Kohle kann sich schnell selbst entzünden«, vor allem wenn Hunderte von Tonnen davon auf einem Haufen liegen und dadurch ein enormer Druck entsteht. Des Rätsels Lösung ist reiner Wasserstoff, der bei der Lagerung feuchter Kohle entstehen kann. [222] »Einige Kohlesorten können dazu neigen, mit Wasser zu reagieren«, wobei »entzündliche und giftige Gase wie beispielsweise Wasserstoff entstehen können«, heißt es auch in einem Papier der kanadischen Transportbehörden. [223] Und das war damals bereits durchaus bekannt: »Zur Oxidation [also zum Brennen; G. W.] neigende Kohle wird durch Feuchtigkeit darin gefördert«, heißt es in einem Artikel über Brandtests in einem Fachmagazin für Ingenieure aus dem Jahr 1912: »Das Anfeuchten von Kohle hat die Brandaktivität gemessen an der erreichten Temperatur ohne Ausnahme bei allen Tests erhöht.« [224]
     
    Mit anderen Worten: Wurde die Kohle in den Bunkern der
Titanic
tatsächlich angefeuchtet, wurde das Problem damit nicht behoben, sondern – weil dabei möglicherweise Wasserstoff entstand – verschärft.
    Und noch schlimmer: Was bei der Entstehung von Wasserstoff geschieht, ist mit dem Wort »Brand« nur unzureichend beschrieben. Denn wenn sich Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Atmosphäre mischt, entsteht ein extrem explosives Gemisch namens Knallgas. Demnach muss man der oben stehenden Liste also noch einen Punkt hinzufügen: Die Kohle wurde nicht oder nicht nur nass gehalten, damit die Flamme nicht nach oben durchschlugen. Sondern während dies das Wasser im oberen Bereich des Bunkers tatsächlich bewirkt haben mag, führte es weiter unten zur Erzeugung von Wasserstoff und damit auch Knallgas.
    Vermutlich konnte man diesen Vorgang durch die zugeführte Wassermenge sehr gut regulieren. Entweder rammte die
Titanic
also wirklich irgendetwas, wodurch zusätzliches Wasser in die brennenden Kohlebunker eindrang und sie zur Explosion brachte. Oder man ließ zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach Wasser in das Schiff, so dass es explodierte. Das muss man sich ungefähr vorstellen, wie in einem großen Chemielabor, in dem ein Chemiker einer brisanten chemischen Reaktion plötzlich tonnenweise Nährstoff zuführt, in diesem Fall (den im Wasser enthaltenen) Wasserstoff.

[home]
    Explosionen auf der
Titanic
    Ist die
Titanic
also explodiert? Das muss ein Witz sein! Keineswegs. Während die Beweise und Informationen für die Kollision mit einem Eisberg dünn beziehungsweise widersprüchlich sind, gibt es über massive Explosionen an Bord der
Titanic
keinerlei Zweifel.
    Während der eigentliche Zusammenstoß mit dem Eisberg von den meisten Menschen kaum wahrgenommen wurde, berichten viele übereinstimmend von schweren Detonationen im Inneren des Rumpfes. Im vorderen Kesselraum (Nr. 6) gab es »ein Geräusch, als würde jemand eine riesige Kanone abfeuern. Ein einziges Donnergetöse. Mit dem haarsträubenden Geräusch brechen eiskalte Wassermassen in den vordersten Kesselraum ein«. [225] Interessant. Denn der erste Wassereinbruch hatte sich zuvor ja leise und unspektakulär vollzogen. Während der Rumpf nur vibrierte, lief langsam das Vorschiff voll. Erst als es den Bunker Nr. 6 erreichte, schien es zu dem gewaltsamen Wassereinbruch zu kommen.

Von einer Explosion ins Meer geschleudert
    Laut
New York Times
vom 20. April 1912 erklärte ein Passagier der zweiten Klasse namens Edward Beanes, dass es 15 Minuten nach dem Zusammenprall mit dem Eisberg »im Maschinenraum« eine Explosion gab und wenige Minuten danach eine weitere. Zwei
Titanic
-Passagiere namens A. H. Barkworth und W. J. Mellers sprachen sogar von »drei vernehmlichen Explosionen«: »Mellers, der eine Schwimmweste angezogen hatte, wurde von der Gewalt der Explosion, die das Schiff seiner Meinung nach entzweiriss, vom Bug in die Luft geschleudert.« [226] Nach Lage der Dinge könnte das der brennende Bunker Nr. 6 gewesen sein. Wenn es sich jedoch wirklich um die Explosion handelte, »die das Schiff entzweiriss«, dann handelte es sich eher um jene von dem weiter hinten liegenden Bunker Nr. 1.
    »Bei der ersten Explosion wusste ich, dass das Schicksal der
Titanic
besiegelt war«, sagte Mrs. Washington Dodge aus San

Weitere Kostenlose Bücher