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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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und genauso ist es eingetreten. Deine Viola Richter ist
eine Femme fatale. Sie sieht zugegebenermaßen phantastisch
aus, aber sie hat sich und ihr Leben nicht im Griff. Und aus diesem
Grund versucht sie auch dein Leben zu ruinieren. Du bist für
sie wie ein Opfer.«
    »Das ist doch verrückt! Du hast doch keine Ahnung, wer sie
ist!«, schrie Hellmer.
    Durant legte einen Finger auf den Mund und zischte: »Sei leise,
oder willst du, dass die andern von unserm Gespräch was mitbekommen?
«
    »Du kennst sie nicht ansatzweise, verdammt noch mal!«
    »Nein, ich habe nie mit ihr geschlafen, aber das scheint die
einzige Ebene zu sein, auf der ihr kommuniziert.«
    »Quatsch! Mit ihr kann ich mich toll unterhalten, und sie hat
mir vor allem gezeigt, was Leben bedeutet.«
    »Du kannst dich auch mit Nadine toll unterhalten, das weiß
ich, ich hab's oft genug miterlebt, wenn ich bei euch war. Mein
Gott, du hast in Nadine eine Frau, die wahrlich genug Probleme
hat. Ihr Leben ist auch nicht gerade schön verlaufen. Das Beste,
was ihr je passiert ist, bist du. Das Geld bedeutet ihr relativ wenig.
Sie hat auch einen hohen Preis dafür bezahlt durch all die
Demütigungen, Schläge und Vergewaltigungen durch ihren ersten
Mann. Aber dann kamst du, nachdem ihr euch lange aus den
Augen verloren hattet, ihr wart immer noch verliebt ineinander,
ihr habt geheiratet und wart für mich das Traumpaar schlechthin.
Du bist der Mann, den sie liebt, und das Wichtigste für sie ist nun
mal die Familie. Verrat mir, was hat Viola, das Nadine nicht hat?
Kann sie besser bumsen? Oder hast du dich mit ihr eingelassen,
weil sie keine Kinder hat?«
    »Du hast doch überhaupt keine Ahnung.«
    »Lass mich ausreden. Ich weiß, es steht mir nicht zu, ein Urteil
zu fällen, aber diese Frau ist dein Untergang. Du säufst dir
doch nur die Birne zu, weil dein schlechtes Gewissen dich plagt.
Aber wenn du betrunken bist, ist auch das schlechte Gewissen
nicht mehr da, stimmt's? Gib dir eine Chance. Kapierst du, was
ich damit meine?«
    Hellmer schloss die Augen und krampfte die Hände ineinander,
bis die Knöchel weiß hervortraten. Er schluckte schwer und
schüttelte den Kopf. Mit einem Mal platzte es aus ihm heraus:
»Ich weiß doch selber nicht, was in mich gefahren ist! Aber ich
komm da nicht mehr raus«, schluchzte er plötzlich und vergrub
sein Gesicht in den Händen. »Das ist so eine scheißverfahrene
Situation, ich könnt mich ja selber dauernd ohrfeigen, aber ...
Was soll ich bloß machen?«
    »Die Antwort kennst du selbst. Als Erstes musst du mit dem
Trinken aufhören, damit du wieder klar im Kopf wirst. Dein ganzes
Verhalten hat sich geändert, ich kann's nicht erklären, du bist
einfach anders als sonst. Und das schon seit fast einem halben
Jahr. Und dann solltest du dir überlegen, was wirklich in deinem
Leben zählt. Viola oder Nadine und die Kinder.«
    »Viola hat mich in der Hand«, flüsterte er. »Sie sagt, sie würde
sich umbringen, sollte ich sie verlassen.«
    »Das glaubst du ernsthaft? Soll ich dir sagen, was ich davon
halte? Frauen können unglaublich gemein sein, geradezu perfide,
wenn es darum geht, einen Mann an sich zu binden. Sie braucht
dich nicht, sie missbraucht dich. Und sie hat dich genau da, wo
sie dich haben wollte. Sie sagt spring, und du springst. Wie ein
Hündchen. Hat Nadine in den letzten Monaten auch nur einmal
gesagt, dass sie dich verlassen will? Oder dass sie sich umbringen
würde, solltest du sie verlassen?«
    Hellmer schüttelte den Kopf.
    »Siehst du, das ist der Unterschied. Nadine hat Charakter. Sie
braucht dich mehr denn je, und ich weiß, dass sie nur darauf wartet, wieder den alten Frank zu haben, den sie so liebt. Aber der ist
im Augenblick leider nicht verfügbar. So trägt sie alles auf ihren
schmalen Schultern.«
    »Hast du mit ihr gesprochen, oder hat sie dich gar beauftragt,
mit mir zu reden?«
    »Nein, ich mische mich grundsätzlich nicht in Eheangelegenheiten
ein. Aber bei dir hat das alles auch noch Auswirkungen auf
den Job. Ich möchte dich auch nicht als Partner verlieren, andererseits
kann es so nicht weitergehen.«
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Weiß Nadine von Viola?«, fragte Durant.
    »Nein, sie weiß nur, dass da wohl eine andere ist. Aber sie hat
nie was gesagt. Nicht mal andeutungsweise spricht sie mit mir
darüber. Ja, sie spricht überhaupt nicht mehr mit mir. Seit Marie
da ist, komm ich mir nur noch wie ein

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