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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Vormittag eine Pressekonferenz
abhalten, die Dr. Vollmer und ich leiten werden.
    Aber zurück zu meinen ursprünglichen Ausführungen. Um Ihnen
das Wälzen der Akten zu ersparen, hier ein paar Details
aus seiner Vergangenheit. Von 1980 bis 1991 bei der Staatsanwaltschaft
Offenbach, danach, wie bereits erwähnt, bei der
Staatsanwaltschaft Darmstadt, ab 1997 hat er sich eine Auszeit
genommen und kehrte 1999 in den Dienst zurück, und zwar
als Richter. Aus den Unterlagen geht hervor, dass er mit der
Sittler eng befreundet war, ob auch sexuell was zwischen denen
war, ist hier nicht vermerkt. Aber Hoffmann war einer der
vier, die direkt oder indirekt mit den Fällen Guttenhofer und
Kröger zu tun hatten.«
    »Und wer ist der Vierte im Bunde?«, fragte Brandt, der sich
nicht rasiert hatte und einen verschlafenen und etwas missmutigen
Eindruck machte. Er hatte sich zurückgelehnt und die Arme
vor der Brust verschränkt. »Sie haben gestern nur erwähnt, dass
er bereits tot ist.«
    »Stimmt. Es handelt sich um Oberstaatsanwalt Küchler, falls
Ihnen der Name etwas sagt.«
    Durant sah Berger ungläubig an und stieß hervor: »Der Küchler?
«
    Berger nickte und erklärte: »Genau der. Herr Brandt dürfte der
Einzige hier sein, der ihn nicht kennt, aber Oberstaatsanwalt
Küchler kam ebenfalls aus Darmstadt nach Frankfurt, wo er seiner
kriminellen Energie freien Lauf ließ, bis ihn die volle Härte
des Gesetzes doch noch traf. Er hatte sich leider mit den falschen
Leuten angelegt. Das heißt im Klartext, alle vier damals Beteiligten
sind jetzt tot. Die Frage ist, haben es die Täter noch auf
weitere Personen abgesehen? Und falls ja, was können wir dagegen
unternehmen?«
    »Nichts«, sagte Kullmer trocken. »Wir können nicht jeden
warnen, der in diesen Fall verwickelt war. Ich denke, unsere
Hauptaufgabe sollte darin bestehen, die jetzigen Täter ausfindig
zu machen. Das bedeutet, wir müssen in die Offensive
gehen und wesentlich schärfere Fragen stellen. Ist meine Meinung.
«
    Durant schüttelte den Kopf. »Das halte ich für verkehrt. Gehen
wir doch einfach mal die Liste derer durch, die ein Interesse
daran haben könnten, sich auch noch nach zehn Jahren an
den Personen zu rächen, die in ihren Augen Verbrecher sind.
Wer kommt in Frage, und wer fällt aus der Liste raus? Ein
nachzuvollziehendes Motiv haben meiner Meinung nach in
erster Linie die Angehörigen der Opfer. Dann eventuell der
ehemalige Verlobte von Laura Kröger, Tobias Hohl, Zahnarzt
in Griesheim, den wir uns vornehmen werden, nachdem wir
mit Heiko Kröger, dem Bruder von Laura, gesprochen haben.
Herr Brandt und ich hatten gestern bereits das Vergnügen mit
Thomas Gebhardt und Andreas Reiter. Sowohl Gebhardt als
auch Reiter machten einen äußerst nervösen Eindruck, noch
maximal ein oder zwei nette Unterhaltungen mit ihnen, und
ich garantiere, einer von denen klappt zusammen, wobei ich
das am ehesten bei Gebhardt vermute. Der Kerl ist völlig fertig,
der ist auf Alkohol und Drogen und vegetiert eigentlich
nur noch vor sich hin. Ihn zu knacken dürfte relativ leicht sein.
Oder was meinen Sie, Herr Brandt?«
    »D'accord. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es für mich
noch mindestens zwei weitere potenzielle Opfer gibt - Dr. Frantzen
und Dr. Klein ...«
    »Frantzen ist permanent von zwei Bodyguards umgeben, an
den kommt keiner ran«, wurde Brandt von Kullmer unterbrochen.
»Als Doris und ich gestern in der Kanzlei waren, standen
zwei von diesen Bären vor seinem Büro, und als wir ihn darauf
angesprochen haben, hat er gesagt, dass er schon seit Jahren Bodyguards
hat. Über Klein weiß ich nichts.«
    Danach berichtete Brandt, dass Buchmann Teilhaber an einem
Nobelbordell war, bevor er seinen Besuch bei Elvira Klein erwähnte.
Während er erzählte, herrschte eine angespannte Atmosphäre,
und als er geendet hatte, sagte Berger: »Dr. Klein hat also
eine Tochter, die als Staatsanwältin in Offenbach tätig ist. Warum
haben Sie das nicht gestern gesagt?«, fragte er mit vorwurfsvollem
Blick.
    »Weil ich diese Sache allein regeln musste«, antwortete Brandt
gelassen. »Bei Frau Klein muss man sehr vorsichtig zu Werke
gehen, und da ich sie schon seit knapp vier Jahren kenne, weiß
ich auch, wie ich mit ihr umzugehen habe. Sie war, wie Sie sich
vorstellen können, nicht gerade erfreut zu hören, dass ausgerechnet ihr Vater in der Sache mit drinsteckt, aber sie hat mit ihm
gesprochen, das hat sie mir

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