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Das Titanic-Attentat

Das Titanic-Attentat

Titel: Das Titanic-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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    wie bei der Planung der
Titanic
ein Rettungsboot nach dem anderen gestrichen wird.
wie der Reeder persönlich das A-Deck unterhalb der vorderen Rettungsboote mit komplizierten Fenstern verrammeln lässt.
wie ein irrer Kapitän mit Volldampf sehenden Auges in das Eis rast.
wie andere Schiffe den Untergang der
Titanic
aus geringer Entfernung beobachten, ohne einen Finger krumm zu machen.
wie Männern der Zutritt zu halb oder dreiviertel vollen Rettungsbooten verweigert wird.
wie diese Boote anschließend mit insgesamt etwa 300 leeren Plätzen zu Wasser gelassen werden.
wie sich die Kommandanten derselben Rettungsboote anschließend strikt weigern, im Wasser treibende Überlebende an Bord zu nehmen.
     
    »Alle diese Dinge ereigneten sich nach einem scheinbar geheimen Drehbuch und verbanden sich zu einem unabänderlichen Fahrplan Richtung Untergang«, schrieben Eaton und Haas in ihrem Buch
Titanic – Legende und Wahrheit
. [175] So ist das.

[home]
    Milliardäre sterben früh …
    Kommen wir damit zurück zur Situation auf der
Titanic
. Wie gesagt, war die Schiffsführung mit dem Fieren von 16 Rettungsbooten komplett überfordert. Während normalerweise eine Stunde gereicht hätte, um 64 Rettungsboote zu Wasser zu bringen, vertrödelte die Schiffsführung der
Titanic
etwa zwei Stunden, um 16 Boote zu fieren (plus 4 Faltboote). Dabei brachte sie es auch noch fertig, diese Boote nur zu etwa 60 Prozent zu füllen.
    Normale menschliche Verhaltensweisen wurden dabei auf den Kopf gestellt. Wo man üblicherweise (ob man das nun gutheißt oder nicht) den Reichen und Berühmten den Vortritt lassen würde, achtete man an Bord der
Titanic
streng darauf, dass die reichsten Männer an Bord in kein Rettungsboot kamen. Während fast 100 Prozent der Frauen aus der ersten Klasse überlebten, schafften es nur etwa 33 Prozent der Männer.
    Statt sich um die Situation seines Schiffes zu kümmern, überwachte der Kapitän sogar höchstpersönlich das Einsteigen bzw. Nichteinsteigen in die Rettungsboote. Während es für manche Männer so unmöglich war, einen Platz in einem Rettungsboot zu ergattern, war dies für andere Männer kein Problem, wie zum Beispiel für den Boss der
Titanic
-Reederei Bruce Ismay und sogar für den gnadenlosen Zweiten Offizier Charles Herbert Lightoller, der Männern auf keinen Fall den Zutritt zu den Booten erlauben wollte.
    Zu der Frage, wo eigentlich die oberste Schiffsführung (Kapitän, Leitender Offizier, Erster Offizier) nach dem Untergang der
Titanic
geblieben war, komme ich noch. Beschäftigen wir uns nun mit dem Schicksal der Crème de la Crème an Bord der
Titanic
 – den drei reichsten Männern der USA und wahrscheinlich der damaligen Welt, John Jacob Astor, Benjamin Guggenheim und Isidor Straus.

Mord an John Jacob Astor?
    Gegen Viertel vor zwei am Morgen des 15. April 1912 dauerte das Theater um das Rettungsboot Nr. 4 (von vorne aus gesehen das vierte auf der Backbordseite), das sich John Jacob Astor mit seiner jungen schwangeren Frau Madeleine ausgesucht hatte, bereits mindestens eine Stunde. Fast hatte man den Eindruck, als wäre mit dem Boot ein nettes kleines Versteckspiel gespielt worden. Zunächst wurde es – natürlich leer oder fast leer – vom Bootsdeck hinabgelassen, wobei man den Passagieren wohl erzählt hatte, sie könnten von Deck A aus einsteigen. Kaum hing das Boot jedoch vor Deck A, stellte sich »überraschenderweise« heraus, dass dieses vorne ja komplett mit Fenstern verschlossen war, die sich nicht von Hand öffnen ließen. Daraufhin ließ Lightoller das Boot wieder zum Bootsdeck hochziehen. Aus irgendeinem Grund war er jedoch auch damit wieder nicht zufrieden (vielleicht weil sich nun wieder Passagiere näherten, die er auf keinen Fall mitnehmen wollte), darum ließ er das Boot wieder zum verschlossenen A-Deck hinab. Nun sollte das Spezialwerkzeug gesucht werden, das benötigt wurde, um die Fenster zu öffnen: »Frauen aus der ersten Klasse samt Anhang bildeten eine ordentliche Schlange vor dem Boot vier, doch der [mit nur acht Backbordrettungsbooten; G. W.] emsig beschäftigte Offizier kehrte erst nach über einer Stunde zurück.« [176]
    Eine Stunde zum Fieren eines Rettungsbootes ist auf einem sinkenden Schiff natürlich eine quälend lange Zeit. Und tatsächlich wurde Boot Nr. 4 schließlich erst um 1.55 Uhr als letztes reguläres Rettungsboot gefiert – 25 Minuten vor dem Untergang der
Titanic
.
    Unter den Wartenden auf Boot Nr. 4 waren auch

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