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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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diesmal nicht um
Geld, denn du weißt, weder ich noch Möller, noch Reiter oder
Gebhardt haben einen Mord begangen. Du hast doch jetzt, was
du willst.«
    »Falsch, ich habe noch längst nicht, was ich will. Ich garantiere
dir, sowohl Möller als auch Gebhardt werden für mindestens
fünfzehn Jahre ins Gefängnis gehen. Bei Reiter bin ich mir
nicht sicher, er war allem Anschein nach nur ein Mitläufer. Aber
die für mich eigentlich wichtige Erkenntnis ist, dass du offenbar
noch immer nicht einsiehst, welchen Fehler du gemacht hast.
Wäre die Sittler nicht ermordet worden, wüsste bis heute kein
Mensch von eurem Treiben. Die Morde an Guttenhofer und Laura
Kröger blieben weiterhin ungesühnt und die Angehörigen in
Ungewissheit. Es ist wie in der Politik oder im organisierten Verbrechen,
was nicht bekannt wird, ist nicht geschehen. Ihr seid
keinen Deut besser. Das Einzige, was ich an dir noch schätze, ist,
dass du mir ein guter Lehrmeister warst, aber das habe ich dir ja
schon gestern gesagt. Nur schade, dass du ...«
    »Es ist gut, Elvira, ich bin mir meiner Fehler sehr wohl bewusst.
Ich bitte dich hier und jetzt in aller Form um Verzeihung
für das, was ich getan habe, aber ich habe gestern schon versucht
dir darzulegen, warum ich es getan habe. Ich wünschte auch, es
wäre nie geschehen, doch ich kann es nicht mehr rückgängig machen,
obwohl ich alles dafür geben würde, könnte ich das Rad
der Zeit zurückdrehen.«
    »Manche Dinge sind nicht zu entschuldigen, das weißt du. Du
hast damals eine Entscheidung getroffen, von der du wusstest,
dass sie falsch war. Und trotzdem hast du wider besseres Wissen
gehandelt. Wie soll ich dir überhaupt noch etwas glauben? Sag's
mir, Papa.«
    »Mein Gott, wie oft soll ich dir noch sagen, dass es mir leidtut?
Soll ich mir ein Büßergewand anziehen und auf den Knien
rutschen und ...«
    »Ach, hör doch mit diesem Blödsinn auf, du machst dich lächerlich.
Ich frag mich, wie viele Leichen du noch in deinem
Keller versteckt hast, aber das ist allein dein Problem. Wie steht
eigentlich Möller zu deiner Einstellung? Ich meine, dass du auf
einmal so zurückhaltend geworden bist?«
    Robert Klein antwortete nicht, er sah seine Tochter nur an,
doch seine Lippen schienen wie zugeklebt.
    Schließlich sagte Elvira höhnisch: »Ich verstehe, er kennt
deine Einstellung gar nicht, weil du zu feige warst, sie ihm zu
sagen. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich von dir halten
soll. Es ist einfach nur erbärmlich. Erbärmlich, aber leider
nicht zu ändern. Ich werde mich wohl oder übel damit abfinden
müssen, einen Vater zu haben, der Wasser predigt, doch Wein
trinkt. Aber gut, ich werde sehen, was ich für euch tun kann.
Sollte jedoch auch nur einer querschießen, dann werdet ihr
mich von meiner schlimmsten Seite kennenlernen, und ich verspreche
dir, du kennst nicht einmal ansatzweise meine
schlimmste Seite. Ich würde mich nicht scheuen, das uns vorliegende
hochbrisante Material an die Presse weiterzuleiten.
    Also, überzeug deine Freunde, du bist ja ein Rhetoriker erster
Güte. Und erklär Magnus klipp und klar, dass er keine Chance
mehr hat, freizukommen. Und sei dir gewiss, dass ich jeden
eurer Schritte sehr genau verfolgen werde. Hab ich mich klar
genug ausgedrückt?«
    »Sehr klar und sehr deutlich. Ich betone noch einmal, es tut
mir leid, und ich bitte dich, meine Entschuldigung anzunehmen.
«
    »Geh zu deinem Mandanten, ich werde in den nächsten Wochen
und Monaten über deine Entschuldigung nachdenken. Gibt
es sonst noch etwas, was du mir mitteilen möchtest?«
    »Nein.«
    »Gut, ich habe nämlich noch zu tun.«
    Sie wandte sich ab und verließ den Raum und ging zu Brandt,
der allein in seinem Büro war, die Beine hochgelegt, die Arme
hinter dem Kopf verschränkt, als würde er nur auf sie warten.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte er.
    »Das erzähl ich Ihnen beim Essen.«
    »Wir können ruhig beim Du bleiben, Bernie und Nicole sind
hinten bei den Kollegen.«
    »Wie lange machst du noch?«
    »Ich habe nur auf dich gewartet. Möller heb ich mir für morgen
auf. Wollen wir?«
    »Es ist aber erst kurz nach sieben.«
    »Na und? Wir werden die Zeit schon rumkriegen«, erwiderte
Brandt, nahm seine Jacke und verließ mit Elvira Klein das Präsidium.
Unten fragte sie: »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich
erst zu mir fahre und ... Ich möchte duschen und mich frisch
machen, ich fühl mich so schmutzig nach diesem Tag. Am

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