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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Niederlage das Beste
zu machen. Für Magnus und die andern ist es zu spät, für uns
nicht. Und noch was - die Sittler, Buchmann und Hoffmann sind
wegen der Sache umgebracht worden. Ich weiß nicht, inwieweit
der oder die Täter über unsere damaligen Aktivitäten informiert
sind, aber ich habe vor, noch ein bisschen zu leben. Lass mich
machen und überzeug Reiter und Gebhardt, dass es auch für sie
das Beste wäre, wenn sie auf mein Angebot eingingen.«
    Nach zehn Minuten hatte Möller die Telefonate beendet und
sagte: »Du hast es mitbekommen, wir treffen uns heute Abend
bei Reiter. Kannst du auch dabei sein?«
    »Sicher, ihr braucht doch anwaltlichen Beistand. Frantzen
sollte auch anwesend sein, aber mit dem schließ ich mich kurz.
Fahren wir?«
    »So eine gottverdammte Scheiße«, murmelte Möller und
nahm noch ein Glas Bourbon, bevor sie das Haus verließen. »Da
denkst du, es kann nichts mehr passieren, und dann das. Diese
elende Saubande!«
    »Wen meinst du?«
    »Na, wen wohl?! Meinen Sohn und seine sauberen Freunde.«
    »Magnus war der Anführer«, konstatierte Klein lakonisch.
»Das brauchst du mir nicht zu sagen, das weiß ich selbst. Aber
er hat sich doch in den letzten Jahren so gut gemacht. Katharina
weiß noch gar nichts davon, sie wird aus allen Wolken fallen.
Und wenn ich an Benjamin denke, mein Gott, der Junge ist drei
Jahre alt und muss jetzt ohne Vater aufwachsen. Es wird Katharina
den Boden unter den Füßen wegziehen.«
    »Was ist mit deiner Frau?«
    »Sie verbringt ein paar Tage in unserm Haus auf Gran Canaria.
Ich werde morgen oder übermorgen hinfliegen und es ihr
schonend beibringen. Mein Gott, wenn ich nur daran denke. Sie
war damals schon völlig fertig mit den Nerven und so erleichtert,
als sich herausstellte, dass Magnus kein Mörder ist. Sie wird
daran zugrunde gehen. Du kennst sie ja. Magnus ist ihr Ein und
Alles. Die heile Familienidylle ist zerbrochen.«
    »Und sie weiß auch nichts von unserm Deal?«
    »Nein, wir konnten es ihr die ganze Zeit über verheimlichen.
Hätte sich damals herausgestellt, dass Magnus ein Mörder ist, ich
glaube, sie hätte sich das Leben genommen, nein, ich bin sogar
überzeugt davon. Ich muss dringend zu ihr und ihr alles erklären.
Ich kann nur hoffen, dass sie es verkraftet. Kommst du nachher
wieder mit her?«
    »Ja.«
    »Kann ich bei dir mitfahren?«, fragte Möller, der nichts mehr
von der Stärke und Überlegenheit zeigte wie noch vor wenigen
Minuten. Allmählich schien er zu begreifen, dass er nicht nur seinen
Sohn, sondern auch ein Spiel verloren hatte, obwohl er eigentlich
immer zu den Siegern gehört hatte. Doch nun hatte sich
das Blatt gewendet, und er hatte nur noch Angst, die er kaum
unterdrücken konnte. Es war eine ungewisse Angst.
    »Steig ein«, sagte Klein.
    Um Viertel vor sieben betraten sie das Präsidium.
     

Mittwoch, 18.45 Uhr
     
    Elvira Klein ging mit ihrem Vater in einen Nebenraum
und blieb an der geschlossenen Tür stehen.
    »Ich habe schon gedacht, du würdest nicht mehr kommen«,
sagte sie, während er seinen Aktenkoffer auf den Boden stellte
und sich auf die Tischkante setzte.
    »Ich hatte einiges mit Möller zu bereden, wie du dir denken
kannst. Darf ich etwas über eure bisherigen Ergebnisse erfahren?
«
    »Wir haben zwei Geständnisse, von Reiter und Gebhardt.
Fehlt nur noch Möller. Er ist überzeugt, bald wieder auf freiem
Fuß zu sein.«
    »Elvira, es hat mich eine Menge Überredungskunst gekostet,
aber Möller senior wird sich nicht noch einmal für seinen
Sohn einsetzen. Er hat zwar mit allen Mitteln versucht mich
dazu zu bewegen ... Was ich sagen will, ist, wir werden uns
zurückhalten.«
    »Und weiter? Das ist doch noch nicht alles, wenn ich deinen
Gesichtsausdruck richtig deute.«
    »Ich, das heißt wir haben eine Bitte. Halte uns aus der Sache
raus. Es gab nie einen Deal, ihr habt die Mörder von Guttenhofer
und der Kröger aufgrund eines Hinweises festgenommen.
    Oder wie immer du das auch in der Öffentlichkeit darstellen
willst.«
    Elvira Klein lachte kurz und zynisch auf und schüttelte den
Kopf. »Das ist schon wieder ein Deal, und diesmal soll ich zustimmen.
    Wie viel ist euch denn mein Schweigen wert. Oder
wollt ihr gar, dass ich Geständnisse vernichte? Na, wie viel?
Eine halbe Million, eine Million oder sogar mehr? Was habt ihr
vor? Und lüg mich bitte nicht wieder an, ich würde es sofort
rauskriegen.«
    »Du verstehst mich völlig falsch. Es geht

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